Städtische Nachricht

Verwaltung stellt Energiesparmaßnahmen vor


Stufenplan

Ein Teil der Maßnahmen (Stufe 1) wird ab 1. September umgesetzt, weitreichendere Maßnahmen wie zum Beispiel die Schließung von Hallen und Gebäuden erst, wenn die Bundesregierung die Notfallstufe ausruft. Insgesamt will die Verwaltung in Stufe 1 knapp 20 Prozent und in Stufe 2 rund 35 Prozent Energie einsparen.

Kein Aktionismus

Wie Oberbürgermeister Klaus Eberhardt gestern in einem Pressegespräch verdeutlichte, habe man sich bemüht, ausgewogen zu agieren. „Uns war es wichtig, zum einen den Regelbetrieb aufrecht zu erhalten und im Hinblick auf den „Corona-Nachholbedarf“ insbesondere für Kinder und Jugendliche den Schwimm- und Sportbetrieb in Hallen so lange wie möglich zu gewährleisten“, erläuterte das Stadtoberhaupt.

Hallenbad und Sporthallen

Daher bleiben das Frei- und Hallenbad, die Sporthallen sowie die öffentlichen Gebäude bis zur Ausrufung der Notfallstufe durch die Bundesregierung geöffnet. Sollte diese gravierendste Stufe in Kraft treten, dann will die Verwaltung auch intern die Arbeitszeit ihrer Mitarbeitenden auf vier Tage konzentrieren, um die Einsparmöglichkeiten bei einer längeren Abschaltung der Heizungsanlage zu nutzen. Gleichzeitig soll dann auch die Straßenbeleuchtung zwischen 1 und 5 Uhr abgeschaltet werden. Hierzu würden aktuell die technischen Voraussetzungen geschaffen.

Raumtemperatur

Dagegen „quasi sofort“ – ab 1. September – umgesetzt werden eine Reduzierung der Wassertemperatur im Hallenbad auf maximal 24 Grad sowie eine Reduzierung der Warmwassertemperatur bei den Duschen in allen öffentlichen Einrichtungen. Im Bereich des Freibades hätte man diese Maßnahmen, wie der Leiter des Gebäudemanagments Werner Wohner betonte, bereits vor einigen Wochen umgesetzt. Auch in den Schulen hätte man entsprechende Maßnahmen für die Ferienzeit ergriffen.

Bei den Sporthallen werde man je nach Nutzungsart in Kalt-(14 Grad) und Warmhallen (17 Grad) unterscheiden. Die bisherige Hallentemperatur lag im Schnitt bei 17 bis 19 Grad. Mit Ausnahme der Schulen und Kitas, für die die Bundesgesetzgebung eine Temperatur von 20 Grad vorschreibt, werden die Räume in den öffentlichen Gebäuden in diesem Winterhalbjahr nur noch auf 19 Grad „erwärmt“.

Schließtage

Um auch hier die Einspareffekte durch ein längeres Herunterfahren der Heizungsanlage zu nutzen, wird die Verwaltung – ähnlich wie andere Kommunen – in diesem Jahr zwischen dem 24. Dezember und dem 1. Januar schließen.

Einsparungen

Mit den prognostizierten Einsparungen von knapp 20 Prozent in Stufe 1 und rund 35 Prozent in Stufe 2 zeigte sich Oberbürgermeister Klaus Eberhardt zufrieden. „Das sind Werte, die sich sehen lassen können und damit erfüllen wir auch die Zielvorgaben der Bundesregierung.“ Hinsichtlich der Mehrkosten rechnet die Verwaltung mit einer Verdreifachung des Gaspreises. Dies mache sich ab Januar bemerkbar, bis Ende des Jahres habe man noch einen garantierten Preis.

Alternative

Mittel- bis langfristig sieht das Stadtoberhaupt im zügigen Ausbau des städtischen Nahwärmenetzes die einzige Alternative. „Die industrielle Abwärme, die wir dort nutzen, ist ein Abfallprodukt und würde ansonsten nur ungenutzt „verpuffen““, so Eberhardt. Daher soll der Ausbau des Nahwärmenetzes nach Möglichkeit beschleunigt werden.