Klima

Klimawandel und Maßnahmen zur Anpassung

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Anstrengungen zur Eindämmung des Klimawandels haben oberste Priorität für die Stadt Rheinfelden (Baden). Fakt ist dennoch: Die Folgen des Klimawandels und der Erderwärmung sind schon heute spürbar und werden aller Voraussicht nach in den nächsten Jahren drastischer werden. In anderen Worten: Klimaanpassung beschreibt die Resilienz, also die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit an die Folgen des Klimawandels, zum Beispiel durch Hitze- oder Hochwasserschutz. Dahingegen beschäftigt sich Klimaschutz mit der Eindämmung des Klimawandels, also der Reduktion von Treibhausgasen wie CO2.

Für eine nachhaltige Stadtentwicklung sind daher auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel von Bedeutung.

Rheinfelden (Baden) hat sich auf den Weg gemacht und ist mit der Stadtklimaanalyse (2020) und dem Beitritt zur EU-Mission - Anpassung an den Klimawandel erste Schritte in Richtung der Entwicklung einer kommunalen Klimaanpassungsstrategie gegangen. Darauf aufbauend wurden 2024 Fördermittel für eine Einstiegs- und Vertiefungsberatung der Klimaanpassung über das Programm Klimapass beantragt. Die Durchführung und somit konzeptionelle Erörterung der Klimaanpassung in Rheinfelden startet 2025.

Ein Klimaanpassungskonzept für den Landkreis Lörrach besteht seit 2021 und kann hier eingesehen werden.


Folgen des Klimawandels im Stadtgebiet

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel lokal in Rheinfelden (Baden)? Um Antworten auf diese Frage zu erhalten, hat die Stadt Rheinfelden (Baden) im Jahr 2020 eine Stadtklimaanalyse in Auftrag gegeben.

Die Analyse wirft neben der Beschreibung der historischen und aktuellen Klimalage auch einen Blick auf die in den nächsten Jahrzehnten zu erwartenden Klimaveränderungen und deren möglichen Folgen für Tourismus, Landwirtschaft, Industrie und weitere Sektoren in der Stadt. Unter anderem benennt der Bericht die klimatologischen Auswirkungen der Erderwärmung auf die Anzahl von Sommertagen mit mehr als 30° Celsius und auf die Verschiebung von Niederschlägen vom Sommer in den Winter. Der Bericht kann unter der Spalte „Zum Herunterladen“ auf dieser Webeseite eingesehen werden.


Auf einen Blick - Klimaportal

Das „Lokale Klimaportal“ der Universität Freiburg zeigt überdies für alle Gemeinden Baden-Württembergs anschaulich auf, mit welchen Klimafolgen zu rechnen sind.

Über die interaktive Karte auf Lokales Klimaportal Baden-Württemberg - Lokale Klimaanpassung kann auch ein Klimasteckbrief für Rheinfelden (Baden) mit Kennzahlen zur Entwicklung der Jahrestemperatur, Hitzebelastung, Sommer- und Winterniederschlag, Starkregen und mehr eingesehen werden.


Maßnahmen zur Klimaanpassung

Klimaanpassung in der Stadtplanung – klimagerechte Bauleitplanung

Die Stadtklimaanalyse zeigt auch Handlungsstrategien für die Stadtplanung auf, um das Stadtklima zu erhalten und zu verbessern. Maßnahmen zur Optimierung der Durchlüftung, zum Beispiel durch neu geschaffene Grünzüge gehören ebenfalls dazu wie Maßnahmen zur Reduktion der Hitzeentwicklung, zum Beispiel durch die Entsiegelung von asphaltierten Flächen.

In der „Leitlinie für eine klimagerechte Bauleitplanung in Rheinfelden (Baden) (PDF)“ ist daher die Berücksichtigung der Stadtklimaanalyse bereits beim Gestaltungsplan als maßgebliches Kriterium für den Entwurf festgehalten.


