Städtische Nachricht

Bürger diskutieren Masterplan


Siedlungsdruck


Nach einer kurzen Begrüßung durch Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, stellte der Architekt Thomas Thiele die Hintergründe und Grundzüge des von ihm entwickelten Masterplanes vor. Anlass für die Planungen sei, der auch in diesem Quartier deutlich spürbare Siedlungsdruck. Dies belege die steigende Anzahl an Bauvoranfragen und Bauanträgen, die in der Baurechtsabteilung der Stadt eingehen. „Wenn man langfristig den Charakter der Siedlung erhalten will, dann muss die zukünftige Entwicklung des Gebietes auf der Grundlage eines Bebauungsplanes geregelt werden“, so Thiele.

Maß der Nachverdichtung


Die zentrale Frage ist dabei, wieviel Nachverdichtung möglich ist, ohne die grundlegenden städtebaulichen Strukturen zu gefährden. Charakteristische Grundzüge der Siedlung sind für den Planer die homogene, kleinmaßstäbliche Bebauung sowie der große Anteil an Freiflächen.

Entwicklungsmöglichkeiten


Auf Grundlage der bestehenden Strukturen unterteilt der Masterplan die Siedlung in vier Quartiere. In jedem Quartier ist eine gewisse Entwicklung möglich. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung der Bestandsbebauung, beispielsweise durch Aufstockung oder Anbauten.  Unangetastet sollen die Innenbereiche sowie die Freiflächen zwischen Straße und Hauptgebäude bleiben.

Konstruktive Diskussion


Nach dieser anschaulichen und kompakten Einführung, verteilten sich die Teilnehmer - je nach „Wohnlage“  - auf die entsprechenden „Quartierstische“. Dort standen Mitarbeiter des Stadtbauamtes für Fragen zur Verfügung und nahmen Anregungen und Kritik auf. Die rund einstündige Diskussion verlief in einer sehr konstruktiven Atmosphäre. Hierfür bedankte sich Oberbürgermeister Klaus Eberhardt bei den Anwesenden ausdrücklich. „Wir nehmen ihren Input sehr ernst und werden das vorliegende Strukturkonzept entsprechend überdenken“, versprach das Stadtoberhaupt.

Hausaufgaben für die Stadt


Unter anderem kristallisierten sich die unterschiedlichen Grundstücksgrößen als ein „Knackpunkt“ heraus. „Die Frage ist, wie hier ein Ausgleich zwischen großen und kleinen Grundstücken gelingen kann“, so Eberhardt. Große Zustimmung gab es von der Mehrheit für eine maßvolle Nachverdichtung. Auch wenn bei der Begrenzung der Geschossigkeit Einigkeit herrschte – „niemand möchte einen Wohnturm“ – betrachteten einige Eigentümer die vorgestellten Entwicklungsmöglichkeiten als zu stark reglementiert. „Auch diesen Wunsch, nach einer flexibleren Ausgestaltung nehmen wir mit“, erklärte der Oberbürgermeister.

Mitbestimmungsmöglichkeiten nutzen


Er betonte zum Abschluss noch einmal, dass der vorgestellte Masterplan nur der Auftakt sei. „Ich fordere sie nachdrücklich dazu auf, die Möglichkeiten der Mitbestimmung im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens zu nutzen“, so Eberhardt. Ob für das Gebiet eine Veränderungssperre erlassen wird, wird der Gemeinderat in einer seiner nächsten Sitzungen entscheiden. Voraussetzung hierzu sei nur der Beschluss über die Aufstellung eines Bebauungsplanes, aber noch nicht der Bebauungsplan als solcher. Mit diesem Instrument will man verhindern, dass in der Entwicklungsphase des Bebauungsplanes Bauprojekte realisiert werden, die der Idee, den Charakter der Siedlung zu erhalten, entgegenstehen.

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