Städtische Nachricht

Gelebte Inklusion


Gewinn für beide Seiten

Die Kooperation zwischen der Kita Kunterbunt und dem Schulkindergarten der Karl-Rolfus-Schule besteht seit drei Jahren und ist in den Augen aller Beteiligten ein Gewinn für beide Seiten. „Unserer Erfahrung nach, ist diese Form der Kooperation der richtige Weg, um Inklusion umzusetzen und zu leben“, so das Fazit der Verantwortlichen. Das selbstverständliche Miteinander der Kinder sei Beweis dafür.

Offene Kommunikation

In der Kita Kunterbunt „leben“ seit drei Jahren sieben Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren mit Behinderung gemeinsam mit fast 90 Kindern ohne Behinderung. Dabei werden die Kinder vom Karl-Rolfus-Schulkindergarten von zwei pädagogischen Fachkräften, einer Schulassistentin sowie stundenweise von einem Sonderschullehrer betreut.

Für den gemeinsamen Kita-Alltag gäbe es dabei kein „in Stein gemeißeltes“ Konzept. Leitfaden ist das gemeinsame Ziel, jedes Kind – egal ob mit oder ohne Behinderung – nach seinem Entwicklungsstand und seinen Fähigkeiten zu fördern. Dabei müssten beide „Systeme“ offen und gesprächsbereit bleiben. Eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen, sei eine offene und transparente Kommunikation.

Stärke der Einrichtung

Besonders erfreut zeigten sich beide Seiten, dass die Mitarbeiter beider Einrichtungen in der Kooperation eine Stärke und einen Pluspunkt der Einrichtungen sehen. „In anderen Einrichtungen fühlen sich die Mitarbeiter mit dem Thema Inklusion im Alltag oft alleine gelassen. Unsere Intensivkooperation schafft hier einen entsprechenden qualitativen Rahmen“, erläuterte Birgit Hehl. Ein weiterer Erfolg sei, dass die anfänglichen Befürchtungen mancher Eltern ausgeräumt werden konnten. „Auch für die Eltern ist das Miteinander selbstverständlich geworden“, so die Einrichtungsleiterinnen.

Corona Auswirkungen

Natürlich hat auch dieses Projekt unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie gelitten. Alle Beteiligten mussten ihr ganzes Organisationsgeschick und ihre Kreativität aufbieten, um Begegnungen zumindest noch im kleinen Rahmen zu ermöglichen.

Eine spontane Wortmeldung eines Elternteils eines Kindes aus dem Karl-Rolfus-Schulkindergarten bestätigte die Vorteile und positiven Auswirkungen des gemeinsamen Kita-Lebens. Von solchen Kooperationen bräuchte es im Landkreis noch viel mehr, so das Plädoyer der Mutter.

Lob und Anerkennung

Die Mitglieder des Sozialausschusses und Oberbürgermeister Klaus Eberhardt zeigten sich von den Schilderungen beeindruckt und wünschten den Verantwortlichen weiterhin gutes Gelingen und vor allem ein baldiges Ende der Corona-Einschränkungen für den Kita-Alltag.

Hintergrundinformation:
Die Karl-Rolfus Schule ist ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit den Förderschwerpunkten geistige und körperlich-motorische Entwicklung. Gegründet wurde die Karl-Rolfus-Schule 1880 durch den Hertener Pfarrer Karl-Rolfus. Träger ist das St. Josefshaus, ein gemeinnütziges Sozialunternehmen mit einer über 135-jährigen Tradition.

Der Schulkindergarten besteht aus zwei Gruppen mit jeweils bis zu sieben Kindern. Eine Außengruppe des Schulkindergartens befindet sich in der Kita im Innocel-Quartier in Lörrach, eine weitere in der Kita Kunterbunt in Rheinfelden. Kinder mit und ohne Behinderung spielen und lernen in den Kitas gemeinsam.