Städtische Nachricht

Stele würdigt Wirken des Architekten Ewald Steffen


Eine Stele in unmittelbarer Nähe des Bürgertreffpunktes Gambrinus würdigt das Wirken des Architekten Ewald Steffen, der in den 1920er Jahren als Stadtbaumeister tätig war. Über die Realisierung freuen sich Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, die Mitarbeite
Zahlreiche Gebäude, Plätze und Anlagen tragen Steffens Handschrift. Und doch ist der Architekt selbst vielen gebürtigen Rheinfeldern kein Begriff. Nun würdigt eine Stele in unmittelbarer Nähe des Bürgertreffpunktes Gambrinus das Wirken des Architekten.

Ideengeber

Initiiert wurde das Projekt von Dr. Eveline Klein und den Stadtführerrinnen Ulrike Maunz und Manuela Eder. „Der Wunsch, die Verdienste des Architekten öffentlich zu würdigen, bestand schon lange“, betonte Eveline Klein bei der Enthüllung der Stele. Fahrt aufgenommen habe das Projekt durch die öffentliche Diskussion um die Steffen-Häuser am Oberrheinplatz im Zuge des Abrisses des Teelädeles in der Karl-Fürstenberg-Straße. Im Hinblick auf das 100-jährige Jubiläum der Stadt hat das Projekttrio dann Nägel mit Köpfen gemacht.

Eine Initiative, die von Oberbürgermeister Klaus Eberhardt ausdrücklich begrüßt und unterstützt wurde. Die Stele mache deutlich, dass Rheinfelden auf ein ansehnliches bauliches Erbe aus der Gründerzeit zurückblicke.

Im Fokus: der Mensch

Eveline Klein, die sich vor vielen Jahren im Zuge einer Ausstellung zum Thema „Stadtbaumeister“ intensiv mit dem Architekten Steffen auseinandergesetzt hatte, gab anlässlich der Enthüllung einen kurzen Abriss über sein Wirken in Rheinfelden.

Im Fokus des Architekten stand, so Klein, immer der Mensch, der sich in der Stadt wohl fühlen sollte. Steffen wandte sich bei seinen Planungen von den bisherigen rein schematischen Darstellungen ab und orientierte sich an den realen topographischen Gegebenheiten. Er dachte in Plätzen, Anlagen und Straßenzügen.

Friedrichstraße

Insbesondere die Friedrichstraße, mit seinem persönlichen Wohn- und Geschäftshaus, wurde von ihm geprägt. „Für mich ist es ein bisschen so, als ob wir mit der Stele dem Architekten seine Straße zurückgeben“, freute sich Initiatorin Eveline Klein. Denn unter den Nationalsozialisten verlor Ewald Steffen an Bedeutung und die Friedrichstraße wurde in Adolf-Hitler-Straße umbenannt.

Gambrinushalle

Die Stele, die von der städtischen Grafikerin Susanne Lais gestaltet wurde, skizziert die wichtigsten Etappen und Bauten des Architekten in Rheinfelden. Sie befindet sich in unmittelbarer Nähe des Bürgertreffpunktes Gambrinus, wo Steffen im Jahr 1920 das Gasthaus „Gambrinushalle“ zum Rathaus umbaute. Ewald Steffen, der 1910 nach Rheinfelden gekommen war und sich mit seiner Frau aktiv in das Stadtleben eingebracht hatte, starb 1943 in Rheinfelden.