Städtische Nachricht

Fällung geschädigter Bäume im Karsauer Wald


Der Stadtwald hat sich durch seine naturnahe Struktur in diesem Bereich nicht nur zu einem ortsnahen Erholungsschwerpunkt, sondern auch zu einem ökologisch sehr hochwertigen Bereich entwickelt. Neben anderen seltenen Tierarten gibt es auch ein großes Vorkommen der Bechsteinfledermaus, einer sehr seltenen und geschützten Fledermausart. Deshalb wurden diese Flächen auch als Ausgleichsfläche für den Autobahnausbau herangezogen und zum Erhalt der dortigen Biotope und der seltenen Tierarten aus der forstlichen Bewirtschaftung genommen.

Massive Trockenheit als Ursache

Allerdings sind viele Waldbäume durch die massive Trockenheit der letzten drei Jahre stark geschädigt. Dadurch leiden insbesondere alte Buchen unter vermehrten Absterbeerscheinungen im Kronenbereich, stellenweise sterben aber auch ganze Bäume ab. Dies führt letztendlich zum Abbrechen der betroffenen Baumteile oder ganzer Bäume. Unter anderem sind davon auch vereinzelt Bäume betroffen, in denen Spechthöhlen - die unter anderem auch von Fledermäuse besiedelt werden - angelegt sind. Um weiterhin die Sicherheit der Waldbesucher gewährleisten zu können, müssen nun neben „normalen“ vorgeschädigten Bäumen auch einige dieser Höhlenbäume gefällt werden.

Intensive Abstimmung

In Vorbereitung der Maßnahmen fand eine intensive Abstimmung zwischen der Stadt Rheinfelden als Waldbesitzer, der Forstverwaltung, der Unteren Naturschutzbehörde und der Autobahnverwaltung als Träger der Ausgleichsmaßnahme statt. Die notwendigen Baumfällungen werden durch Fledermausexperten begleitet, die sicherstellen, dass keine Fledermäuse oder sonstige seltene Tierarten gefährdet werden. Sollten wider Erwarten doch Fledermäuse in den Höhlenbäumen überwintern, werden diese vor der Baumfällung geborgen und umgesiedelt.
 
Im Vorfeld der Maßnahme wurden schon Fledermaus-Nistkästen in den Flächen aufgehängt, um den Tieren einen Ersatz-Brutraum zur Verfügung zu stellen.

Restlicher Waldbestand bleibt unberührt

Die Baumfällungen werden nur entlang der Waldwege und im Nahbereich des Waldfriedhofs durchgeführt, also in Bereichen, in denen eine erhöhte Gefährdung für die Bevölkerung besteht. Der Rest des Waldbestandes bleibt unberührt. Dies bedeutet allerdings auch, dass in der Tiefe des Waldes abseits der Wege eine höhere Gefahr von herabstürzenden Ästen und umfallenden Bäumen besteht.

Damit die Biotopfläche sich hier möglichst ungestört entwickeln kann und da abseits der Waldwege eine abschließende Sicherheit auch nicht gewährleistet werden kann, empfiehlt die Forstverwaltung, diese Bereiche nicht zu betreten. Außerdem wird davon abgeraten, den Wald bei Wind und Sturm aufzusuchen. Das vorhandene Wegenetz kann bei passenden Wetterverhältnissen jedoch gerne genutzt werden.