Städtische Nachricht

Italienischer Konsul zu Besuch


Gruppenbild: Vertreter der italienischen Vereinen aus beiden Rheinfelden sowie Vertreter der Politik treffen sich mit dem italienischen Konsul Ramaioli zum Austausch.Foto: H.Gollin

Eintrag ins Goldene Buch


Dazu nahm er sich fast den ganzen Tag Zeit. Nach dem Eintrag ins Goldene Buch am Vormittag, präsentierten Oberbürgermeister Klaus Eberhardt und Stadtammann Fraco Mazzi die beiden Rheinfelden. Im Fokus stand dabei nicht nur das vielfältige Leben in beiden Städten und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, sondern insbesondere die Bedeutung und die Verdienste der italienischen Community auf beiden Seiten des Rheins.

Am Nachmittag traf sich der Konsul mit Vertretern der italienischen Vereine sowie Birgit Kienzle, Oberstudienrätin am Georg-Büchner-Gymnasium und Fachreferentin Italienisch im Regierungspräsidium Freiburg und den Fraktionsvorsitzenden.

Lebhafter Austausch

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt lag dieser Austausch sehr am Herzen, da die italienische Community mit rund 1300 „Mitgliedern“ die größte ausländische Gemeinde in Rheinfelden Baden darstellt. „Italiener haben in beiden Städten wichtige Funktionen im kulturellen Leben", betonte Eberhardt. Auf Schweizer Seite leben 533 Italiener und rangieren damit hinter den Deutschen auf Platz zwei der ausländischen Bevölkerung.

An einer großen Tafel, ähnlich wie bei einem Familientreffen, wurde bald schon leidenschaftlich auf Italienisch diskutiert. Franco Mazzi und Margarete Engels-Belz, die Sekretärin des Konsuls, übersetzten für die deutschen Teilnehmer.

Neue Migrationswelle


Alle Vereinsvertreter machten deutlich, dass man in beiden Rheinfelden von einer gelungenen Integration sprechen könne. „Rheinfelden ist für uns und unsere Familien zur Heimat geworden, auch wenn wir bei unserer Ankunft fest an eine Rückkehr nach Italien geglaubt haben“, so das Credo.

Ein ähnlich gutes Gelingen erhofft man für die „neue Migrationswelle“, die aktuell viele junge Italiener – teils gut qualifizierte Akademiker – auf der Suche nach Arbeit nach Deutschland bringt. Ramaioli und seine Sekretärin warben bei den Vereinen darum, offen zu sein, insbesondere für die italienischen Arbeitssuchenden, die ohne Ausbildung und Sprachkenntnisse nach Deutschland kämen. Für diese Menschen sind die Vereine eine wichtige Orientierungshilfe.

In der sehr offenen geführten Diskussion bat Birgit Kienzle für mehr Unterstützung bei der Werbung für das Schulfach Italienisch. „Spanisch wird immer mehr zur Modesprache und verdrängt Italienisch aus den Schulen,“ so die engagierte Lehrerin. Sie stieß mit ihrem Plädoyer beim Konsul auf offene Ohren. Das gesamte Kursangebot des Konsulats werde aktuell neu strukturiert, so Ramaioli.

Der Austausch mit den Vertretern der italienischen Vereinen lag Oberbürgermeister Eberhardt sehr am Herzen.Foto:H.Gollin