Städtische Nachricht

Eine Million für den Klimaschutz


Dr. Stefan Rumpel, Leiter Energiebetrieb Evonik Rheinfelden, Dr. Olaf Breuer, Standortleiter Evonik Rheinfelden, Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Klaus Eberha

Modellprojekt


Dies wird auch seitens des Umweltministeriums anerkannt: Im feierlichen Rahmen überreichte Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter der Stadt Rheinfelden nun einen Förderbescheid des Ministeriums im Rahmen des Förderwettbewerbs „Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte“. „Ökonomisch und ökologisch nachhaltiges Handeln sind kein Widerspruch, sondern bedingen einander“, sagte sie im Rahmen der Verleihung beim Spezialchemiekonzern Evonik. „Die Nutzung der Abwärme eines Industriestandorts zur Beheizung städtischer Einrichtungen und Wohnhäuser ist dafür ein exzellentes Beispiel“, so Schwarzelühr-Sutter. Daher wird das Projekt zwischen Evonik und den Stadtwerken im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) mit Mitteln in Höhe von rund einer Million Euro gefördert.

Industrielle Abwärmenutzung


Im ersten Schritt wurde Anfang August eine Absichtserklärung zwischen Evonik und der Stadt unterzeichnet. Für Oberbürgermeister Klaus Eberhardt hat der Klimaschutz höchste Priorität. „Die Nutzung der Abwärme der Firma Evonik ist in Fragen des Klimaschutzes und des Effizienzgewinnes für Stadt und Betrieb ein Leuchtturmprojekt“, sagte er im Rahmen der Verleihung des Förderbescheids. „Ich bin dem Bundesministerium für die große Unterstützung dieser Maßnahme dankbar. Diese Förderung kommt nach der Umsetzung beim Wärmepreis direkt der Bevölkerung zugute“, so der Oberbürgermeister, der gleichzeitig Dr. Daniel Weiß (EWS Schönau), Betriebsführer des Betriebszweiges Wärmeversorgung der Stadtwerke Rheinfelden (Baden), sowie dem Betriebsleiter Tobias Obert für ihren Einsatz dankte.

Standortbekenntnis


Seit Beginn der Nationalen Klimaschutzinitiative im Jahr 2008 wurden bereits mehr als 25.000 Projekte mit rund 790 Millionen Euro unterstützt. Dadurch konnten jährlich rund 1,1 Millionen Tonnen CO2-äquivalente Treibhausgasemissionen eingespart werden. „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Stadt Rheinfelden nun auch einen Beitrag dazu leisten können“, sagte Evonik Standortleiter Dr. Olaf Breuer. „Für uns ist dies eine Bestätigung unserer langjährigen Partnerschaft mit Rheinfelden und ein klares Commitment zur Nachhaltigkeit“, so Dr. Breuer.

Ökonomisches und ökologisches Handeln


Das Modellprojekt zur Nutzung industrieller Abwärme lässt sich einfach erklären: „Für die Chemieprozesse hier am Standort brauchen wir ganz bestimmte Temperaturniveaus, die wir mit Heißdampf unterschiedlicher Druckstufen aus unseren Kesselanlagen erreichen“, erläutert Evonik-Energiebetriebsleiter Dr. Stefan Rumpel. „Unser Abhitzekessel im Werksteil Süd wird in der Regel ganzjährig betrieben. Dabei entsteht Abwärme, die wir nicht ohne weiteres nutzen können und daher an die Stadtwerke abgeben möchten.“ Im Rahmen einer Vorstudie wurden verschiedene Modelle zur technischen Umsetzung geprüft. Bereits in der technisch einfachsten Variante ist eine Wärmeauskopplung von 1.400 kW möglich – mit dieser Menge könnten 35 bis 70 Prozent des prognostizierten Wärmebedarfs der städtischen Quartiersplanung gedeckt werden.