Ehrenbürger

Friedrich Jung

Friedrich Jung wurde am 24. Januar 1872 geboren und verstarb am 6. September 1957.

Im Alter von 18 Jahren trat Friedrich Jung in die kaufmännische Abteilung der Gold und Silber Scheideanstalt Frankfurt am Main ein. Die Degussa gehörte zu den ersten Firmen, die eine Produktionsstätte in Rheinfelden (Baden) in Betrieb nahmen, nachdem das Wasserkraftwerk im Rhein erbaut worden war. Mit Wirkung vom 4. September 1898 wurde Friedrich Jung im Alter von 27 Jahren zum kaufmännischen Direktor des Werkes in Badisch-Rheinfelden ernannt.

Nicht nur im neugegründeten Werk, sondern auch in der jungen Gemeinde Badisch-Rheinfelden gab es viele Aufgaben zu lösen. Friedrich Jung ist es zu verdanken, dass für die Beschäftigten der Degussa, aber auch für andere Neubürger bezahlbarer Wohnraum geschaffen wurde. Er war Mitbegründer der Rheinfelder Baugenossenschaft. Am Gemeinwesen der jungen Stadt nahm er als Gemeinderat in den Jahren 1907-1919 und 1920-1933 aktiv teil.

Friedrich Jung war Mitbegründer der Sparkasse Rheinfelden, des Konsumvereines, der freiwilligen Sanitätskolonne des Roten Kreuzes und anderer sozialer Einrichtungen. Anlässlich seines 80. Geburtstages war in der Oberrheinischen Zeitung zu lesen: “ Sein ganzes Leben war ein einziger Dienst an der Allgemeinheit. Dieser Dienst fand sein höchste Würdigung in der Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Rheinfelden im Jahre 1933, die mit seiner Pensionierung als Werkdirektor zusammenfiel.“

Die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes auf einstimmigen Beschluss des Gemeinderates fand am 22. März 1933 statt. Die Stadt ehrte damit einen Bürger, der das Bild der jungen Stadt mitprägte.

Quelle:
Straßen, Namen, Geschichte(n) ; Rheinfelder Geschichtsblätter Bd. 6 (1996), Helmut Schwander, S. 39

Oberrheinische Zeitung Jan. 1952