Städtische Nachricht

Nahwärmenetze wachsen zusammen


Spatenstich zum Bau der Verbindungsleitung: Stefan Schlachter (Energiedienst), Paul Kempf (Zweckverband Breitband), Jörg Reichert (Energiedienst), Tobias Obert (Stadtwerke) und Oberbürgeremeister Klaus Eberhardt. t)

Sowohl Oberbürgermeister Klaus Eberhardt als auch Jörg Reichert, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG, freuten sich sehr über diesen sichtbaren nächsten Schritt der Zusammenarbeit, die für die Stadt ein gutes und – wie Oberbürgermeister Eberhardt betonte – „richtiges Zeichen zum richtigen Zeitpunkt“ sei.

Die Verbindungsleitung wird mit einer Kapazität von etwa 4000 Kilowatt und mit der höchsten Dämmstufe verlegt. Sie führt von der Scheffelstraße in östlicher Richtung durch die Schweden- und Karl-Fürstenberg-Straße und endet in der Oberen Kanalstraße. Das Ende der Bauarbeiten ist für diesen Juli vorgesehen.

"Wir brauchen die Wärmewende"

„Der Bau der Verbindungsleitung und das Zusammenlegen der beiden Wärmenetze spricht auch in Sachen Klimaschutz eine deutliche Sprache“, freute sich Reichert weiter und Oberbürgermeister Eberhardt ergänzte: „Die Parameter verändern sich schnell. (…) Wir brauchen die Wärmewende.“ Seien doch im Wärmesektor aktuell immer noch gut 85 Prozent der Energieträger fossile Brennstoffe, die es zu reduzieren gelte. Deshalb sei es auch wichtig „da ganz groß zu denken“, so das Stadtoberhaupt, das im Rheinfelder Wärmenetz viel Potential – langfristig vielleicht sogar auf interregionaler Ebene – sieht.

Wärmebedarf durch Abwärme decken

Mit ein Grund dafür ist die Nutzung industrieller Abwärme der Firma Evonik, die mit dem Zusammenschluss der beiden Nahwärmenetze den Großteil des Wärmebedarfs decken wird. Energiedienst nutzt diese Abwärme bereits, während der Anschluss der Stadtwerke sich derzeit noch im Bau befindet. Sobald jedoch auch dieser Teil des Wärmenetzes angeschlossen ist, steht nicht nur die nachhaltige Wärmemenge aus zwei industriellen Abwärmequellen für das Rheinfelder Wärmenetz zur Verfügung, sondern es können gleichzeitig auch rund 10.000 Tonnen CO2-Ausstoß jährlich eingespart werden.

Gute Zusammenarbeit

Mit Blick auf den Spatenstichtermin zur Verbindung der beiden Netze freuten sich beide Seiten über die schnelle Umsetzung ihrer Vereinbarung nach nur drei Monaten und lobten die gute Zusammenarbeit. Reichert berichtete dabei außerdem, dass bereits 50 Prozent der Anrainer an der neuen Verbindungsstrecke sich zu einem Anschluss an das Wärmenetz entschieden hätten. Und Oberbürgermeister Eberhardt unterstrich den Erfolg des Projekts mit einem Hinweis auf die erst am Mittwoch unterzeichnete Vereinbarung zwischen den Stadtwerken und der städtischen Wohnbau zur Versorgung von 500 Wohnungen sowie der Information, dass bereits Anfragen zum Ausbau des Netzes aus weiteren Teilen der Stadt vorlägen.