Rheinfelden (Baden)

Stadtgeschichte

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Rheinfelden (Baden) ist mit ihren 100 Jahren eine vergleichsweise junge Stadt. Sie ist im Zeitalter der Eisenbahn in direktem Zusammenhang mit dem Bau des ersten, europäischen Flusskraftwerks entstanden.

Vor dem Jahr 1800 gehörte das Gebiet der heutigen Kernstadt zur damals vorderösterreichischen Herrschaft Rheinfelden. Das Gebiet war nicht bebaut und diente vorrangig als landwirtschaftliche Anbaufläche.

Im Rahmen der napoleonischen Kriege wurde Anfang des 19. Jahrhunderts durch den Frieden von Lunéville (1801) und den Frieden von Pressburg (1805) der Rhein zur Staatsgrenze zwischen dem Großherzogtum Baden und der Schweiz bestimmt. Der rechtsrheinische Teil der Herrschaft Rheinfelden wurde dem Großherzogtum Baden zugeordnet, der linksrheinische Teil der Schweiz.

Bahnhof und Kraftwerk begründen Siedlung

Für die Entstehung der Stadt Rheinfelden auf badischem Gebiet waren dann zwei wichtige Ereignisse maßgeblich: So wurde einerseits im Jahr 1856 die Bahnlinie von Basel nach Konstanz eröffnet und auf dem bis dahin unbesiedelten Gebiet, nahe der Grenze der Bahnhaltepunkt „Bei Rheinfelden“ eingerichtet. Andererseits entstand in den Jahren zwischen 1894 und 1898 auf badischer Seite das erste Flusskraftwerk Europas.

In der Folge dieser Entwicklung siedelten sich in den 1890er Jahren stromintensive Großindustrien, wie zum Beispiel die Firmen Dynamit Nobel oder die Aluminiumhütte, in Bahnhofsnähe auf der rechtsrheinischen Seite an. 

Ab 1900 wurde die für die Industriearbeiter errichtete Siedlung ausgebaut und wuchs durch hinzuziehende Arbeitskräfte aus ganz Europa kontinuierlich. Gemeinsam mit der bestehenden Gemeinde Nollingen, bildete die neue Siedlung „Badisch-Rheinfelden“ fortan die Doppelgemeinde Nollingen-Badisch-Rheinfelden.

In diese wurde 1921 auf eigenen Wunsch die Nachbargemeinde Warmbach eingegliedert.

Die neue Siedlung wird zur Stadt

Die Doppelgemeinde Nollingen-Badisch-Rheinfelden wurde am 17. Oktober 1922 zur Stadt erhoben. Da der Ortsteil Badisch-Rheinfelden mittlerweile die höchste Einwohnerzahl hatte, wurde als Namen der neuen Stadt „Rheinfelden“ mit dem offiziellen Namenszusatz (Baden) festgelegt.

Zwischen 1971 und 1975 wuchs Rheinfelden (Baden) durch die Eingemeindung kleinerer Nachbargemeinden (Adelhausen, Degerfelden, Eichsel, Herten, Karsau, Minseln und Nordschwaben) kontinuierlich auf mehr als 20 000 Einwohner an. Deshalb stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt. Diesem wurde mit Wirkung zum 1. Januar 1975 von der Landesregierung Baden-Württemberg zugestimmt.

In den 1990er Jahren begann die Planung für ein neues Wasserkraftwerk, dessen Bau im Jahr 2003 startete. Nach sieben Jahren Bauzeit produzierte das neue Kraftwerk im Jahr 2010 erstmals Strom. Dessen Menge entspricht etwa dem jährlichen Verbrauch von rund 160 000 Haushalten. 2011 wurde das neue Kraftwerk offiziell eingeweiht, das alte Kraftwerk wurde ab 2010 rückgebaut und abgerissen. An seine Geschichte erinnert ein Ausstellungspavillon in der Nähe des alten Standortes. Zudem wurde an dieser Stelle als ökologische Ausgleichsmaßnahme ein wertvolles Fischaufstiegs- und Laichgewässer errichtet.