EU-Mission zur Anpassung an den Klimawandel

Die Stadt Rheinfelden (Baden) gehört zu den rund 300 europäischen Kommunen und Regionen, welche die Charta zur Anpassung an den Klimawandel der Europäischen Kommission unterzeichnet haben.

Die EU-Mission fördert den Austausch und die Zusammenarbeit von Gebietskörperschaften bei der Entwicklung von Anpassungsstrategien und der Identifikation geeigneter Vorsorge- und Bewältigungsmaßnahmen. Auch können Unterzeichner der Charta sich um EU-Fördermittel bewerben, um eigene Anpassungsprojekte umzusetzen.

Mehr Informationen zur EU Mission finden Sie auf der Seite Adaptation to climate change (in Englisch).

Städtisches Grün zur Minderung von Klimafolgen

Ob Parkanlagen, Bäume oder Pflanzinseln am Straßenrand: Die städtische Grüninfrastruktur hilft im Klimawandel die Klimafolgen abzumildern. Denn Pflanzen verdunsten Wasser, was sich kühlend auf die Umgebung auswirkt. Auch spenden Bäume und Sträucher wertvollen Schatten. Je mehr Biomasse desto mehr Verdunstungskühle. Dabei helfen auch hohe Wiesen - im Gegensatz zu kurzgeschorenem Rasen. Schöne Pflanzungen sind nicht zuletzt für das Auge wohltuend. Klimaangepasste Pflanzungen sind zudem nachhaltig und als Nahrungsquelle für Insekten von existentieller Bedeutung.

Aber, auch Grünflächen leiden unter Klimastress. Einige der großen alten Stadtbäume konnten in den letzten Jahren noch Hitze und Dürre kompensieren. Doch nun zeigen sich insbesondere die Folgen falschen Umgangs: Bäume reagieren empfindlicher auf Trockenheit, wenn zum Beispiel der Boden um den Stamm herum verdichtet ist, etwa weil Fahrzeuge darauf parken (dies gilt auch für Wiesen). Deshalb ist die Mithilfe der Rheinfelder Bevölkerung sehr wichtig, um die städtischen Grünflächen und Bäume möglichst vital zu erhalten.

Hohes Gras auf städtischen Grünflächen bedeutet indes kein Mangel an Pflege, sondern ist aus klimatischen Gründen und zur Erhöhung der Artenvielfalt so gewollt. Die Abteilung Stadtgrün und Umwelt ist zusammen mit der Stadtgärtnerei und den Technischen Diensten der Stadt Rheinfelden (Baden) auf dem Weg, das Stadtgrün umzubauen - für ein gesundes Stadtklima und eine hohe Lebensqualität für alle Rheinfelder Bürgerinnen und Bürger.

Trinkwasserbrunnen im öffentlichen Raum

Über das Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg -  Klimapass wurde die Installation von zwei öffentlichen Trinkwasserbrunnen beantragt und bewilligt. Diese sollen 2025 in der Rheinfelder Innenstadt installiert werden und somit dauerhaft verfügbar sein. Insbesondere bei extremer Hitze ist die öffentliche Zugänglichkeit von Wasser von großer Bedeutung.

Förderung von Begrünungsmaßnahmen

Das städtische Förderprogramm bezuschusst seit April 2024 die Umsetzung von Dach- und Fassadenbegrünungen, Flächenentsiegelungen mit anschließender Begrünung sowie Heckenpflanzungen. Pflanzen speichern nicht nur CO2 und geben Sauerstoff ab, sie sind auch für viele weitere Funktionen gut (Schadstofffilter, Wasserspeicherung, Kühlung der Umgebung, etc.). Dadurch sind Grünpflanzen ein Multitalent mit Klimaschutz- und Klimaanpassungsfunktion


Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen - Klimakonzept für vier städtische Kindergärten

Die städtischen Kindergärten haben in Zusammenarbeit mit dem Partner Senger - Landschaftsarchitekten 2022 ein Konzept zur Anpassung an den Klimawandel ausgearbeitet.

