Städtische Nachricht

Den Nachbarn verstehen


Veranstaltung des Bundesamtes für Energie und des Regierungspräsidiums Freiburg

Im Mittelpunkt stand dabei der Faktor Mensch und die beispielhafte Frage „Weshalb verstehen wir uns manchmal nicht?“. Und wie bereits des Öfteren in der Vergangenheit, stellten die Stadtoberhäupter der beiden Rheinfelden die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vor Ort vor.

Stolpersteine

Ziel der Veranstaltung sei es, so die Organisatoren, den Nachbarn besser kennen- und verstehen zu lernen. Deutsche und Schweizer hätten zwar keine sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten und lebten auch in ähnlichen Verhältnissen, aber dennoch gäbe es große Unterschiede, die – bei Unkenntnis – zu Irritationen führen könnten.

Du und Du

Ein paar dieser Stolpersteine erläuterte Stadtammann Franco Mazzi. So sei man beispielsweise in der Schweiz im Berufsleben sehr schnell „beim Du“. „Dieses Du ist aber nicht mit dem deutschen Du, das eine sehr viel engere und persönlichere Bindung beinhaltet, vergleichbar“, erklärte der Rheinfelder Stadtammann.

Auch die Formulierungen bei Bestellungen oder Absagen seien grundlegend verschieden. Von der etwas direkteren deutsche Art fühle sich manch Schweizer vor den Kopf gestoßen. In Rheinfelden habe man daher zu Beginn der Zusammenarbeit für die beiden Verwaltungen einen Workshop zu genau diesen kulturellen Unterschieden durchgeführt.

Annäherungsebenen

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt schilderte im direkten Anschluss, wie er sich persönlich dem Thema der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in seinem Berufsleben angenähert hat und welche Ebenen für ihn von Bedeutung sind. Am leichtesten, so Eberhardt, falle der Einstieg über ein gemeinsames Thema. Ein gutes Beispiel sei hier der Bereich des Umweltschutzes, in dem schon seit vielen Jahren die Akteure über Grenzen hinweg zusammenarbeiteten.

Auf einer weiteren Ebene folgten die persönlichen Beziehungen, die aber nicht nur projekt- oder anlassbezogen gepflegt werden dürften, sondern kontinuierlich. Eine besondere Bedeutung haben, in seinen Augen, auch strukturelle Unterstützungsmaßnahmen. „Ich möchte an dieser Stelle eine Lanze für Interreg brechen, mit dessen Unterstützung in der Region schon einige Projekte grenzüberschreitend realisiert werden konnten“, so der Oberbürgermeister.

Sein Fazit: „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit macht Spaß, ist eine Bereicherung, setzt aber die Bereitschaft voraus, sich auf den Nachbarn und die unterschiedlichen Systeme einzulassen und an den Beziehungen kontinuierlich zu arbeiten.“

Viele Blickwinkel

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wechselten sich verschiedene Referate, die die grenzüberschreitende Zusammenarbeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchteten, sowie Beiträge zu den zwischenkulturellen Stolpersteinen und Diskussionen in Gruppen ab.