Städtische Nachricht

50 Jahre VHS Rheinfelden
Festakt im Bürgersaal


Pepperhouse Stompers Rund 180 Gäste waren der Einladung in den Bürgersaal im Rheinfelder Rathaus gefolgt, wo sie von der Leiterin der VHS, Gaby Dolabdjian, begrüßt wurden. Die Pepperhouse Stompers empfingen die Freunde der VHS mit stimmungsvollen Jazz-Klängen. Als zweiter musikalischer Auftakt trat die Sängerin Daniela Bianca Gierok mit dem Chanson ‚Non, je ne regrette rien‘ auf. „50 Jahre VHS, wenn man das mit dem Engagement so vieler Menschen geschafft hat, dann schafft man auch noch die nächsten 50 Jahre“, gab die Sängerin der VHS mit auf den Weg.

Daniela Bianca Gierok Die SWR-Moderatorin Laura Könsler moderierte den Festakt und begrüßte die Gäste, unter denen der Landtagsabgeordnete Hidir Gürakar, Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, Alt-Oberbürgermeister Eberhard Niethammer, Elke Zimmermann-Fiscella in Vertretung der Landrätin, Amtsleiter Claudius Beck und Hanspeter Schuler sowie zahlreiche Gemeinderäte waren. Zahlreiche Vertreter von Volkshochschulen der umliegenden Gemeinden und VHS-Kursleiter hatten sich ebenfalls eingefunden.

Jost Baier Der Vorstandvorsitzende der VHS, Jost Baier, hielt einen Rückblick auf die Anfänge der VHS und die 50jährige Wirkungsgeschichte in der Stadt. „Eine Gruppe von Menschen machte vor 50 Jahren den Anfang, obwohl es schon einen städtischen Kulturausschuss gab“, so Jost Baier. „Das Angebot dieses Ausschusses wollte man erweitern, so kam es am 4. Mai 1964 zur Gründung des Jugend- und Volksbildungswerks Rheinfelden.“ Auf dem Programm standen damals Kursangebote wie Stenographie, Schreibmaschine-Schreiben, Ballett für Kinder sowie Kochen für Männer und Frauen getrennt, da bei den Frauen Vorkenntnisse angenommen wurden. Der Kulturausschuss stellte in der Folge dann seine Arbeit ein.

Jubiläumsfest der VHS Der Verein trug den ursprünglichen Namen bis 1972, bis der Verein dann auf Vorschlag des Volkshochschulverbandes in Volkshochschule Rheinfelden (Baden) umbenannt wurde. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt führte in seiner Ansprache aus, dass das Wirken der VHS in den letzten 50 Jahren, die Stadt Rheinfelden bereichert hat. „In unseren komplexen Gesellschaftsystemen mit unterschiedlicher sozialer Ausgestaltung von Bürgerinnen und Bürgern in oft politisch lauten und ökonomisch nicht einfachen Auseinandersetzungen ist es nach wie vor öffentliche Aufgabe, Menschen zusammenzubringen“, so der Oberbürgermeister. „Ein Gebot der Stunde ist hierfür die Gründung von Bildungseinrichtungen.“

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt Die Theatergruppe Querfeldrhein der VHS legte ein unterhaltsam-lustiges Intermezzo ein. Erika Hinzmann, Wolfgang Dreiser, Manfred Meister und Carmine Melino gaben den Volkshochschule-Song zum Besten und führten einen kleinen Sketch auf. Abschließend machten Sie ungewöhnliche Vorschläge für neue Kursangebote in der VHS, wie etwa Babykrabbeln auf schwierigem Untergrund oder Süßholzraspeln für heimwerkende Männer. Aufgrund der diesjährigen Einbrüche forderten sie auf charmant-witzige Weise den Oberbürgermeister zum Handeln auf. „Sicherheit heißt das Ziel, Lichtschranken kosten ja nicht viel.“

Querfeldrhein Gaby Dolabdjian, Leiterin der VHS, richtete ebenfalls das Wort an ihre Gäste und blickte dabei auf die heutige VHS. „Globalisierung, neue Technologien, Wissensexplosion, Armut und Hunger, Bevölkerungsentwicklung oder Klimawandel sind die Schlagworte, die den schnellen und tiefgreifenden Wandel unserer heutigen Gesellschaft charakterisieren“, so Gaby Dolabdjian. Sie führte aus, dass der Psychologe Peter Vaill diese für Menschen immer komplexer werdenden, schwierigen Verhältnisse als permanentes Wildwasser bezeichnete. „Wir müssen Lernende auf die Bewältigung von Wildwasserbedingungen durch Vermittlung entsprechender Kompetenzen vorbereiten.“

Gaby Dolabdjian Gaby Dolabdjian freute sich, dass die VHS sich heute wie früher eines hohen Ansehens in der Bevölkerung erfreute und von einer bildungsfreundlichen Kommunalpolitik profitierte, wie etwa den Bau des VHS-Hauses. Die VHS ist und war in der glücklichen Lage aufgrund der zugesicherten Zuschüsse immer sicher planen zu können. Dafür dankte sie ausdrücklich Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, Alt-Oberbürgermeister Eberhard Niethammer und dem Gemeinderat. Einen großen Dank sprach sie auch den Kursleitern aus, die sich stark für ihre Kurse und Kursteilnehmer engagierten.

Hermann Huba Hermann Huba, Geschäftsführer des VHS-Landesverbandes, hatte als Redner die Aufgabe in die Zukunft der VHS zu blicken. Er sieht vier gesellschaftliche Entwicklungen als relevant für die VHS der Zukunft an. Erstens die Spezialisierung der Menschen, die sie einerseits zu Fachleute in einem engen Bereich macht, aber auf allen anderen Gebieten als Laien belässt. Zweitens die Globalisierung, die im Kleinen eine kommunale Geborgenheit nötig macht. Drittens die Individualisierung, deren Folgen Vereinzelung und Gemeinschaftsunfähigkeit sind. Und viertens die demografische Entwicklung und Integration, die einen intergenerationellen Dialog und die Integration der Einwanderer nötig macht. Auf allen vier Gebieten kann die VHS auch in Zukunft positiv wirken.
^
Download
^
Internet-Links zum Thema