Gemeinderat und seine Ausschüsse

Aktuelle Meldung

Anbau Fridolinhalle ohne Sichtbeton
Gemeinderat 22.09.2020


Die konjunkturell bedingten Mehrkosten sowie die neu hinzugekommenen Kosten für einen Sonnenschutz und einen Klimaboden (anstelle der ursprünglich geplanten Fußbodenheizung) tragen die Stadträte mit, die Mehrkosten für die angepasste Raumhöhe sowie die Ausführung mit Sichtbeton wurden abgelehnt. Gerade letzteres wurde von vielen Stadträten – insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltslage- als nicht notwendig angesehen.

Wichtig: Projektstart

Damit traf das Gremium eine Entscheidung, die sich bereits im Zuge der Vorberatungen so abgezeichnet hatte. Ortsvorsteherin Karin Reichert-Moser machte in der Sitzung deutlich, dass der Ortschaftsrat zwar eine Ausführung in Sichtbeton im Sinne einer Weiterführung der bestehenden Architektur bevorzuge, aber auch mit einem Fassadenputz in Betonoptik „leben könne“. Viel wichtiger sei es, dass das Projekt, an dem bereits seit 2017 gearbeitet wird, nun endlich realisiert werden könne. In diesem Sinne wurde daher auch ein Antrag der CDU auf erneute Vertagung und Beratung der einzelnen „Mehrkosten-Positionen“ abgelehnt.

Kostentreiber

Stein des Anstoßes waren Mehrkosten insgesamt von rund 192.000 Euro, so dass sich der geplante Anbau auf rund 1,2 Millionen Euro verteuern würde. Neben gestiegenen Baukosten in Höhe von 31.000 Euro, schlugen hier ein Klimaboden mit 18.500 Euro, ein Sonnenschutz mit 57.000 Euro, eine Anpassung der Raumhöhe mit 36.000 Euro sowie die Ausführung mit Sichtbeton mit 57.200 Euro zu Buche. Bislang waren für den Anbau an die Fridolinhalle, der den Kulturraum mit mehr als 100 Quadratmetern Fläche, Lagerräume, Toiletten und eine neue Küche beinhaltet, in der Haushaltsplanung 2019 bis 2021 990.000 Euro bereitgestellt.

Kostenberechnungen

Seinen Unmut darüber, dass man den Gemeinderat den Baubeschluss auf Grundlage einer Kostenschätzung habe treffen lassen, hatte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt bereits in den Vorberatungen  -auch gegenüber dem beauftragten Architekturbüro - deutlich zum Ausdruck gebracht. „Dies wird in Zukunft in dieser Form nicht mehr passieren. Baubeschlüsse müssen auf Kostenberechnungen und nicht –schätzungen basieren“, so Eberhardt.
 
 
 
 
 
 
Die Mehrkosten des Anbaus der Fridolinhalle in Degerfelden in Höhe von 192 000 Euro (wir berichteten) wurden in den Gemeinderatsfraktionen intensiv diskutiert, am Dienstag fasste das Gremium mit großer Mehrheit einen Beschluss: Der zusätzliche Sonnenschutz an den Oberlichtern und der sogenannte Klimaboden wurden bewilligt, die veränderte Raumhöhe und die Fassade aus Sichtbeton sind vom Tisch.
Paul Renz (CDU) macht für seine Fraktion den Vorschlag, den Tagesordnungspunkt nochmals an die Verwaltung zur Prüfung zurückzugeben. Uwe Wenk (SPD) wiederum erklärte, dass der Sonnenschutz und der Klimaboden sinnvoll und vertretbar seien. "Der Sichtbeton ist eine reine Schönheitsmaßnahme." Diesem Vorschlag schlossen sich die Grünen an. "Es wäre das falsche Signal, wir können in der jetzigen Situation nicht 192 000 Euro bewilligen", so Heiner Lohmann. Auch Benno Mülhaupt (FDP) befand, dass die Stadt nun Prioritäten setzen müsse. Lediglich die Freien Wähler kamen zu dem Schluss, dass die Mehrkosten stimmig seien. "Wir wollen das jetzt auf den Weg bringen."

Ortsvorsteherin Karin Reichert-Moser bekräftigte diesen Wunsch. Natürlich könne der Ortsteil auch mit einem Fassadenputz in Grau leben. "Aber beschließen Sie jetzt so, dass wir loslegen können." Denn weitere Verzögerungen würden die Baukosten bei dem Projekt, das seit 2017 geplant wird, nur noch mehr in die Höhe treiben. Mit zwei Gegenstimmen beschloss das Gremium den Bau.