Klima

Klimawandel und Maßnahmen zur Anpassung

Anstrengungen zur Eindämmung des Klimawandels haben oberste Priorität für die Stadt Rheinfelden (Baden). Fakt ist dennoch: Die Folgen des Klimawandels und der Erderwärmung sind schon heute spürbar und werden aller Voraussicht nach in den nächsten Jahren drastischer werden.

Das gilt leider auch, wenn der weltweite Temperaturanstieg auf 1,5 Grad gemäß den Pariser Klimaschutzzielen noch begrenzt werden kann. Für eine nachhaltige Stadtentwicklung sind daher auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel von Bedeutung.

Rheinfelden (Baden) hat sich auf den Weg gemacht und ist mit der Stadtklimaanalyse und dem Beitritt zur EU-Mission „Anpassung an den Klimawandel“ erste Schritte in Richtung der Entwicklung einer kommunalen Klimaanpassungsstrategie gegangen.

Ein Klimaanpassungskonzept für den Landkreis Lörrach besteht seit 2021 und kann hier eingesehen werden.


Folgen des Klimawandels im Stadtgebiet

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel lokal in Rheinfelden (Baden)? Um Antworten auf diese Frage zu erhalten, hat die Stadt Rheinfelden (Baden) im Jahr 2020 eine Stadtklimaanalyse in Auftrag gegeben.

Die Analyse wirft neben der Beschreibung der historischen und aktuellen Klimalage auch einen Blick auf die in den nächsten Jahrzehnten zu erwartenden Klimaveränderungen und deren möglichen Folgen für Tourismus, Landwirtschaft, Industrie und weitere Sektoren in der Stadt. Unter anderem benennt der Bericht die klimatologischen Auswirkungen der Erderwärmung auf die Anzahl von Sommertagen mit mehr als 30° Celsius und auf die Verschiebung von Niederschlägen vom Sommer in den Winter. Der Bericht kann unter der Spalte „Zum Herunterladen“ auf dieser Webeseite eingesehen werden.


Auf einen Blick - Klimaportal

Das „Lokale Klimaportal“ der Universität Freiburg zeigt überdies für alle Gemeinden Baden-Württembergs anschaulich auf, mit welchen Klimafolgen zu rechnen sind.

Über die interaktive Karte auf Lokales Klimaportal Baden-Württemberg - Lokale Klimaanpassung kann auch ein Klimasteckbrief für Rheinfelden (Baden) mit Kennzahlen zur Entwicklung der Jahrestemperatur, Hitzebelastung, Sommer- und Winterniederschlag, Starkregen und mehr eingesehen werden.


Maßnahmen zur Klimaanpassung

Klimaanpassung in der Stadtplanung – klimagerechte Bauleitplanung

Die Stadtklimaanalyse zeigt auch Handlungsstrategien für die Stadtplanung auf, um das Stadtklima zu erhalten und zu verbessern. Maßnahmen zur Optimierung der Durchlüftung, zum Beispiel durch neu geschaffene Grünzüge gehören ebenfalls dazu wie Maßnahmen zur Reduktion der Hitzeentwicklung, zum Beispiel durch die Entsiegelung von asphaltierten Flächen.

In der „Leitlinie für eine klimagerechte Bauleitplanung in Rheinfelden (Baden) (PDF)“ ist daher die Berücksichtigung der Stadtklimaanalyse bereits beim Gestaltungsplan als maßgebliches Kriterium für den Entwurf festgehalten.


EU-Mission zur Anpassung an den Klimawandel

Die Stadt Rheinfelden (Baden) gehört zu den rund 300 europäischen Kommunen und Regionen, welche die Charta zur Anpassung an den Klimawandel der Europäischen Kommission unterzeichnet haben.

Die EU-Mission fördert den Austausch und die Zusammenarbeit von Gebietskörperschaften bei der Entwicklung von Anpassungsstrategien und der Identifikation geeigneter Vorsorge- und Bewältigungsmaßnahmen. Auch können Unterzeichner der Charta sich um EU-Fördermittel bewerben, um eigene Anpassungsprojekte umzusetzen.

Mehr Informationen zur EU Mission finden Sie auf der Seite Adaptation to climate change (in Englisch).


Städtisches Grün zur Minderung von Klimafolgen

Ob Parkanlagen, Bäume oder Pflanzinseln am Straßenrand: Die städtische Grüninfrastruktur hilft im Klimawandel die Klimafolgen abzumildern. Denn Pflanzen verdunsten Wasser, was sich kühlend auf die Umgebung auswirkt. Auch spenden Bäume und Sträucher wertvollen Schatten. Je mehr Biomasse desto mehr Verdunstungskühle. Dabei helfen auch hohe Wiesen - im Gegensatz zu kurzgeschorenem Rasen. Schöne Pflanzungen sind nicht zuletzt für das Auge wohltuend. Klimaangepasste Pflanzungen sind zudem nachhaltig und als Nahrungsquelle für Insekten von existentieller Bedeutung.

