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Aktuelle Meldung

Arbeit der AGJ Wohnungslosenhilfe trägt Früchte

Sozialausschuss vom 20.5.2019

Deputatserhöhung


Seit zwei Jahren ist die Fachstelle auf Wunsch der Stadtverwaltung und des Sozialausschusses auch in Rheinfelden (Baden) aktiv. Ergänzt wird dieses präventiv ausgerichtete Angebot durch den Fachdienst Mobile Obdachlosenbetreuung.  Das „Mandat“ umfasste bislang insgesamt 16 Stunden pro Woche und trägt, wie der Bericht von Stefan Heinz (Leitung AGJ) und Slavica Stanojevic (Mitarbeiterin AGJ) in der letzten Sitzung des Sozialausschusses zeigte, erste Früchte. Da die Gesamtlage aufgrund der angespannten Wohnungsmarktsituation auch in Zukunft schwierig bleiben wird und für eine nachhaltige Arbeit Mehrfachberatungen dringend notwendig sind, beschlossen die Mitglieder des Sozialausschusses ab Juli eine Aufstockung auf 70 Prozent.

Präventive und aufsuchende Hilfe


Hauptaugenmerk der Arbeit liegt darin, Obdachlosigkeit zu verhindern oder Wege aus der Obdachlosigkeit aufzuzeigen, wenn Räumungsklagen bereits zum Verlust der Wohnung geführt haben. Das präventive Beratungsangebot der Fachstelle Wohnungssicherung reicht dabei von der persönlichen Beratung bei drohendem Wohnungsverlust, über die Beratung bei mietrechtlichen Problemen bis hin zur Unterstützung bei der Wohnungssuche. In Rheinfelden wurden im vergangenen Jahr von der Fachstelle Wohnungssicherung 69 Haushalte ( 2017 47 Haushalte) erreicht. Dabei gelang es in 32 Fällen, den drohenden Wohnungsverlust abzuwenden. Besonders brisant ist die Situation dadurch, dass bei rund der Hälfte der Haushalte Kinder mit betroffen sind. Rund ein Drittel der betroffenen Haushalte gehen einer Erwerbstätigkeit nach.

Komplexe Problemlage


In der mobilen aufsuchenden Obdachlosenbetreuung geht es darum, bereits ordnungsrechtlich untergebrachte Haushalte, die oft mit vielfältigen Problemen belastet sind, bei der Reintegration in ein normales Wohnverhältnis zu unterstützen. In diesem Rahmen fanden in Rheinfelden im vergangenen Jahr 127 Hausbesuche (30 Haushalte) statt. Häufigste Probleme sind dabei Schulden, Arbeitslosigkeit und Suchtabhängigkeiten. „Entsprechend ganzheitlich ist auch unser Hilfeansatz“, betonte Stefan Heinz. Angesichts der komplexen Problemlage bei den Betroffenen und der schwierigen Lage auf dem Wohnungsmarkt, ist für den Fachmann das Halten des Vorjahresniveaus schon ein kleiner Erfolg.

Fallbeispiel gibt Einblick


Wie vielschichtig und komplex die Herausforderungen sind, mit denen  AGJ-Mitarbeiterin Slavica Stanojevic bei ihrer Arbeit konfrontiert ist, veranschaulichte sie den Anwesenden anhand eines anonymisierten Fallbeispieles. „Schon die Fahr nach Lörrach zur Schuldnerberatung können sich die betroffenen Familien oft nicht leisten“, so Stanojevic. In solchen Fällen zögert die engagierte Beraterin nicht und fährt die Familien selbst zu den Terminen.

Fachstelle ein Gewinn für Rheinfelden


Bürgermeisterin Diana Stöcker betonte in der Sitzung, wie sehr das Engagement der Fachstelle die Arbeit der Stadt erleichtere. Zwischen Fachstelle, Ordnungsamt und dem Amt für Familie, Jugend und Senioren bestünden sehr gute Verbindungen und kurze Wege. Diese gute und unbürokratische Zusammenarbeit lobten auch Stefan Heinz und Slavica Stanojevic. Die Aufstockung der Stelle von Slavica Stanojevic von 40 auf 60 Prozent ist für die Mitglieder des Sozialausschusses die konsequente Fortführung des eingeschlagenen Weges, Familien und Alleinerziehende mit Kindern in einer prekären Lebenslage mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
 
Information:
Beide Dienste sind mit einem Büro im Sozialen Kompetenzzentrum (Friedrichstraße 6) vertreten.