Wettbewerbsverfahren

Rheinpavillon Rheinfelden

Um den südlichen Stadteingang von der alten Rheinbrücke her städtebaulich aufzuwerten, hat die Stadt Rheinfelden (Baden) im Januar 2020 einen Architektenwettbewerb für den Zollpavillon und das dazugehörige Areal ausgeschrieben.

Einstimmiges Votum

Einstimmig entschied sich die Jury dabei für den gemeinsamen Entwurf der Büros Schaudt Architekten aus Konstanz und w+p Landschaften aus Berlin, der - im Gegensatz zu den anderen eingereichten Entwürfen - die geforderten Nutzungen – Zoll und Gastronomie – in einem Gebäude integriert.

Gewinnerentwurf Lageplang ©Schaudt_w+p

Jurybewertung

In der Jurybewertung heißt es unter anderem: „Um den nördlichen Brückenkopf entsteht so mit den beiden historischen Gebäuden (Haus Salmegg, Sitz der Wohnbau) ein spannungsvoller Dreiklang und einladender Auftakt von und zur Brücke. Der Neubau reiht sich dabei räumlich spannungsvoll ein und positioniert sich zugleich durch den lesbaren Duktus als „Nebengebäude“ und bleibt durch Materialität wie auch durch die gegenüber den Nachbarn doch niederere Höhe angenehm zurückhaltend in diesem neuen Ensemble."

Holzgebäude mit Pergolagang

Der Siegerentwurf sieht ein zweigeschossiges Holzgebäude mit "kraftvollem Satteldach" vor. Im zur Straße gewandten Teil des Gebäudes ist der Zoll mit gutem Blick auf die alte Rheinbrücke und die Rheinbrückstraße untergebracht.

Dahinter schließen sich der Raum für die Gastronomie und ein Biergarten an. Im Inneren prägen weißlich pigmentierte Holzböden, Wandflächen, Decken und großzügige Verglasungen das helle und freundliche Erscheinungsbild. Wenige gezielt gesetzte Farbakzente sorgen für eine Belebung.

Zur angrenzenden Wohnbebauung und zur Rossschwemme hin ist ein eingeschossiger, vom Hauptgebäude abgesetzter Holzleichtbau vorgesehen. Dieser längliche Pergolabau lädt zum überdachten Sitzen im Freien ein. Den Schlusspunkt setzt ein Panoramaturm. Der vorhandene Baumbestand bleibt erhalten und fasst den Biergarten zur Straßenseite hin ein.
Gewinnerentwurf ©Schaudt_w+p

Hintergrundinformation

Die Rheinbrückstraße mit dem städtebaulichen Ensemble aus „Haus Salmegg", dem Verwaltungsgebäude der Wohnbau Rheinfelden und dem Zollareal ist einer der wichtigsten Stadteingänge von Rheinfelden (Baden). Dabei stellt das Zollgrundstück direkt am Brückenkopf einen zentralen Baustein dar - treffen hier doch die ältesten Gebäude der Stadt aufeinander, es eröffnet sich von hier aus ein reizvoller Blick auf den Fluss, das „Inseli“ und die Kulisse der historischen Altstadt Rheinfeldens (CH) und es passieren hier täglich Pendler, Touristen, Spaziergänger, regionale und überregionale Radwanderer auf ihrem Rundkurs an den Ufern des Rheins.
 
Deshalb ist es ein lang gehegter Wunsch, an dieser Stelle ein Ausflugslokal mit Außengastronomie anzusiedeln, den Blick aufs Schweizer Ufer zu öffnen und die exponierte Lage auf dem Hochgestade für eine angemessene Inszenierung des umgebenden Landschaftsbildes zu aktivieren.