Gemeinderat und seine Ausschüsse

Aktuelle Meldung

Integrationsmanagement
Hauptausschuss 13. Januar 2020


Auslaufende Finanzierung


Die Finanzierung der Stellen ist bis Ende 2022 durch Bundes- und Landesmittel gesichert. Nach dem Sozialausschuss beschäftigte sich nun der Hauptausschuss in seiner Sitzung Mitte Januar mit der Frage, wie die Stadt mit den Stellen nach 2022 „umgehen“ soll, wenn die Finanzierung ausläuft.

Bedarf nach 2022


Alle Fraktionen lobten die gute Arbeit des Integrationsbeauftragten Dario Rago und seines Teams. Gleichwohl könne man heute noch nicht abschätzen, wie hoch der Unterstützungsbedarf in drei Jahren sei. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt umschrieb die Lage mit den Worten: „Integration wird ohne Frage eine Daueraufgabe der Kommune bleiben, allein die Frage der Dimension, lässt sich heute noch nicht seriös beantworten.“

Eine Auffassung, die von allen Fraktionen bis auf die Grünen geteilt wurde. Daher empfiehlt der Hauptausschuss dem Gemeinderat, der in seiner Sitzung am 23. Januar über die Frage abschließend berät, die Stelle des Integrationsbeauftragten (Leiter der Stabsstelle Integration und Flüchtlinge) zu entfristen und die Stellen der Integrationsmanager zunächst bis Ende 2022 zu verlängern. Eberhardt versprach, dass man in den Haushaltsberatungen 2021 die Sachlage erneut prüfen und gegebenenfalls auch andere Einsatzmöglichkeiten für die Mitarbeiter suchen werde.

Aktuelle Situation


Aktuell ist das Integrationsmanagement für 311 Geflüchtete zuständig. Auch wenn die Zahl der Geflüchteten aus afrikanischen Staaten leicht angestiegen ist, kommen in Rheinfelden nach wie vor 74 Prozent aus arabischen Staaten, „angeführt“ von Syrien. 2019 stieg darüber hinaus die Zahl der Geflüchteten aus der Türkei. Bemerkenswert sei, so Rago, dass viele der Geflüchteten in Rheinfelden privat Wohnraum finden und 62 Prozent zentrumsnah wohnen. „Dies ist im Hinblick auf die Integration eine große Hilfe“, betonte der Integrationsbeauftragte. Die Mehrheit der Geflüchteten ist männlich und unter 35 Jahren.

Erstkontakt GU


Dass die Zahl der Geflüchteten in Rheinfelden steigt, obwohl die Stadt offiziell vom Landkreis Lörrach keine Geflüchteten zur Anschlussunterbringung zugewiesen bekommt, führt der Integrationsbeauftragte auf den Umstand zurück, dass die Geflüchteten bei der Erstunterbringung in der Gemeinschaftsunterkunft Kontakte knüpfen und daher vor Ort bleiben möchten.

Selbsthilfe


Bei ihrer täglichen Arbeit legt das Integrationsmanagement größten Wert darauf, die Geflüchteten nicht zu „bemuttern“. Die Hilfe zur Selbsthilfe hat oberste Priorität. „Wie lange Integration dauert, ist sehr stark abhängig von der individuellen „Ausgangssituation““, so Rago. Neben der Begleitung und Beratung der Geflüchteten in allen Bereichen des Alltags, führt das Integrationsmanagement in Rheinfelden auch verschiedenste Projekte durch.

Daueraufgabe


Mittel- und langfristig geht Rago aufgrund der Verknüpfung zur GU und der internationalen politischen Lage von weiter steigenden Zahlen aus. Für ihn steht außer Frage, dass das Integrationsmanagement zu einer Daueraufgabe der Stadt gehört. Darüber hinaus benötigen die bereits hier lebenden Geflüchteten sowie auch die Migranten ohne Fluchthintergrund weiterhin Unterstützung, um sie nachhaltig zu einem Teil der Stadtgesellschaft werden zu lassen.