Städtische Nachricht

Stadtwald kostet
Gemeinderat 21. Oktober 2021


Der Experte sprach von einem „Atemholen“ für den Wald durch die nasse Witterung in diesem Sommer und machte Mut, den eingeschlagenen Weg des Waldumbaus konsequent weiterzuverfolgen.

Kosten-/Nutzenanalyse

Für das Forstbetriebsjahr 2022 rechnet Schirmer mit einem Defizit von 197.000 Euro. Allerdings ließen sich viele Leistungen, die der Stadtwald erbringt, nicht in Eurobeträgen beziffern. In diesem Zusammenhang nannte er unter anderem die Naherholungsfunktion für die Bevölkerung, die Klimaschutzfunktionen beispielsweise durch die Speicherung von CO2 oder die Bedeutung des Waldes im Hinblick auf die Biodiversität.

Nach drei extrem trockenen und heißen Jahren hätte der nasse Sommer in diesem Jahr zu einer gewissen Entspannung geführt. „Der Waldboden ist mittlerweile bis in eine Tiefe von etwa 70 Zentimetern durchfeuchtet. Aber für Tiefwurzler reicht das noch nicht", veranschaulichte der Fachmann.

Waldumbau

Im Hinblick auf den bereits vor einigen Jahren begonnene Waldumbau, hob Schirmer die Bedeutung des Waldes als CO2-Speicher hervor. „Der Rheinfelder Wald speichert mehr als 9.000 Tonnen CO2 pro Jahr", erklärte Schirmer. Diese Funktion sei insbesondere zur Erreichung der Klimaneutralität von großer Bedeutung. Deshalb müsste der eingeschlagene Weg konsequent fortgeführt werden.

Mehr als 200.000 Euro sind im kommenden Jahr für Kultur- und Bestandspflege vorgesehen. Rund 11.000 verschiedene Bäume sollen gepflanzt werden und zwar möglichst viele verschiedene Arten, die als trockenheitstolerant gelten. Für den Wegeunterhalt und die Unterhaltung von Erholungseinrichtungen sind 85.000 Euro eingeplant.

Diesen Ausgaben (plus 70.000 Euro Verwaltungskosten) stehen veranschlagte Einnahmen aus der Holznutzung in Höhe von knapp 170.000 Euro gegenüber. Dabei geht die Forstverwaltung von einem Einschlag von 8.405 Festmeter im Jahr 2022 aus.

Investition für kommende Generation

In ihren Stellungnahmen bekräftigten die Fraktionen die Bedeutung des Stadtwaldes sowohl für die Bevölkerung als Naherholungsgebiet als auch für das Klima. Sowohl Reinhard Börner (Freie Wähler) als auch Rainer Vierbaum (CDU) brachten im Zusammenhang mit der Naherholung die Sprache auf legale Trails für Mountainbiker. Hier wolle man, so die Verwaltung, die Ergebnisse einer entsprechenden Initiative auf Landkreisebene abwarten.

Alles in allem schlossen sich die Stadträtinnen und –räte der Einschätzung des Leiters des Forstbezirks Kandern an, dass die Stadt Rheinfelden zugunsten zukünftiger Generationen in großem Maße in den Wald investiere und mit dem begonnenen Waldumbau auf dem richtigen Weg sei.