Städtische Nachricht

Einzigartig grün und bunt
Wühlmäuse gewinnen konkurrenzlos


Auch wenn es für einen Preis nur einen einzigen Bewerber gibt, heißt es für die Jury, kritisch hinsehen. Und das taten Stadtgärtnermeister Hans-Georg Bruttel, Stadtbauamtsleiter Hans Krusche und besonders die Grünplanerin Ursula Philipps, als sie am Samstag zwei Stunden lang die Kleingärten zwischen Herten und Warmbach besichtigten, geführt von Wühlmaus-Vorsitzenden Gundolf Petrusch, der Kassiererin Ursula Zimmermann und dem Schriftfrührer Ulrich Schütze.

Die Jury sah viele bunte und reich bepflanzte Gärten, liebevoll beschilderte Wege, gepflegte Gemeinschaftsanlagen, wie das Vereinshaus und den Spielplatz, sowie ein großes Insektenhotel mit detaillierten Schautafeln. Für die Mitglieder des Vereins steht eine kleine Werkstatt zur Verfügung. Regelmäßige Arbeitseinsätze, Fachschulungen und verschiedene Feste fördern das Vereinsleben. Auch die Bürgernähe gefiel der Jury: Mehrmals im Jahr öffnen die „Wühlmäuse“ ihre Pforten für die Öffentlichkeit, wie auch am Samstag, als bereits am frühen Vormittag einige Vereinsmitglieder Kuchen, Getränke und das Grillgut für die Gäste vorbereiteten.

„Sehr gut“ war dann das Fazit, die besonders das gepflegte Erscheinungsbild der Gesamtanlage als auch die Bürgernähe der Kleingärtner hervorhob. Bewertet wurden neben dem Gesamteindruck der Anlage auch die Zugänglichkeit der Anlage, die Gestaltung der Eingangssituation, die Vereinseinrichtungen  und die Nutzung der Gärten als Zier-, Gemüse- und Freizeitgarten; denn das Vereinsgesetz sieht vor, dass Kleingärten mindestens zu einem Drittel als Nutzgarten bepflanzt werden müssen. Außerdem bewertete die Jury ökologische  Kriterien, zum Beispiel die Regenwasserbewirtschaftung und die Anbringung von Nisthilfen.

Wie die Kassiererin Ursula Zimmermann hegen und pflegen viele Wühlmäuse ihre Parzelle schon seit Jahrzehnten. Eigentlich sei der Garten viel zu viel Arbeit für sie allein, sagt die rüstige Rentnerin zwischen Johannisbeer- und Himbeersträuchern. „Aber ich mache es eben gern. Und die Enkel bekommen frisches Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten.“

Eine Kuriosum für manche Außenseiter klärte der Vorsitzende Gundolf Petrusch auf: Warum so viele Kleingärtner einen Fahnenmast auf ihrer Parzelle haben. Ist die Fahne gehisst, heißt das: „Bin da“ – und der Kumpel aus dem anderen Eck der Anlage weiß Bescheid und kann auf ein Schwätzchen herüberkommen.

Dass die „Wühlmäuse“ die einzigen Teilnehmer in der Kategorie „Kleingärten“ sind, schmälert nicht deren Freude über das gute Ergebnis. Auch die nächste Aktion ist schon geplant. Am 6. Juli tun die Wühlmäuse etwas, was sie in ihren Kleingärten nicht dürfen: Sie pflanzen in der Stadt an der Grünanlage der Cesar-Stünzi-Straße einen großwachsenden Solitärbaum, um die Entente Florale 2011 zu unterstützen.