Gemeinderat und seine Ausschüsse

Aktuelle Meldung

Stadtwald kostet Geld

Gemeinderat 26. Oktober 2023

Als Gründe nannte der Leiter des Forstbezirks Kandern, Bernhard Schirmer, gestiegene Löhne sowie die mit dem Waldumbau verbundenen Kosten.

Schwierige Rahmenbedingungen

Die aktuellen Rahmenbedingungen seien, so der Fachmann, schwierig. „Angesichts des Klimawandels sind Maßnahmen zum Waldumbau – mit den entsprechenden Kosten – alternativlos, Wirtschaftskrise und Inflation sind auch auf dem Holzmarkt zu spüren und bestimmte Förderungen laufen aus“, so Schirmer.

Der einzige Bereich, der Einnahmen generiert, ist die Holznutzung. Aber auch hier liegen die für 2024 prognostizierten Einnahmen – rund 600.000 Euro - unter den Einnahmen aus dem laufenden Jahr, obwohl sich der Einschlag mit 8.270 Festmetern in einer ähnlichen Größenordnung bewegt. Diesen Einnahmen stehen unter anderem Investitionen in Höhe von 235.000 Euro in Jungbestände, 94.000 Euro für den Unterhalt von Wegen und Erholungseinrichtungen wie den Trimm-Dich-Pfad gegenüber.

Wichtige Funktionen

Wie in den vergangenen Jahren betonte Bernhard Schirmer, dass der Wald für die Bevölkerung viele wichtigen Funktionen erbringe – angefangen von der Naherholung über den Klima- bis hin zum Trinkwasserschutz -, die man nicht „monetarisieren“ könne. Um das Defizit so gering wie möglich zu halten, beschränkt der Forst für das kommende Jahr die Pflanzungen auf den zwingend notwendigen Umfang. Bemühungen, die – so Oberbürgermeister Klaus Eberhardt – in Zukunft noch intensiviert werden müssten.

Förderprogramm

Auf die Frage der SPD-Fraktion, warum die Stadt sich nicht um Fördergelder aus dem Programm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ bemühe, antwortete der Experte. „Wir haben die Vor- und Nachteile, die mit dem Förderprogramm verbunden sind, intensiv abgewogen und sind zu dem Schluss gekommen, dass für den Rheinfelder Stadtwald eine Teilnahme nicht wünschenswert ist.“

Eine entscheidende Rolle spiele dabei unter anderem der Umfang der Stilllegungsflächen. Die vorhandenen Stilllegungsflächen seien für eine Teilnahme am Förderprogramm nicht ausreichend. Weitere Stilllegungsflächen stünden aber im Widerspruch zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung und Holznutzung. Darüber hinaus würde auch der im Förderprogramm maximal zulässige Kahlschlag den begonnenen Waldumbau behindern und auch der geplante Umbau auf Roteichen und Douglasien sei im Förderprogramm ausgeschlossen.

Defizit deckeln

In ihren Stellungnahmen machten alle Fraktionen deutlich, dass man die Bedeutung des Stadtwaldes anerkenne, gleichwohl das Defizit beschränken müsse. Der Betriebsplan für das Forstbetriebsjahr 2024 wurde mehrheitlich angenommen.

Die SPD-Fraktion regte darüber hinaus die Bildung einer Arbeitsgruppe "Wald" an, die sich aus Mitgliedern der Verwaltung, des Gemeinderats, des Forsts und sachverständigen Bürgern zusammensetzen könnte.