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Rheinsteg – ein Gewinn für die Region
Podiumsdiskussion zum Projekt Rheinsteg


Patrick Leypoldt Die Podiumsdiskussion, zu der etwa 150 interessierte Bürger, darunter Landrätin Marion Dammann, Vanessa Edmeier, Geschäftsführerin der Hochrheinkommission, Mitglieder der IG Pro Steg und zahlreiche Gemeinderäte beider Rheinfelden, in den Sitzungssaal gekommen waren, wurde durch einen Fachvortrag von Dr. Patrick Leypoldt vom Agglomerationsprogramm Basel eröffnet. Er vertrat Dr. Maria Lezzi, Direktorin des Bundesamtes für Raumentwicklung ARE, die kurzfristig den Termin absagen musste.

1. Preis (Foto: Petra Böttcher) Patrick Leypoldt erläuterte das Agglomerationsprogramm, mit dem die schweizerischen Kommunen bei der Entwicklung der Infrastruktur unterstützt werden sollen. Das Agglomerationsprogramm Basel ist hier besonders, da es trinational aufgestellt ist, d.h. es werden nicht nur Projekte auf Schweizer Boden unterstützt, sondern auch grenzüberschreitende wie der Neubau des Rheinstegs. Er führte an, dass die Schweizer Bundespolitik schon zwei Millionen CH-Franken für das Projekt zugesagt hat. „Das Problem ist, wenn nicht gebaut wird, dann geht dieses Geld langfristig für das Agglomerationsprogramm Basel verloren“, so Partrick Leypoldt.

Klaus Eberhardt, Franco Mazzi, Monica Linder-Guarnaccia, Frank Miebach und Patrick Leypoldt Frank Miebach vom Büro IB Miebach stellte den Siegerentwurf des Projektwettbewerbs vor. „Wir haben als Tragsystem eine Hängekonstruktion ausgewählt, das sich durch seine Schlichtheit auszeichnet“, so Frank Miebach. Aufgrund der nahen Bebauung auf der Schweizer Seite wurden geknickte Pylone geplant, um die Länge der Tragseile zu verkürzen. Die geknickten Pylone sind auch eine Anlehnung an den typischen Wuchs der Uferbäume. Als Belag für den Steg wurden Natursteine gewählt, mit denen das Büro ebenso wie mit der hölzernen Unterkonstruktion schon gute Erfahrungen gemacht hatte.

Monica Linder-Guarnaccia Die anschließende Podiumsdiskussion mit Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, Stadtammann Franco Mazzi, Dr. Patrick Leypoldt und Frank Miebach wurde von Monica Linder-Guarnaccia, Geschäftsführerin der Internationalen Bauausstellung Basel 2020, moderiert. „Der Rhein ist die Mitte zwischen unseren beiden Städten. Der Rheinsteg bedeutet ein mehr an Naherholung, eine Stärkung unserer blau-grünen Stadtmitte“, so Oberbürgermeister Klaus Eberhardt. „Wir machen das nicht nur für Touristen, sondern natürlich auch für unsere Bürger.“

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt und Stadtammann Franco Mazzi Stadtammann Franco Mazzi wies auf die Wichtigkeit des Rheinstegs als Verkehrsweg für Berufspendler zwischen den beiden Städten hin und erwartete eine Entlastung der stark belasteten Infrastruktur. „Der Raum Basel wächst und diese Entwicklung wird weitergehen“, so der Stadtammann. „Unser Problem ist aber, dass mit der guten wirtschaftlichen Entwicklung und guten Entwicklung der Bevölkerungszahlen mit einer guten Verkehrsentwicklung in Einklang bringen müssen. Der Rheinsteg ist ein Teil des großen Ganzen.“ Er verwies darauf, dass allein 400 Arbeitnehmer aus Deutschland täglich ins schweizerische Rheinfelden pendeln, die über den Rheinsteg den Arbeitsweg verkürzen könnten.

Klaus Eberhardt, Franco Mazzi, Monica Linder-Guarnaccia, Frank Miebach und Patrick Leypoldt Weiterhin wurde auch auf die Kosten des Rheinstegs hingewiesen. Ohne die Kofinanzierung wäre das Projekt kaum für die beiden Rheinfelden zu stemmen. Nur der grenzüberschreitende Charakter des Projekts führte dazu, dass es in verschiedene Förderprogramme wie das Schweizer Agglomerationsprogramm, das europäische Interreg-Programm oder die baden-württembergische Landesverkehrsförderung kommen könne. „In Zukunft wird es nicht nochmals möglich sein, so eine breite Kofinanzierung auf die Beine zu stellen“, so Oberbürgermeister Klaus Eberhardt.

Der Oberbürgermeister zeigte sich überzeugt, dass die Bevölkerung den Steg annehmen werde: „Es ist eine besondere Brücke, sie wird ihre eigene Identität entwickeln.“ Er gab bei dieser Gelegenheit auch das Zwischenergebnis der auf der städtischen Website durchgeführten Online-Befragung zum Thema bekannt. 83 Teilnehmer lehnten den Steg vor allem aufgrund der Kosten ab, während 46 dem Projekt positiv gegenüber standen. Eine detaillierte Auswertung wird in Kürze bekannt geben. Der Oberbürgermeister hielt den Steg-Kritikern entgegen, dass die Gelder eben nicht für andere Projekte zur Verfügung stünden. Wegen dem Steg würden keine anderen Projekte verzögert oder gar verhindert.
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