Klimabeirat formiert sich
Am Ende der dreistündigen Veranstaltung konnte jede Gruppe eine Vielzahl an Ideen und Vorschlägen präsentieren, die nun in den kommenden Wochen und Monaten in den jeweiligen Arbeitsgruppen weiterentwickelt werden. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt freute sich über den offenen und intensiven Dialog. Insbesondere vom Engagement der jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigte sich das Stadtoberhaupt angetan.
Wandel ist da
Die Dringlichkeit „ins Handeln zu kommen“ zeigte Denise Becker vom Freiburger Stadtplanungsbüro fsp.stadtplanung den Teilnehmenden in ihrem Impulsvortrag auf. „Der Klimawandel ist da, wir leben bereits in einer anderen Welt“, betonte die junge Stadtplanerin. Anhand zahlreicher nationaler und internationaler Beispiele zeigte Denise Becker sowohl die Bandbreite des Themas als auch möglicher Handlungsansätze auf.
Sie warb für mehr Mut und Konsistenz die Entwicklung einer klimagerechten Stadt anzugehen und plädierte für die Konzentration auf kleinräumige Quartiersentwicklungen sowie den Bestand. Es müsse nicht immer das visionäre Großprojekt sein. Sie schloss ihren Vortrag mit den Worten: „Investitionen in den Klimaschutz und in die Anpassung an den Klimawandel lohnen sich, denn die Folgekosten eines „Weiter-wie-bisher“ sind weitaus höher.“
Klimabeirat als Inkubator
Bevor sich die 30 Klimabeiräte in den entsprechenden Kleingruppen zusammenfanden, berichtete die städtische Klimaschutzmanagerin Tabea Lerch kurz über den Stand der „Klimaschutzarbeit“ in Rheinfelden und skizzierte die Aufgaben des Klimabeirates.
Das Ziel, bis 2040 eine klimaneutrale Kommune zu werden, könne man nur gemeinsam erreichen, so die Klimaschutzmanagerin. Auf diesem Weg soll der Klimabeirat die Verwaltung nicht nur begleiten und beraten, sondern auch eigene Ideen und Impulse aus der Bevölkerung einbringen. Ein wichtiger Baustein sei hierbei auch die Weiterentwicklung des Klimaschutzkonzeptes. Dabei müsse man nicht bei Null anfangen, da sich die Verwaltung im Rahmen des European Energy Awards schon seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema beschäftige und auch bereits zahlreiche Projekte aufgegleist habe.
Intensiver Dialog
Mit dem Ergebnis der Auftaktveranstaltung zeigten sich alle Beteiligten zufrieden. Neben dem ersten Kennenlernen seien schon viele konkrete Ideen entwickelt und wichtige Themenbereiche identifiziert worden. Die jeweiligen Kleingruppen werden nun an diesen Fragestellungen gemeinsam weiterarbeiten, um so für Rheinfelden passgenaue Maßnahmen zu formulieren. Der generationenübergreifende Dialog wurde unisono als große Bereicherung empfunden.
Hinweis: Das Protokoll über die Sitzung wird in den kommenden Tagen auf der Homepage eingestellt.
Hintergrundinformationen
In der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 24.03.2022 wurde die Einrichtung eines Klimabeirats für Rheinfelden im Zuge der Fortschreibung des städtischen Klimaschutzkonzepts einstimmig beschlossen. Der Klimabeirat setzt sich aktuell insgesamt aus 30 Mitgliedern zusammen. Davon sind 15 Mitglieder Vertreter:innen der lokalen Wirtschaft und Experten und Expertinnen von Klima- und Naturschutzverbänden sowie 15 Rheinfelder Bürger:innen, einschließlich von Jugendvertreter:innen.
Die Beteiligung am Klimabeirat stand allen interessierten Rheinfelder:innen offen. Im Zeitraum 11. Juli bis 31. August 2022 konnten sich Interessierte über die Homepage der Stadt für den Klimabeirat registrieren. Aufgrund der hohen Anzahl an Rückmeldungen (insgesamt 60) wurden 15 Mitglieder per Los ermittelt. Dabei wurde auf eine ausgewogene Verteilung der unterschiedlichen Altersgruppen geachtet. Die Vergabe von mindestens zwei Beiratsplätzen an Jugendvertreter:innen war gesetzt.
Akteure aus dem lokalen Wirtschaftsleben und Vereine mit Natur- und Klimaschutzbezug hatten eine separate Einladung zur Beteiligung im Klimabeirat erhalten. Als lokale Stakeholder hat dieser Kreis an Personen besonderen Einfluss auf die Gestaltung der Rheinfelder Klimaschutzarbeit. Deren Expertenwissen und Perspektive sollte daher von Beginn an im Klimabeirat vertreten sein.