Das Projekt wurde durch das Bundesumweltministerium im Rahmen des Programms „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ gefördert. Weitere Informationen finden Sie hier.

Pilotprojekt Stadtoase auf dem Friedrichplatz

Der Klimabeirat Rheinfelden hat während der ersten sechs Monate nach seiner Gründung ein Klimaschutzsofortprogramm für Rheinfelden (Baden) mit konkreten Maßnahmenvorschlägen entwickelt und im Mai 2023 vorgestellt. Im Handlungsfeld „Stadtentwicklung“ arbeitete der Klimabeirat den Vorschlag zur Einrichtung einer „Klima-Oase auf dem Friedrichplatz“ aus. Auf Grundlage dieses Vorschlag haben die Abteilung Stadtgrün & Umwelt, die Abteilung Stadtplanung & Klimaschutz sowie die WST Rheinfelden im Sommer 2024 gemeinsam eine Stadtoase auf dem Friedrichplatz installiert. Für zwei Monate soll mit Pflanzkübeln, Sitzgelegenheiten, Verschattung, Sprühnebel und kalten Getränken in den Sommermonaten für ein angenehmeres Mikro-Klima auf dem hochversiegelten Platz sorgen. Außerdem wurde ein Klimaquiz entwickelt. Alle Infos zu dem Projekt Stadtoase finden sich hier. Mehr Informationen zum Klimabeirat finden Sie  hier.

Tipps zur persönlichen Vorsorge

Sommerhitze

Wie kann ich mich persönlich schützen?

Extreme Hitze und andauernde Hitzeperioden können für die menschliche Gesundheit bedrohlich werden. Es ist daher wichtig, entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen wie zum Beispiel:
  • Extreme Hitze und direkte Sonne meiden, vor allem während den Mittagsstunden
  • Aktivitäten im Freien verlagern, wenn möglich, auf die Morgen- oder Abendstunden
  • Darauf achten, regelmäßig zu trinken und genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen
  • Leichte, helle und locker sitzende Kleidung tragen

Weitere Informationen und Tipps, wie Hitzebelastung vermieden und reduziert werden kann, finden Sie auf der Webseite des Gesundheitsamts Baden-Württemberg.

Unwetter und Sturm

Wie verhalte ich mich im Notfall?

Lose Äste, umstürzende Bäume, herabfallende Ziegel und umherfliegende Gegenstände – bei einem Unwetter oder schweren Sturm sollte man sich nicht im Freien aufhalten. Besonders gefährdete Bereiche wie Wälder sollten vermieden werden (Lebensgefahr).

Wie Sie sich und Ihre Immobilie davor schützen können, erfahren Sie hier: https://www.rheinfelden.de/de/aktuell/Informationen-und-Regelungen/Hochwasser
ersuchen Sie daher Ihr Zuhause nur in Notfällen zu verlassen. Ebenso können Sie weitere Vorkehrungen in und um ihr Gebäude treffen wie zum Beispiel:
  • Schließen Sie bei Hagel und Wirbelstürmen die Fenster, Roll- oder Fensterläden und halten Sie sich von ungeschützten Öffnungen fern.
  • Nehmen Sie empfindliche Geräte vom Netz oder verwenden Sie einen Überspannungsschutz.
  • Wenn noch ausreichend Zeit ist, sichern Sie draußen bewegliche Gegenstände wie Gartenmöbel, Fahrräder et cetera.

Starkregen und Überschwemmung


Auch Starkregen und Überschwemmungen treten durch den Klimawandel immer häufiger auf. Wie Sie sich und Ihre Immobilie davor schützen können, erfahren Sie hier: https://www.rheinfelden.de/de/aktuell/Informationen-und-Regelungen/Hochwasser

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt umfangreiche Tipps für die Vorsorge und das richtige Verhalten im Fall eines Unwetters oder Sturms.

Informationen zu weiteren Notsituationen finden Sie auch hier auf unserer Webseite.