Die Stadtverwaltung hatte mit der Freiwilligenagentur Rheinfelden zu einer Veranstaltung über die Anerkennungskultur im bürgerschaftlichen Engagement geladen.
Bürgermeister Rolf Karrer begrüßte knapp 80 interessierte Besucher im Foyer des Rathauses. Er wies in seiner Ansprache darauf hin, dass die Freiwilligenagentur Rheinfelden ein Alleinstellungsmerkmal im Landkreis Lörrach ist. „Der potentielle und tatsächliche Nutzen einer Freiwilligenagentur liegt auf verschiedenen Ebenen wie beispielsweise der Erzeugung von Öffentlichkeit und neuem Engagement sowie der Unterstützung der Freiwilligen“, so der Bürgermeister. Besonderen Dank sprach er auch dem Amt für Familie, Jugend, Senioren und Soziales aus, das eng mit der Freiwilligenagentur zusammenarbeitet.
Bevor die Talkrunde zum Thema des Abends begann, hielt Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff von der katholischen Hochschule Freiburg ein kurzes Impulsreferat. Sie erklärte die Entwicklungen des bürgerschaftlichen Engagements unter dem Gesichtspunkt des gesellschaftlichen Wandels. Sie stellte heraus, dass es besonders auf die Akzeptanz des Eigen-Sinns der Individuen ankommt, da diese als Engagierte nicht von Einrichtungen vereinnahmt werden möchten. Zudem verwies sie auf die Bedeutung der Kommunen in der Bereitstellung der richtigen Rahmenbedingungen. „Das ist auch ein klarer Impuls in Ihre Richtung“, wandte sich Cornelia Kricheldorff an den Bürgermeister.
Cornelia Kricheldorff führte aus, dass besonders mit zunehmendem Alter, die Bereitschaft zum Engagement und auch die Orientierung zum Gemeinwohl zunimmt. Dazu unterschied sie drei Arten des Engagements: Interessenorientiert, geselligkeitsorientiert und gemeinwohlorientiert. Unter 30jährige sind zu fast 50 Prozent interessenorientiert und nur zu 20 Prozent gemeinwohlorientiert, während die über 65jährigen zu mehr als 40 Prozent gemeinwohlorientiert und nur rund 20 Prozent interessenorientiert sich engagieren. freiwillige Tätigkeit dient vor allem im Alter auch als ein Mittel zur Sinnstiftung.
Anschließend moderierte Matthias Zeller vom SWR eine Talkrunde mit Bürgermeister Rolf Karrer, Elke Streit vom Spielhaus Nollingen, Gemeinderätin Karin Paulsen-Zenke, Prof. Rudolf Henche von der Bürgerstiftung Rheinfelden und Gemeinderat Dieter Meier. Die Runde diskutierte die Bereitschaft der Bürger in Rheinfelden sich zu engagieren und welche Erfahrungen sie gemacht hatten. Zum Abschluss des Abend wurden alle Besucher noch zu einem kleinen Imbiss eingeladen. Die musikalische Umrahmung des Abends machte das Saxophonensemble „Saxees“ unter der Leitung von Viktor Severjanovas.
