Städtische Nachricht

A 98 - nächste Schritte


Wie der Vertreter der DEGES deutlich machte, geht das neue Verkehrsgutachten zur A98 von mehr als doppelt so vielen Fahrzeugen aus, wie 2012 angenommen.

Konsequenzen

Dies habe natürlich auch Auswirkungen auf den fünften Abschnitt zwischen Karsau und Schwörstadt, so der Fachmann. Aktuell gehe man davon aus, dass nach Überarbeitung der verschiedenen Gutachten für den Abschnitt fünf ein neuer Erörterungstermin notwendig sein wird.

Als Grund für die höheren Verkehrszahlen nannte Kuhn unter anderem das größere Berechnungsgebiet sowie die Berücksichtigung der Schweizer Verkehrsströme. Zudem sei man vor zehn Jahren von einem Rückgang an Arbeitsplätzen und Einwohnern in der Region ausgegangen. Ein Szenario, das sich nicht bewahrheitet hat.

Mehr als Verdopplung

Die DEGES geht bei ihren aktuellen Berechnungen für das Jahr 2040 von rund 41.000 Fahrzeugen auf dem sechsten Abschnitt der Hochrheinautobahn zwischen Schwörstadt und Wehr aus und von 39.000 auf dem Anschlussstück zwischen Wehr und Murg. Hinzu kommen knapp 10.000 schwere Lastwagen auf beiden Abschnitten. Im alten Modell ging man von 18.500 Fahrzeugen pro Tag im Bereich Schwörstadt und 19.000 um Bad Säckingen aus.

Abschnitt 6

Für den sechsten Abschnitt laufen aktuell, wie der DEGES-Projektleiter ausführte, die Vergabeverfahren für die Entwurfsplanung. Auch die technische Planung befinde sich in der Vorbereitung, die Überarbeitung der Vorzugsvariante laufe. Bis Anfang 2024 soll die Entwurfsplanung stehen, Ende 2025 könnte das Planfeststellungsverfahren beginnen und 2027 abgeschlossen sein.

Abschnitt 5

Wenn alles nach Plan läuft, dann soll im gleichen Jahr auch der Planfeststellungsbeschluss für den fünften Abschnitt stehen, erläuterte Martin Ciolek von der Autobahn GmbH den Stadträten. Der Vertreter der Autobahn GmbH geht davon aus, dass aufgrund der neuen Verkehrszahlen und der damit verbundenen neuen Gutachten unter anderem für Lärm, Schadstoffe und Naturschutz ein neues Erörterungsverfahren notwendig sein wird. Auch der Parkplatz am Ossenberg müsse neu geplant werden, um den Standards zu entsprechen. Für diese Anpassungen sieht die GmbH zwei Jahre vor.  2025 soll dann das Planfeststellungsverfahren fortgesetzt.

Vierspuriger Ausbau

Auf Unverständnis stieß bei den Stadträten unter anderem, dass trotz der prognostizierten Verkehrsbelastung an der längsgeteilten Dringlichkeit festgehalten wird. Das bedeutet, dass zwar für vier Spuren geplant, vorerst aber nur eine Fahrbahn mit zwei Spuren gebaut wird. Dies sei ein Widerspruch in sich.

Diesen Vorwurf konnten die Experten nicht entkräftigen. Man sei bei der Planung aber an die gesetzlichen Grundlagen des Bundesverkehrswegeplans gebunden, so Ciolek. Gleichwohl könne er sich vorstellen, dass bis zum Bau der jeweiligen Abschnitte der Bundesverkehrswegeplan entsprechend aktualisiert werde.

Neubewertung

„Ich befürchte, das Projekt wird uns noch ein paar Jahre beschäftigen“, erklärte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt abschließend. Die Stadt werde in zwei Jahren die Faktenlage neu bewerten und eine entsprechende Stellungnahme abgeben.