Projekt

Demokratische Verantwortung stärken

Das Projekt „Demokratische Verantwortung stärken“ schließt thematisch an das Konzept 2025 für Integration und Teilhabe der Stadt Rheinfelden (Baden) und das daraus hervorgegangene „Werte-Jahr 2020/21“ an: In Workshops und Diskussionsformaten soll demokratische Verantwortung reflektiert und erlebbar gemacht werden.

Das Thema der politischen Mitgestaltung hat besonders mit Blick auf gesellschaftliche Teilhabe eine hohe Relevanz und trägt maßgeblich zu einem funktionierenden gesellschaftlichen Miteinander bei.

Über das Projekt

Dieses auf insgesamt drei Jahre angelegte Projekt wird mit rund 60 000 Euro über das Programm „Integration vor Ort – Stärkung kommunaler Strukturen“ des Ministeriums für Soziales und Integration des Landes Baden-Württemberg gefördert. Die Stabsstelle Integration und Flüchtlinge (heute Sachgebiet Migration und Integration) leitet das Projekt und wird es zusammen mit dem freien Theater "Tempus fugit" durchführen.
 
Wie bereits das Konzept 2025 für Integration und Teilhabe richtet sich auch dieses Projekt - neben Geflüchteten - an Einwohnerinnen und Einwohner mit und ohne Migrationshintergrund. Ziel ist es, sich mit demokratischen Prozessen auseinanderzusetzen und im Dialog verschiedene Perspektiven einzunehmen, um damit das demokratische Bewusstsein zu stärken und dieses tiefer in der Zivilgesellschaft zu verorten.

Dazu werden - zusammen mit Netzwerkpartnerinnen und –partnern - zunächst Strukturen untersucht, die beispielhaft zeigen, wie eine Stadtgesellschaft zusammenwachsen kann. Dabei sollen unterschiedliche methodische Ansätze entwickelt und erprobt werden, die sowohl innerhalb der jeweiligen Organisationen, als auch mit spezifischen Zielgruppen angewendet werden können.
 
Mit Tempus fugit konnte ein Partner gewonnen werden, welcher über jahrelange Expertise im Bereich kultureller Bildung verfügt und dabei erfolgreich in der Demokratievermittlung über verschiedenste Methoden tätig ist. Um demokratisches Verständnis und Engagement für die Stadtgesellschaft zu stärken, müssen Chancen und Handlungsfelder offengelegt werden: Dies ist in einer Zeit, welche von Spaltung, Ausgrenzung und Zweifeln an demokratischen Institutionen geprägt ist, herausfordernd, doch setzt hier das Projekt an: Stadtgemeinschaft neu schätzen zu lernen.

Abschluss der Recherche- und Konzeptionierungsphase

Nach der erfolgreichen digitalen Kick-Off- Veranstaltung Ende April 2021 unter Beteiligung von 30 haupt- und ehrenamtlichen Vertreter:innen verschiedenster Institutionen, Vereine, Gruppen und Initiativen startete das Projekt „Demokratische Verantwortung stärken“ im Sommer 2021 in eine intensive Recherchephase.

Im Zuge der Recherchephase wurden die im digitalen Kick-Off-Meeting beteiligten Vertreter:innen in die Recherche zu möglichen Aktionen und Angeboten eingebunden. In der darauffolgenden Konzeptionierungsphase von September 2021 bis Januar 2022, konnten erste Aktionen geplant, erprobt und im Rahmen einer Testphase durchgeführt werden. Gemeinsam mit dem Theater Tempus fugit e.V. wurde für das Jahr 2022, das die erste Durchführungsphase des Projektes darstellt, ein umfangreiches Programm mit verschiedenen Formaten aufgestellt.

Beteiligte Akteure

Zivilgesellschaftliche Akteure, Institutionen sowie Einzelpersonen traten im Zuge der Recherche- und Konzeptionierungsphase in Austausch mit dem Theater Tempus fugit e.V., um verschiedene Formen von Angeboten und Aktionen planen und organisieren zu können.

Die beteiligten Akteure sind:

  • Dieter-Kaltenbach-Stiftung
  • St. Josefshaus Herten
  • Freundeskreis Asyl Rheinfelden
  • Kirchenbezirksbeauftragter für Flucht & Migration
  • Familienzentrum Rheinfelden
  • Hans-Thoma-Schule Warmbach
  • Städtische Institutionen
  • Frau Regina Wessely in Kooperation mit der Stabsstelle Integration und Flüchtlinge

Zielsetzung, Formate und Zielgruppen

Um die übergeordnete Zielsetzung der Reflektion und Erlebbarmachung von demokratischen Prozessen innerhalb der Stadtgesellschaft erreichen zu können, wird ein breites Spektrum an Formaten angeboten und umgesetzt. Dazu gehören interne pädagogische Schulungen in Einrichtungen, offene gemischte Gruppen, Frauengruppen, Aktionstage und klassenübergreifende Projekte.

