Städtische Nachricht

Kindertagesstätte Kunterbunt profitiert von Bundesprogramm „Sprach-Kitas“


Kathrin Krauss und Kerstin Jüngerkes mit dem neuen Kamishibai. In Rheinfelden hat sich die städtische Kinder-tagesstätte Kunterbunt als einziger Kinder-garten im Verbund mit zehn Kindergärten aus der Region beworben und den Zuschlag für eine jährliche Förderung in Höhe von 25.000 Euro erhalten.
„Jeder Erzieherin betreibt bei uns im Alltag Sprachförderung im weitesten Sinn“, erklärt die Leiterin Kerstin Jüngerkes. Fast könnte man sagen, der Name der Einrichtung ist Programm. Denn die rund 60 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren kommen aus 34 Nationen. Dank der Mittel des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verstärkt Kathrin Krauss seit Januar das Team. Im Unterschied zu ihren Kolleginnen muss sie sich nicht um organisatorische Dinge des Kindergartenalltags kümmern. „Da ich „keinerlei Verpflichtungen“ habe, kann ich mich ganz auf die Kinder konzentrieren, das hilft mir bei meiner Arbeit sehr“, erzählt die erfahrene Erzieherin. Momentan verschafft sie sich einen Überblick über die verschiedenen Bedürfnisse der Kinder. Die einen haben Probleme mit der Grammatik oder dem Wortschatz, andere mit der Aussprache, wieder andere haben Hemmungen zu sprechen. „Die Schere geht weit auseinander. Manche Kinder lernen bei uns erst die deutsche Sprache. Es gibt aber auch deutsche Kinder, die Unterstützung brauchen“, schildert Kathrin Krauss ihre Eindrücke der ersten Wochen. Ihre Arbeit integriert sie spielerisch in den Alltag der Kinder. Sie geht in die verschiedenen Gruppenräume und schart dort ihre Kandidaten um sich oder sie zieht sich mit einer kleinen Gruppe in einen extra Raum zurück. „Den Kindern muss das Ganze Spaß machen“, ist sie überzeugt.
Wichtig ist ihr auch die Einbindung der Eltern. Hier entwickelt sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen immer wieder neue Ideen. Bewährt hat sich zum Beispiel die „Büchertasche“. „Wir packen jede Woche eine Tasche mit verschiedenen Kinderbüchern, die dann von den Eltern ausgeliehen werden kann. Dieses Angebot wird toll angenommen. Es kam noch nie zu Beschädigungen oder Verlusten“, berichtet Kerstin Jüngerkes begeistert.
Neu bei „Sprach-Kitas“ im Vergleich zum Vorgängerförderprogramm ist die Begleitung der „Sprachförderinnen“ durch eine Fachkraft. Bei den regelmäßigen Treffen können sich die neuen Kräfte untereinander austauschen und voneinander lernen. Gleichzeitig hilft die Fachkraft bei der Ausarbeitung der Konzepte und bietet Fortbildungen an.
„Wir sind sehr froh, dass wir diese Förderung erhalten und hoffen, dass die Gelder auch in den kommenden Jahren zur Verfügung stehen“, so die Leiterin. Das Programm läuft bis 2019.