Städtische Nachricht

Gelungene Autorenlesung in der Stadtbibliothek
Thommie Bayers vier Arten, die Liebe zu vergessen


Logo der Stadtbibliothek Rheinfelden (Baden) Knapp zwanzig Literaturfreunde waren in den Lesesaal der Stadtbibliothek gekommen, um dem Autor bei der Lesung aus dem noch keine zwei Monate alten Roman, der schon in zweiter Auflage erscheint, zu lauschen. „Wir sind hier ein handverlesener Kreis“, begrüßte Thommie Bayer sein Publikum. „Aber das ist ja auch gut so. Ich beginne einfach von vorne zu lesen, damit Sie nicht meinen, ich lese nur die guten Stellen vor.“ Andrea Strecker, Leiterin der Stadtbibliothek, bedankte sich bei Thommie Bayer, dass es mit der Einladung und Lesung in Rheinfelden (Baden) so unkompliziert geklappt hatte.

Thommie Bayer Der Roman erzählt die Geschichte von vier Männern in ihren Vierzigern, die einst durch eine enge Freundschaft und ihr gemeinsames Singen verbunden waren. Aber nach vielen Jahren der Trennung könnten ihre Charaktere und ihr Stand in der Welt nicht unterschiedlicher sein, als sie bedingt durch eine Beerdigung wieder zusammen kommen. Gemeinsam blicken sie auf ihr Leben oder die Scherben desselben zurück, wodurch dem Roman psychologischer Tiefgang zu Eigen wird.

Thommie Bayer Thommie Bayer las mit ruhiger, rauchiger Erzählstimme vor, wodurch er einerseits den melancholischen Grundton des Plots hervor strich und andererseits bei seinen Zuhörern Spannung erzeugte. In einem trockenen, bisweilen zynisch-sarkastischen Stil, der auch scheinbar belanglose Details hervorkehrt, die sich erst im Nachhinein als bedeutungstragend darstellen, entwickelt Thommie Bayer in seinem Roman eine realistische Welt, in der sich seine vier Protagonisten bewegen. Der schnelle Wechsel zwischen den Sichtweisen der Charaktere, ihren Gefühlslagen, Vorstellungen und Idealen trägt zur Spannung ebenso bei wie die langsame Entwicklung der Geschichte.

Auf Seite 39 war nach gut einer Stunde Lesens Schluss. Thommie Bayer bricht die Lesung dann ab, als eine Lüge im Raum steht und eine daraus resultierende spannungsgeladene Frage. Die Antwort mochte der Autor auch im anschließenden Gespräch mit seinen Zuhörern nicht geben, obgleich er gerne andere Fragen zu sich und seinem Roman beantwortete.
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