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Rheinfelden bekommt Waldkita

Gemeinderat 22.Juli 2021

Erschwert wurde die Entscheidung durch eine „Pattsituation“ im Ortschaftsrat Nordschwaben. Dieser hatte sich mit zwei Nein-Stimmen, zwei Ja-Stimmen und einer Enthaltung „gegen“ eine Waldkita in Nordschwaben ausgesprochen.

Gesamtsicht

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt machte in seiner Einführung deutlich, dass es sich zwar aufgrund der Standortfrage um eine Ortsangelegenheit handle, das Thema aber im Hinblick auf die Schaffung von dringend benötigten Kindergartenplätzen auch die Gesamtbelange der Stadt betreffe. Er erinnerte daran, dass die grundsätzliche Konzeption eines Waldkindergartens in Rheinfelden auch bei den Ortschaftsräten in Nordschwaben auf Zustimmung gestoßen sei.

Dialog

Die fehlende Einbindung des Ortschaftsrates bei der Suche nach einem geeigneten Standort sei ein Versäumnis der Verwaltung gewesen, erklärte Eberhardt. „Wir haben aber gemeinsam einen „Neustart des Projektes“ unternommen und zu einem guten und konstruktiven Dialog gefunden,“ so das Stadtoberhaupt. Dies bestätigte Ortsvorsteher Sven Kuhlmann. Dass die Einwände des Ortschaftsrates Gehör gefunden hätten, zeige sich nicht zuletzt an einem komplett neuen Standort, verdeutlichte Eberhardt.

Standortfrage

Dieser neu gefundene Standort (in der Vorlage Nummer drei) - auf dem Grundstück Flst.-Nr.923 auf der Gemarkung Nordschwaben, Distrikt Dornach, nördlich der Ferngasleitung, direkt östlich angrenzend an das Karsauer Sträßle - erfüllt in den Augen aller Beteiligten nicht nur die notwendigen Voraussetzungen wie gute Erreichbarkeit (auch für Notfallfahrzeuge) oder ein nah gelegenes Ausweichquartier für schlechtes Wetter, sondern erfordert auch die geringsten Eingriffe in den Wald.

Zustimmung

Bereits im Ortschaftsrat hatten sich die Familien in Nordschwaben für das Projekt ausgesprochen. Diese Position trugen sie auch im Gemeinderat vor. Sie baten um eine kritische Überprüfung des Ortschaftsratsvotums.

Diese Rückmeldungen bestätigten die Fraktionen in ihrer grundsätzlich positiven Beurteilung des Projektes. Die Einrichtung einer Waldkita sei nicht nur eine Erweiterung der Angebotspalette, sondern erlaube es auch, schnell und verhältnismäßig kostensparend 20 neue Betreuungsplätze für Kinder ab drei Jahren zu schaffen.

Die Befürchtung der „Gegner“ – Angst vor dem Bring- und Holverkehr – könne man nicht nachvollziehen. Die Minselner Ortsvorsteherin sprach in diesem Zusammenhang von einem „Egoismus nach dem St. Florians-Prinzip“. Denn aktuell „verursachten“ Kinder aus Nordschwaben in Minseln entsprechenden „Bring-und Holverkehr“.

Einstimmiges Votum

Mit einem einstimmigen Votum machten die Stadträte den Weg frei für die Einrichtung des Waldkindergartens in Nordschwaben. Ziel ist eine Eröffnung im März 2022. Entsprechende Fördergelder des Regierungspräsidiums Freiburgs in Höhe von rund 64. 000 Euro liegen der Verwaltung bereits vor, setzen aber auch einen Beginn der Investitionsmaßnahmen bis Ende Oktober voraus.

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt und Simone Fuchs, die zuständige Abteilungsleiterin, zeigten sich über das einstimmige Votum des Gemeinderates sehr erfreut. „Ich bin davon überzeugt, dass wir hier ein tolles Projekt für unsere Familien umsetzen“, so Eberhardt.