Informationen für unsere Bürgerschaft:

Asiatische Tigermücke

Die Asiatische Tigermücke kommt mittlerweile in sehr vielen Regionen der Erde vor. Die ersten Funde in Baden-Württemberg gab es 2007, in den vergangenen Jahren wurden in mehreren Städten Populationen von Tigermücken nachgewiesen und bekämpft - darunter auch im Landkreis Lörrach.

Die Tigermücke - im Fachjargon "Aedes albopictus" genannt - wird gerne in Kleingartenanlagen, auf Campingplätzen oder auch in städtischen Wohngebieten mit Gärten heimisch – im Grunde also überall dort, wo kleinere und größere, natürliche und künstliche Wassergefäße für eine Eiablage zur Verfügung stehen.

Wenn es Sommer wird, schaltet die Asiatische Tigermücke in den Angriffsmodus und hat nun ideale Temperaturen zur Entwicklung und Eiablage. Das Gefährliche daran: Die Mücke, die über Handelsketten oder als blinder Passagier in Fahrzeugen eingeschleppt wird und sich langsam verbreitet, kann potentiell tropische Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren übertragen.

Das Risiko ist in Deutschland zwar aktuell noch gering und bei einem Stich besteht meist kein Grund zur Sorge, doch die Gefahr nimmt mit steigenden Sommertemperaturen und milderen Wintern stetig zu.

Um den Befall und neue Populationen feststellen zu können, sind zuständige Stellen auch auf die Mithilfe der Bürgerschaft angewiesen und bitten darum, verdächtige Mücken zu melden.

Wie erkenne ich eine Tigermücke?

Die Tigermücke ist auffällig schwarz-weiß gemustert. Charakteristisch sind die fünf weißen Streifen an den Hinterbeinen, das letzte Beinglied ist weiß, sowie ein weißer Streifen auf dem Kopf und Rücken.

Bild einer Tigermücke. Foto: James Gathany/CDC

Die Asiatische Tigermücke ist sehr klein, circa 3 bis 8 mm (kleiner als eine 1-Cent-Münze), und nicht größer als unsere heimischen Stechmücken. Zudem sticht die Tigermücke im Vergleich zu anderen Mückenarten auch tagsüber aggressiv.

Wie gehe ich bei einem Fund vor?

Weil verwandte Arten sehr ähnlich aussehen, ist es notwendig, dass Spezialisten etwaige Funde begutachten, um über die Bekämpfung zu entscheiden.

Als Beleg dienen Fotos oder reale Exemplare. Diese können an die Stadt Rheinfelden (Baden),  an Herrn Gerspach oder Frau Kuttler, oder direkt an das Landratsamt Lörrach gesendet werden.

Was kann ich präventiv tun?

Verschaffen Sie sich in ihrem Garten, Hof, auf Ihrer Terrasse, Ihrem Balkon, oder ähnlichem einen Überblick über vorhandenen Brutstätten.

Brutstätten können sein:

  • Blumentöpfe ohne Ablauf, Blumentopfuntersetzer,
  • Gullys und Ablaufrinnen,
  • Verstopfte oder verbogene Dachrinnen, in denen Wasser stehen kann,
  • Andere Gefäße, in denen Wasser stehen kann (etwa Pflanzschalen, Kinderspielzeug, etc.),
  • Gießkannen,
  • Regenfässer beziehungsweise Wassertonnen,
  • Zisternen,
  • Eimer,
  • Alte Autoreifen,
  • Zaunpfosten,
  • Stangen im Garten, die innen hohl sind (zum Beispiel Sonnenschirmständer)
Überlegen Sie, bei Befall, was Sie noch benötigen und ob vielleicht etwas entsorgt werden kann. Gegenstände, die entsorgt werden, müssen vorher behandelt werden, da sich an diesen noch intakte Eier vom letzten Jahr befinden können! Ansonsten droht eine Verschleppung der Eier auf andere Grundstücke oder Entsorgungseinrichtungen!

Reinigung

  • Kleinerer Behältnisse:
    • Kleinere Behältnisse mit heißem Wasser ausspülen und/oder mit Wasser und Bürste (Wurzelbürste, Schrubber und Handschuhe) gründlich reinigen!
  • Größerer Gegenstände (etwa Zisternen oder Regenwassertonne):
    • Größere Gegenstände mit wenig Wasser oder ungenutzt, ausleeren, mit heißem Wasser oder Bürste reinigen und sicher lagern (Umdrehen oder unter einem Dach im Schuppen oder im Keller aufbewahren) beziehungsweise verschließen (Wasser kann sich nicht mehr ansammeln).
    • Benötigte Regenwassertonnen und Zisternen mit Bti-Tabletten (ungiftig für Pflanzen, Menschen, Vögel und Haustiere) behandeln und mit Mosquitonetzen (Gaze) abdecken und mit Klebeband oder Schnur absichern.
  • Zaunpfosten, hohle Stangen und Regenschirmständer:
    • Zaunpfosten, hohle Stangen und Regenschirmständer mit heißem Wasser ausspülen und wenn möglich ausbürsten. Mit Klebeband, Mosquitonetz oder Schutzkappen aus dem Baumarkt abdichten.
  • Gullys und Ablaufrinnen:
    • Alle Abflüsse auf dem Grundstück (Gullys und Ablaufrinnen) mit heißem Wasser (80 –90 °C) durchspülen und mit Bti-Tabletten behandeln.
Tipp: Alle Gegenstände können auch mit einem Hochdruckreiniger gereinigt werden. Wichtig hierbei: Das abfließende Wasser sollte natürlich abfließen (auf den Rasen, ins Blumenbeet oder Ähnliches) und nach Möglichkeit nicht in den Abfluss gelangen.

Was passiert, wenn die Tigermücke nicht bekämpft wird?

Erfolgen keine Kontrolle oder Bekämpfung, können sich Tigermücken innerhalb einer Saison massiv ausbreiten. Jedes Tigermücken-Weibchen kann mehr als hundert Eier ablegen. Hat sich die Population einmal gefestigt, ist es weitaus schwieriger, sie wieder einzudämmen. Deshalb muss das Ziel sein, der Verbreitung bereits in den Anfängen zu wehren.

Die Bekämpfungsaktion in Rheinfelden (Baden) wird von der Icybac GmbH koordiniert, die Tigermückenkontrollen auch in anderen Städten und Gemeinden durchführt.