Durch gemeinsame Aktivitäten, Schulungen, der Analyse von internen Strukturen und Aktionen im öffentlichen Raum sollen auf einer möglichst niedrigschwelligen Art und Weise, demokratische Prozesse bewusstgemacht und eingeübt werden.

Zuzuhören, Wege für gemeinsame Entscheidungen zu finden, Kompromisse zu schließen, Niederlagen zu akzeptieren, argumentieren zu lernen und Verantwortung zu übernehmen stellen dabei die wichtigsten Bausteine des Projektes dar.

Innerhalb der oben aufgeführten Formate werden möglichst verschiedene Zielgruppen angesprochen und beteiligt, das zudem der Grundidee des Konzeptes 2025 für Integration und Teilhabe entspricht.


Aktionen und Beteiligungsformate im Jahr 2022

März 2022

In der digitalen Kick-Off-Veranstaltung wurde die Idee eines Pilotprojektes geäußert, Einwohner:innen der Stadt Rheinfelden (Baden) per Zufallsgenerierung aus dem Einwohnermelderegister auszuwählen und schriftlich an jeweils eine von zwei geplanten Terminen einzuladen. Nachdem sich Einwohner:innen der Stadt Rheinfelden auf die Einladung hin für die angegebenen Termine angemeldet haben, startet das Pilotprojekt mit zwei Veranstaltungen, die am 18. und 26. März stattfinden werden. Dem Zufallsaspekt dieses Pilotprojektes kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu, um Einwohner:innen möglichst aller Bevölkerungsschichten und unabhängig von etablierten Netzwerken anzusprechen. Damit soll mehr Chancengleichheit und Meinungs- und Interessenvielfalt innerhalb der Stadtgesellschaft erreicht werden. Dies entspricht auch der Grundidee des Projektes „Demokratische Verantwortung stärken“, bei dem es darum geht, demokratische Prozesse auf möglichst verschiedenen Ebenen zu reflektieren und erlebbar zu machen. Auch im Konzept 2025 für Integration und Teilhabe ist eine verstärkte Nutzung des Tools der Zufallsgenerierung bereits verankert.

April – Juli 2022

  • Am 06. April 2022 ist ein Workshop zum Thema „Politik mehr als Theater“ an der Theresia-Scherer-Schule geplant.
  • In den Monaten Mai, Juli und Oktober sind Aktionen im öffentlichen Raum geplant.
  • Die Aktionen werden zum einen in Kooperation mit dem Freundeskreis Asyl und zum anderen mit dem St. Josefshaus Herten stattfinden.
  • Ende Juni, Anfang Juli ist ein Modellprojekt mit dem Thema „Komm, wir bauen eine Stadt“ mit der Zielgruppe Kinder geplant. Hier werden Kinder aus verschiedenen Schularten und aus Theatergruppen im Modellprojekt beteiligt werden.
  • Zudem sind Workshops zum Thema „Gewaltfreie Kommunikation“ mit der Kommunikationstrainerin Ricarda Beilharz für Gruppen ab 15 Personen jeder Altersstufe angedacht.

September – Dezember 2022

  • Zwischen Ende September und Anfang Oktober organisiert die Dieter-Kaltenbach-Stiftung einen pädagogischen Fachtag unter Beteiligung von Lehrer:innen diverser Rheinfelder Schulen. In theoretischen und praktischen Lerneinheiten sollen Lehrer:innen über die Umsetzung von Partizipation im schulischen Kontext diskutieren.
  • Im November organisiert das Familienzentrum Rheinfelden eine Fortbildung für seine haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden.

Dezember 2022/ Januar 2023

  • Zum Ende der ersten Durchführungsphase im Jahr 2022 erfolgt eine öffentliche Reflexionsveranstaltung mit einer Reflektion und Präsentation von Zwischenergebnissen.
  • Darüber hinaus wird die Projektgruppe bestehend aus den Ansprechpartner:innen des Theaters Tempus fugit e.V. und der Stabsstelle Integration und Flüchtlinge (heute Sachgebiet Migration und Integration) im regelmäßigen Turnus stattfindende Austauschtreffen mit den im Projekt beteiligten Projektpartner:innen organisieren, um hierbei eine fortlaufende, themen- und zielgruppenübergreifende Reflektion und Austausch zu ermöglichen.