Städtische Nachricht

Fachkräftemangel in Kitas


Nun hat sich Oberbürgermeister Klaus Eberhardt in einem Brief an den Kommunalverband für Jugend und Soziales sowie an die Bundestagsabgeordneten Diana Stöcker, Takis Mehmet Ali und Dr. Christof Hoffmann gewandt, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Dabei geht es dem Rheinfelder Stadtoberhaupt insbesondere um die Überprüfung und Anpassung verschiedener Regularien, um gut qualifizierten Quereinsteigern den Weg in den Erzieherberuf zu ermöglichen. Die Kommunen müssten, so Eberhardt, mehr Spielraum erhalten, um den Personalbedarf zu decken.

Konkrete Vorschläge

In seinem Schreiben benennt Oberbürgermeister Klaus Eberhardt ganz konkret einzelne Bereiche. So mahnt er beispielsweise mehr Flexibilität und Spielraum für individuelle Lösungen bei der Anerkennung von ausländischen Abschlüssen an. Kosten für notwendige Zusatzqualifikationen sollten von Bund und Land getragen werden.

Auch die strikte Trennung zwischen Kindertagespflegepersonen und pädagogischen Fachkräften sieht er in der aktuellen Situation als nicht zielführend an. Kindertagespflegepersonen sollten darüber hinaus die Möglichkeit haben, nachmittags in Kitas eine Betreuung anzubieten, um ein Maximum an Betreuung für die Familien zu gewährleisten.

Ebenso sieht das Stadtoberhaupt Handlungsbedarf bei der Differenzierung des Fachkräftekatalogs. Die Zugangsvoraussetzungen beispielsweise für Bewerber mit Studienabschlüssen gingen an der Realität vorbei, so Eberhardt. Hier „verlöre“ man geeignete Kandidaten.

Ausgebremst

„Wir haben Ideen, wie wir die Betreuungssituation für Eltern und Kinder verbessern könnten, aber wir werden in der Umsetzung immer wieder durch die rigiden Regularien ausgebremst“, erklärt Eberhardt.

Angesichts des Rechtsanspruchs auf Betreuung für alle Kinder ab dem ersten Lebensjahr und den Kindern von Geflüchteten aus der Ukraine sieht das Rheinfelder Stadtoberhaupt eine Anpassung der Vorschriften dringend erforderlich. „Wenn die übergeordneten Stellen nicht reagieren und wir keine Lösungen finden, dann ist eine Einschränkung des Betreuungsangebots die logische Konsequenz. Und dies steht, in meinen Augen, im Widerspruch zum Recht eines jeden Kindes auf Bildung,“ so der Oberbürgermeister.

Nun warten er und das Amt für Familie, Jugend und Senioren gespannt auf die Reaktionen der Angeschriebenen.