Aber, auch Grünflächen leiden unter Klimastress. Einige der großen alten Stadtbäume konnten in den letzten Jahren noch Hitze und Dürre kompensieren. Doch nun zeigen sich insbesondere die Folgen falschen Umgangs: Bäume reagieren empfindlicher auf Trockenheit, wenn zum Beispiel der Boden um den Stamm herum verdichtet ist, etwa weil Fahrzeuge darauf parken (dies gilt auch für Wiesen). Deshalb ist die Mithilfe der Rheinfelder Bevölkerung sehr wichtig, um die städtischen Grünflächen und Bäume möglichst vital zu erhalten.

Hohes Gras auf städtischen Grünflächen bedeutet indes kein Mangel an Pflege, sondern ist aus klimatischen Gründen und zur Erhöhung der Artenvielfalt so gewollt. Die Abteilung Stadtgrün und Umwelt ist zusammen mit der Stadtgärtnerei und den Technischen Diensten der Stadt Rheinfelden (Baden) auf dem Weg, das Stadtgrün umzubauen - für ein gesundes Stadtklima und eine hohe Lebensqualität für alle Rheinfelder Bürgerinnen und Bürger.


Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen - Klimakonzept für vier städtische Kindergärten

Die städtischen Kindergärten haben in Zusammenarbeit mit dem Partner Senger Landschaftsarchitekten 2022 ein Konzept zur Anpassung an den Klimawandel ausgearbeitet.

Das Projekt wurde durch das Bundesumweltministerium im Rahmen des Programms „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ gefördert. Weitere Informationen finden Sie hier.


Pilotprojekt Klima-Oase auf dem Friedrichplatz (in Vorbereitung)

Der Klimabeirat Rheinfelden hat während der ersten sechs Monate nach seiner Gründung im Oktober 2022 ein Klimaschutzsofortprogramm für Rheinfelden (Baden) mit konkreten Maßnahmenvorschlägen entwickelt. Im Handlungsfeld „Stadtentwicklung“ arbeitete der Klimabeirat den Vorschlag zur Einrichtung einer „Klima-Oase auf dem Friedrichplatz“ aus. Die zunächst temporär eingerichtete Klima-Oase soll mit Pflanzkübeln und Sitzgelegenheiten in den Sommermonaten für ein angenehmeres Mikro-Klima auf dem hochversiegelten Platz sorgen. Mehr Informationen zum Klimabeirat finden Sie hier.

Tipps zur persönlichen Vorsorge

Sommerhitze

Wie kann ich mich persönlich schützen?

Extreme Hitze und andauernde Hitzeperioden können für die menschliche Gesundheit bedrohlich werden. Es ist daher wichtig, entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen wie zum Beispiel:
  • Extreme Hitze und direkte Sonne meiden, vor allem während den Mittagsstunden
  • Aktivitäten im Freien verlagern, wenn möglich, auf die Morgen- oder Abendstunden
  • Darauf achten, regelmäßig zu trinken und genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen
  • Leichte, helle und locker sitzende Kleidung tragen

Weitere Informationen und Tipps, wie Hitzebelastung vermieden und reduziert werden kann, finden Sie auf der Webseite des Gesundheitsamts Baden-Württemberg.

Unwetter und Sturm

Wie verhalte ich mich im Notfall?

Lose Äste, umstürzende Bäume, herabfallende Ziegel und umherfliegende Gegenstände – bei einem Unwetter oder schweren Sturm sollte man sich nicht im Freien aufhalten. Besonders gefährdete Bereiche wie Wälder sollten vermieden werden (Lebensgefahr).

Versuchen Sie daher Ihr Zuhause nur in Notfällen zu verlassen. Ebenso können Sie weitere Vorkehrungen in und um ihr Gebäude treffen wie zum Beispiel:
  • Schließen Sie bei Hagel und Wirbelstürmen die Fenster, Roll- oder Fensterläden und halten Sie sich von ungeschützten Öffnungen fern.
  • Nehmen Sie empfindliche Geräte vom Netz oder verwenden Sie einen Überspannungsschutz.
  • Wenn noch ausreichend Zeit ist, sichern Sie draußen bewegliche Gegenstände wie Gartenmöbel, Fahrräder et cetera.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt umfangreiche Tipps für die Vorsorge und das richtige Verhalten im Fall eines Unwetters oder Sturms.

Informationen zu weiteren Notsituationen finden Sie auch hier auf unserer Webseite.