Städtische Nachricht

Fokus Klimaschutz

Bau- und Umweltausschuss 26. Januar 2023

Klimaschutzmanagerin Tabea Lerch gab den Ausschussmitgliedern einen kurzen Zwischenbericht zu den Aktivitäten des Klimabeirats und stellte gemeinsam mit Jan Münster, dem Geschäftsführer der Energieagentur Südwest, das energiepolitische Arbeitsprogramm vor, mit dem die Stadt die eea-Gold-Zertifizierung „anpeilt“. Abschließend informierte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt über das vorläufige Ergebnis der Energieeinsparmaßnahmen in den städtischen Gebäuden.

Klimabeirat

Nach der Auftaktsitzung im Herbst des vergangenen Jahres trafen sich die Klimabeiräte Mitte Januar erneut. Nachdem es in der ersten Sitzung um ein Kennenlernen, das Zusammenstellen der Gruppen, die Definition der Handlungsfelder sowie ein erstes Brainstorming gegangen war, machten sich die Klimabeiräte nun an die konkrete Ausarbeitung von Projektideen.

„Unser Ziel ist es, Anfang Mai den Gremien ein „Klimaschutz-Sofortprogramm“ zur Entscheidung vorzulegen“, erläuterte Tabea Lerch. Dies werde sowohl kurzfristig umsetzbare als auch längerfristig umzusetzende Maßnahmen beinhalten.

Um die Bevölkerung noch stärker mit ins Boot zu holen, will die Stadt - auf Anregung des Klimabeirats - im Frühjahr eine „Klimabörse“ ins Leben rufen. „Über die städtische Homepage können Bürgerinnen und Bürger dann Projektideen einreichen und Mitstreiter suchen“, so die Klimaschutzmanagerin. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt machte in der Sitzung deutlich, dass es wichtig sei, noch in diesem Jahr entsprechende Ideen des Klimabeirates umzusetzen. „Es muss was folgen“, so sein Appell. Um die vielfältigen Bemühungen für das Klima entsprechend zu würdigen, plant das Stadtoberhaupt die Auslobung eines Klimaschutzpreises.

eea

Nach einer sehr guten eea-Silber-Bewertung aus dem Jahr 2021, ist nun Gold das erklärte Ziel. Hierzu hat die Verwaltung unter der Federführung der Klimaschutzmanagerin im vergangenen Jahr ihr energiepolitisches Arbeitsprogramm entsprechend weiterentwickelt und überarbeitet. Dieses enthält aktuell mehr als 30 Maßnahmen. Das Themenspektrum reicht dabei von Energiestandards bei Neubauten, der energetischen Aufwertung von Bestandsgebäuden, der Aufwertung der grünen Infrastruktur, dem Ausbau erneuerbarer Energien, über Mobilität bis hin zu verwaltungsinternen Anpassungen.

Jan Münster, der die Stadt schon seit vielen Jahren im eea-Prozess begleitet, machte in der Sitzung deutlich, dass man noch mehr tun müsse, um die selbst gesteckten Ziele der Klimaneutralität zu erreichen. Im Hinblick auf das energiepolitische Arbeitsprogramm mahnte er mehr Verbindlichkeit an. Die größten Potentiale sieht er in den Themenfeldern Mobilität und bei den städtischen Gebäuden.

Die anschließende Diskussion machte deutlich, in welchem Spannungsfeld sich das Thema Klimaschutz bewegt. Insbesondere im Hinblick auf den finanziellen Spielraum müsse man immer die Gesamtschau der Aufgaben im Blick haben, mahnte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt.

Gasverbrauch

Im Hinblick auf den Gasverbrauch in den städtischen Gebäuden konnte das Stadtoberhaupt die gute Nachricht überbringen, dass die angepeilten 18 Prozent bis dato bei weitem übertroffen wurden. Insgesamt sank der Gasverbrauch durch die ergriffenen Maßnahmen um rund 40 Prozent. Wenn man die milde Witterung sowie den Corona-Lüftungseffekt, der die Vergleichszahlen aus dem Jahr 2021 „verfälscht“, berücksichtige, dann liege der Einspareffekt immer noch bei 29 Prozent. Ein Ergebnis, mit dem sich sowohl die Verwaltung als auch die Ausschussmitglieder zufrieden zeigten.