Gemeinderat und seine Ausschüsse

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Diskussion um Taubenturm vertagt

Bau- und Umweltausschuss 15. September

Nach einem intensiven Austausch beauftragten die Ausschussmitglieder die Verwaltung mit einer erneuten systematischen Prüfung. Dabei seien, so die Ausschussmitglieder, insbesondere die grundsätzliche Zielsetzung, eine systematische Gegenüberstellung potentieller Standorte sowie eine Übersicht über mögliche Kosten und personellen Aufwand zu beachten. Angesichts dieser Hausaufgaben kündigte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt an, den Tagesordnungspunkt nicht am kommenden Donnerstag im Gemeinderat zur Diskussion zu stellen.

Regulation des Bestandes

In ihrem Antrag folgt die SPD-Fraktion der Argumentation des Tierschutzvereins und des Taubenmanagements, dass mit Hilfe eines Taubenhauses, der Bestand der Tauben tiergerecht zu regulieren sei (Stichwort: Austausch von Eiern gegen Attrappen).

Standortsuche

Dr. Patrick Pauli, Leiter der Abteilung Stadtgrün & Umwelt, erläuterte dem Gremium das Ergebnis der bisherigen Standortsuche. Da Tauben „standorttreue“ Tiere seien, hätte man von der Kernpopulation im Zentrum ausgehend in einem Radius von 1.000 Metern nach potentiellen Standorten gesucht.

Aufgrund der geringen Akzeptanz in der Bevölkerung gegenüber Stadttauben, seien dabei in erster Linie städtische Grundstücke untersucht worden. Ganz konkret wurden der Stadtfriedhof, der Herbert-King-Park, das Campus-Gelände sowie die Karl-Metzger-Grube als mögliche Standorte für ein Taubenhaus analysiert.

Ergebnis

Nach eingehender Prüfung sei man zu dem Ergebnis gekommen, so Pauli, dass alle vier Orte ungeeignet seien. Der Friedhof scheide sowohl aus Pietäts- als auch aus artenschutzrechtlichen Gründen aus, eine Ansiedlung in der Karl-Metzger-Grube sei nicht mit den Rekultivierungszielen vereinbar und am Campus oder im Herbert- King-Park müsse man auch mit artenschutzrechtlichen Problemen rechnen, da sich die Anwesenheit der Tauben negativ auf andere Wildvögel oder Baumhöhlen bewohnende Kleinsäuger auswirken könne. Entsprechende Bedenken wurden von der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Lörrach bereits formuliert.

Eine Ansiedlung auf dem grundsätzlich geeigneten, nicht-städtischen Grundstück der Gewerbeschule wurde vom Landkreis Lörrach auf Nachfrage des Tierschutzvereines abgelehnt.

Vertagung

In der Diskussion machte CDU-Stadtrat Rainer Vierbaum deutlich, dass ihm eine systematische Darstellung der Standortprüfung für eine Beschlussfassung fehle. Er regte daher eine Vertagung an. Heinrich Lohmann von den Grünen stellte in der Diskussion, die grundsätzliche Tauglichkeit eines Taubenhauses als Kontrolle für die Population in Frage. Und Stadtrat Jörg Moritz-Reinbach vermisste Erfahrungswerte benachbarter Kommunen wie beispielsweise Lörrach oder Rheinfelden Schweiz. Gemeinsam wurde die Vertagung des Tagesordnungspunktes beschlossen und die Verwaltung mit einer erneuten, weitergehenden systematischen Aufbereitung des Themas beauftragt.