Grünes Rheinfelden (Baden)

Karl-Metzgergrube

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Sukzession und naturnah gestalteter Freiraum – mit der Karl-Metzgergrube entsteht in Rheinfelden (Baden) eine innenstadtnahe Grünfläche neuen Typs. Nach der (fast) vollständigen Wiederverfüllung im Jahr 2012 entwickelt sich die ehemalige Kiesgrube von einer öden „Mondlandschaft“ zu einem generationsübergreifenden Ort der Begegnung.

Von Beginn an wirkten dabei die Bürger mit. Das Projekt wurde mit dem Husqvarna Förderpreis 2016 durch die Stiftung DIE GRÜNE STADT für das innovative Vorgehen ausgezeichnet.

Ideen aus der Bevölkerung

Den Startschuss für die Entwicklung der Karl-Metzgergrube als naturnahe Grünfläche gab die Rheinfelder Bürgerstiftung mit einem Aufruf an die Bevölkerung in der Tagespresse im Jahr 2014. Gesucht wurden Ideen und Vorschlägen im Hinblick auf mögliche Projekte und Leitbildthemen für das Areal. Die fast 160 Beiträge von verschiedenen Vereinen oder Privatleuten zur Nutzung der Karl-Metzgergrube wurden anschließend in einem öffentlichen Workshop konkretisiert.

Freiraumkiste - Treffpunkt

Der „Dornröschen-Schlaf“ des Areals endete im Frühjahr 2015. Neue „Zugangswege“ und die Aufwertung des Eingangsbereiches durch einen Birkenhain erhöhten die Attraktivität des Geländes. Als Begegnungsort wurde ein „IBA-KIT“ aufgestellt. Die rote Freiraumkiste – ein Projekt der Internationalen Bauausstellung IBA Basel 2020 - ist mit verschiedenen Utensilien, wie Gartenbänken und Gartengeräten, ausgestattet, und dient als Treffpunkt und Ausgangspunkt für das Gemeinschaftsgärtnern.

Gemeinschaftsgärtnern (urban gardening)

Um die Bevölkerung für das Thema „Gemeinschaftsgärtnern“ zu interessieren, wurde von der Stadtgärtnerei zunächst ein kleiner Kürbisgarten am Eingangsbereich des Areals angelegt. Über den Sommer konnten Passanten die Setzlinge gießen und das Wachstum verfolgen. Zum „Kürbissuppenfest“ der Bürgerstiftung im Herbst 2015 – anlässlich der Eröffnung des Areals - wurden die Kürbisse als Suppe verspeist. Dies war der Startschuss für das von Bürgern getragene „Stadtgärtle“. Mittlerweile engagieren sich rund 20 Personen im Stadtgärtle.

Bitte klicken Sie hier, um mehr über das Stadtgärtle zu erfahren

Boule Gruppe

Darüber hinaus trifft sich regelmäßig eine Boule-Gruppe an der Freiraumkiste des Stadtgärtles. Um mit den Partnerstädten aus Fécamp, Mouscron, Vale of Glamorgen und Neumarkt Turniere austragen zu können, wurde eine wettkampfstaugliche Boulebahn angelegt.

Pumptrack der Sportgemeinschaft Rheinfelden e.V.

Als weiteres Projekt realisierte die Sportgemeinschaft Rheinfelden e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt eine Pumptrack für Mountainbiker. Der Parcours wird von der Sportgemeinschaft zu Übungszwecken genutzt und steht der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Blick auf die Pumptrackanlage auf dem Areal der Karl-Metzgergrube.
Blick auf die Pumptrackanlage auf dem Areal der Karl-Metzgergrube.

Akteure der Entwicklung des Areals

Die Planungshoheit zur Entwicklung der Metzgergrube liegt bei der Stadt Rheinfelden (Baden) im Stadtbauamt. Neben der Konzeption stellt die Stadt die infrastrukturellen Voraussetzungen zur Entwicklung als öffentlich zugängliche Grünfläche zur Verfügung. Darüber hinaus unterstützt sie das Gemeinschaftsgärtnern durch die Finanzierung einer qualifizierten Begleitung und des gärtnerischen Equipments. Die Landschaftspflege wird von den Technischen Diensten durchgeführt.

Entwicklungsschritte

  • 2016, Herbst: Verleihung Husqvarna Förderpreis 2016 durch die Stiftung DIE GRÜNE STADT
  • 2016: Verschiedene Aktivitäten der Gruppe "urban gardening"
  • 2015, Herbst: Eröffnung des Areals mit einem Kürbissuppenfest und Einweihung der Pumptrack
  • 2015, Frühjahr: Anlegung eines Birkenhains im Eingangsbereich und Aufstellung des IBA-KITs als Begegnungsort / Kürbisgarten der Stadtgärtnerei als Anstoß für Projekt "urban gardening"
  • 2014: Öffentlicher Workshop zur Entwicklung der Leitbildthemen für das Areal
  • 2012: Nutzungsvereinbarung zwischen Privateigentümer und Stadt Rheinfelden (Baden) – gültig bis 2032

Das IBA- KIT

Das IBA-KIT aktiviert und erforscht öffentliche Räume der grenzüberschreitenden Region. Grundmodul ist ein Container, der zu nachhaltigen Steigerung der Lebensqualität in ungenützten Freiräumen aufgestellt wird. Das IBA-KIT bietet einen flexiblen Rahmen für Bewohner, unabhängige Institutionen, Planer und Kommunen um Freiräume nutzerorientiert und in Zusammenarbeit zu gestalten. Gestalt und Angebot ist somit Ausdruck eines lokalen Prozesses und damit immer an den jeweiligen Ort angepasst.

Das Projekt wurde vom Landschaftsplanungsbüro Bryum und der Internationalen Bauausstellung IBA Basel 2020 entwickelt.