Projekte Grünplanung

Stadttaubenmanagement

Ergänzend zur gültigen Polizeiverordnung soll dem „Stadttaubenproblem“ in Rheinfelden (Baden) durch ein Stadttaubenmanagement begegnet werden. Daher wurde in der Gemeinderatssitzung vom 27. April 2023 der Beschluss gefasst, ein artgerechtes Stadttaubenmanagementkonzept umzusetzen.

Das „Stadttaubenproblem“ ist unter zwei Gesichtspunkten bedeutsam: Einmal ist es die alltägliche Herausforderung der Stadttaube, als domestiziertes Haustier in der Stadt, unter art- und tierschutzwidrigen Bedingungen überleben zu müssen. Zum anderen ist es die Aufgabe der Kommune, mit den Stadttauben tierschutzgerecht umzugehen und gleichzeitig die Verschmutzung und Belästigung durch diese zu reduzieren. Deshalb hat die Verwaltung unter Federführung der Abteilung Stadtgrün und Umwelt zusammen mit der Initiative "Stadttaubenfreunde Rheinfelden" ein Konzept für ein Stadttaubenmanagement erarbeitet.

Ein erfolgreiches Stadttaubenmanagement setzt sich aus einer Vielzahl von Maßnahmen zusammen. Es sollte immer als Gesamtkonzept verstanden und angewandt werden und bietet folgende Vorteile für Mensch und Tier:

  • Reduktion der Verunreinigungen durch Stadttauben
  • Reduzierung der Belästigung der Bürger
  • Bestandsregulierung der Stadttaubenpopulation
  • Artgerechte Versorgung der Stadttauben in einem betreuten Taubenschlag
  • Aufklärung der Rheinfelder Bürger

"Hotspot" Oberrheinplatz

Als sogenannter "Hotspot" (Sammelplatz der Tauben bzw. Platz mit hohem Konfliktpotential) konnte in Rheinfelden (Baden) der Oberrheinplatz identifiziert werden. In mehreren Zählungen wurde eine Populationsgröße am Oberrheinplatz auf etwa 80 Tiere geschätzt.

Damit eine Umsiedlung an einen neuen Standort erfolgreich umgesetzt werden kann, müssen mehrere Schritte durchgeführt werden. Dabei wird zunächst wird im Hotspotgebiet eine Konditionierung durchgeführt.

Ablauf

Dies erfolgt zunächst ohne Taubenschlag mit Hilfe einer sogenannten betreuten Futterstelle. Die betreute Futterstelle wird ab Mitte Juni für einen Zeitraum von vier Wochen auf den Oberrheinplatz gestellt.

Ab diesem Zeitpunkt ist es wichtig, dass nur noch „betreut gefüttert“ wird. Das heißt: Fütterungen werden dann nur noch an der betreuten Futterstelle auf dem Oberrheinplatz durch die Stadttaubenfreunde durchgeführt. Fütterungen außerhalb der betreuten Futterstellen sind nicht gestattet und werden gegebenenfalls zur Anzeige gebracht. (§ 15 der Polizeiverordnung der Stadt Rheinfelden (Baden): „Tauben dürfen auf öffentlichen Straßen und Gehwegen sowie in Grün- und Erholungsanlagen nicht gefüttert werden. Es ist auch verboten Futter auszulegen oder auszustreuen, soweit dies üblicherweise von Tauben aufgenommen wird.“). Die Einhaltung des Fütterungsverbots wird durch den Kommunalen Ordnungsdienst kontrolliert und gegebenenfalls sanktioniert.

Anschließend werden die zwei betreuten Futterstellen durch den mobilen Taubenschlag ergänzt. Dieser wird weitere zwei bis vier Wochen auf dem Oberrheinplatz verbleiben und Anfang bis Mitte August einschließlich der betreuten Futterstellen an den neuen Standort gebracht.

Nach Umzug an den neuen Standort in der Werderstraße darf nur noch im Taubenschlag gefüttert werden.

Taubeneier

Die Stadttaubeneier werden regelmäßig von den Schlagbetreuenden gegen Attrappen ausgetauscht. Hierzu werden Gips- oder Kunststoffeier verwendet, die speziell auf die Größe und das Gewicht von Stadttaubeneiern abgestimmt sind. Somit kann eine unkontrollierte Reproduktion reduziert werden.

Blick in den mobilen Taubenschlag

Quelle: Stadttaubenfreunde Rheinfelden