Stadtgeschichte

Rheinfelder Bürger- und Oberbürgermeister

Seit Entstehung der Doppelgemeinde Nollingen – Badisch-Rheinfelden, der späteren Stadt Rheinfelden (Baden), Anfang des 20. Jahrhunderts, standen ihr neun Bürgermeister und Oberbürgermeister vor. Mit Klaus Eberhardt regiert seit 2012 das zehnte Stadtoberhaupt.
Rudolf VogelDer frühere Bürgermeister von Schönau, Rudolf Vogel, wurde in Abwesenheit vom Gemeinderat am 13. August 1919 zum Bürgermeister der Doppelgemeinde Nollingen - Badisch-Rheinfelden gewählt. Er nahm die Wahl sieben Tage später (20. August 1919) an.

Unter Rudolf Vogel wurde eine zentrale Verwaltung im alten Rathaus, dem heutigen Sozialen Kompetenzzentrum/ Bürgertreffpunkt Gambrinus, im Ortsteil Rheinfelden eingerichtet. In seiner Amtszeit wurde Warmbach eingemeindet, wodurch sich die Gemarkungsfläche um 280 Hektar vergrößerte und die neue Gemeinde den Namen Rheinfelden annahm. Bei seinem Amtsantritt zählte Nollingen - Badisch-Rheinfelden 3.600 Einwohner, bei seinem Tod 1928 hatte Rheinfelden rund 5.900 Einwohner.
Eugen Walz Durch den Tod von Rudolf Vogel galt es, das Amt des Bürgermeisters für die Stadtgemeinde Rheinfelden (Baden) neu zu besetzen. Eugen Walz wurde am 15. März 1928 zum Bürgermeister gewählt.

1933 wurde im Zuge der Gleichschaltung von Reich, Ländern und Gemeinden Ortsgruppenführer Leopold Bösch als Kommissar mit Einblick in die gesamte Verwaltung installiert. Im Mai 1933 wurde Eugen Walz seines Dienstes als Bürgermeister vorläufig enthoben und gleichzeitig ein dienstpolizeiliches Verfahren gegen ihn eröffnet. Eugen Walz reichte zum 1. Juni 1933 sein Abschiedsgesuch ein, woraufhin die dienstpolizeiliche Untersuchung wieder zurückgezogen wurde.
Nachdem Eugen Walz zum Rücktritt gezwungen worden war, wurde die Neuwahl des Bürgermeisters angesetzt. Leopold Bösch wurde für eine Amtsdauer von 9 Jahren zum Bürgermeister gewählt. Bereits im März 1939, nach knapp 6-jähriger Amtszeit, erklärte Leopold Bösch seinen Rücktritt. Im Einvernehmen mit dem Landrat wurde sein Gesuch am 1. April 1939 genehmigt.
Die Amtseinführung und Verpflichtung von Max Weiss fand am 5. Juni 1939 statt. Seine Berufung zum Bürgermeister war bis zum 4. Juni 1951 vorgesehen. Seine Amtszeit endete jedoch schon am 25. April 1945. An diesem Tag wurde er von den Franzosen verhaftet und interniert. Nach dem Urteil der Spruchkammer zur politischen Säuberung wurde Max Weiss im Jahr 1949 in die Gruppe der Minderbelasteten eingestuft.
Eugen Walz wurde am 25. April 1945 von den französischen Truppen wieder als Bürgermeister eingesetzt, aber bereits nach einem halben Jahr durch den Landrat in Säckingen auf Weisung der Militärregierung seines Postens als Bürgermeister wieder enthoben.
Franz Fischer Mit Zustimmung der Militärregierung wurde Franz Fischer am 17. Oktober 1945 zum Bürgermeister von Rheinfelden (Baden) ernannt. Franz Fischer war ein überzeugter Sozialdemokrat und von 1923 bis 1933 Stadtrat gewesen.

Eine schwere Last drückte auf Franz Fischer, der oft einsam zwischen den Befehlen der Militärregierung und den Belangen der ihm anvertrauten Bevölkerung stand. Seine Maßnahmen waren gebunden an die Befehle der Besatzungsmacht und der ihnen dienenden Organe, aber Franz Fischer versuchte allzu große Härten zu vermeiden.
Alois Maier Alois Maier war der erste, demokratisch gewählte Bürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Schlossermeister Alois Maier wurde auf zwei Jahre gewählt. Er wird als typisch alemannische Persönlichkeit beschrieben.

Er hatte während seiner Amtszeit noch mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie Franz Fischer. Nach dem Krieg rangen die Menschen noch um die nackte Existenz. Es herrschten Sorgen um die Ernährungslage und um die Organisation von Heizmaterial. Die Wohnungsnot war ebenfalls ein Problem mit riesigen Ausmaßen.
Herbert King In der Sitzung vom 5. Dezember 1948 wurde in geheimer Abstimmung des Stadtrates der Verwaltungsangestellte Herbert King für eine Amtsdauer von neun Jahren zum Bürgermeister der Stadt Rheinfelden (Baden) gewählt. Er wurde dreimal im Amt bestätigt.

Bei seiner Wahl zum Bürgermeister war er mit 28,5 Jahren der jüngste Bürgermeister in Baden. Seine vierte Amtszeit hätte 1988 noch eineinhalb Jahre länger gedauert, wäre er nicht 68 Jahre alt geworden. Der Gesetzgeber schrieb dann Baden-Württembergs dienstältestem Oberbürgermeister im Regierungsbezirk Südbaden den Eintritt in die Pension bis Ende September 1988 vor.
Eberhard Niethammer Seit Juni 1988 war Eberhard Niethammer Oberbürgermeister der Stadt Rheinfelden (Baden). Eberhard Niethammer wurde zweimal im Amt bestätigt.

Die vordringlichsten Themen waren die Autobahnfrage, Schaffung neuer Arbeitsplätze sowie eine vernünftige Stadtsanierung. Die Schaffung einer Fußgängerzone, die Entwicklung des Gewerbegebiets Schildgasse, die Aufwertung der Güterstraße und der Ausbau der grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Schwesterstadt Rheinfelden (CH) gehören zu den Leistungen seiner Amtszeit. Am 1. Juli 2012 wurde Eberhard Niethammer durch Klaus Eberhardt als Oberbürgermeister abgelöst. Er war nicht erneut zur Wahl angetreten.