Städtische Nachricht

Wohnbau zieht Bilanz


Trotz einer anspruchsvollen Marktlage im Corona-Jahr 2020 verzeichnet das städtische Wohnbauunternehmen Rekordzahlen in seiner 70-jährigen Unternehmensgeschichte: Neben der höchsten Bilanzsumme in Höhe von 87,2 Millionen Euro erreichte auch der Jahresüberschuss mit 2,8 Millionen Euro einen Höchstwert. Gleichzeitig bewegten sich die Ausgaben für die Sanierung und Modernisierung des Immobilienbestands mit insgesamt 5,5 Millionen Euro auf einem konstant hohen Niveau. 150 Mietwohnungen mit einem Investitionsvolumen von 40 Millionen Euro befinden sich im Bau. Neben der Schaffung hochwertigen und bezahlbarem Wohnraums steht für die Wohnbau die Nachhaltigkeit des Immobilienbestandes im Fokus.

„Wir freuen uns, mit diesem hervorragenden Bilanzergebnis die Basis geschaffen zu haben, um die von unserer Wohnbaugesellschaft und der Stadt gemeinsam beschlossene Wohnbau- und Sanierungsoffensive erfolgreich fortzusetzen“, resümierte Geschäftsführer Schwamm anlässlich der Pressekonferenz. „Denn die Einnahmen des Geschäftsjahres 2020 fließen zu 100 Prozent in die Errichtung neuen Wohnraums und die Erhaltung unseres Immobilienbestands“, so der Wohnbau-Geschäftsführer weiter. „Derzeit errichtet die Stadt Rheinfelden (Baden) gemeinsam mit ihrer städtischen Wohnbaugesellschaft knapp 150 neue Wohnungen, um dem großen Wohnraumbedarf in unserer Stadt gerecht zu werden. Dabei freut es mich besonders, dass hierbei auch 59 geförderte Wohnungen entstehen, die nach ihrer Fertigstellung wirtschaftlich schwächer gestellten Bürgern deutlich unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete zur Verfügung stehen werden“, ergänzte Oberbürgermeister Eberhardt.

Die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes in der Römerstraße mit 47 öffentlich geförderten Wohnungen wird planmäßig ab Juli 2021 erfolgen und auch die übrigen Bauvorhaben liefen sehr gut, stellte Oberbürgermeister Eberhardt erfreut fest. Und Schwamm ergänzte, dass nach wenigen Wochen bereits alle Wohnungen vergeben waren. Die Wohnungen sind hochwertig ausgestattet, zum Beispiel mit Parkettböden, Fussbodenheizung, Glasduschtrennwänden oder Einbauküchen, und werden - wie alle Neubauten - im Niedrigenergiestandard Kfw 55 errichtet.

Trotz Pandemie erfolgreiches Geschäftsjahr 2020

Im Geschäftsjahr 2020 verzeichnete die Wohnungsbaugesellschaft mbH Rheinfelden trotz des wirtschaftlich anspruchsvollen Umfelds im Zuge der Covid 19-Pandemie mehrere Kennzahlen auf Rekordniveau: Dabei sind sowohl die Bilanzsumme 2020 mit 87,2 Millionen Euro (Vorjahr: 80,4 Millionen Euro) als auch der erzielte Jahresüberschuss mit 2,8 Millionen Euro (Vorjahr: 2,3 Millionen Euro) auf Rekordwerte gestiegen. Gleichzeitig konnte das Eigenkapital im Geschäftsjahr 2020 auf 31,8 Millionen Euro (Vorjahr: 29,0 Millionen Euro) gesteigert werden. „Im Rahmen unserer umfangreichen Wohnbauoffensive – der Bau von knapp 150 Wohnungen in unserer Stadt ist ebenfalls ein Novum unserer Unternehmensgeschichte – wird das Eigenkapital der Wohnbau in den kommenden Jahren sinken“, kündigte Geschäftsführer Schwamm an. „Dennoch konnten wir durch eine effiziente und prozessorientierte Geschäftstätigkeit in den vergangenen Jahren eine solide wirtschaftliche Basis für unsere anspruchsvollen Vorhaben erwirtschaften.“ Auch das Anlagevermögen stieg auf 81,1 Millionen Euro (Vorjahr: 72,8 Millionen Euro).

„Dieses gute Ergebnis ist allerdings nur zu einem sehr geringen Prozentsatz auf gestiegene Mieten zurückzuführen“. Die Durchschnittsmiete ist nur geringfügig gestiegen, (aktuell 6,68 Euro/pro qm), das zeigt sich an den Mieterträgen, die lediglich 50.000 Euro p.a höher sind als im Vorjahr (Vorjahr 440.000 Euro), dies als besondere Rücksichtnahme aufgrund der Corona Pandemie, betonte Schwamm. „Um ehemals gebundenes Kapital für unsere derzeitigen Wohnbauprojekte freizumachen, haben wir uns im Geschäftsjahr 2020 vielmehr dazu entschieden, einige unserer Wohneinheiten zu veräußern“, so der Geschäftsführer weiter. Die neu geschaffene Verkaufstätigkeit wird auch in Zukunft ein wichtiger Baustein der Ergebniserzielung sein um die nicht kostendeckende Miethausbewirtschaftung mit weiterhin preisgünstigen Mieten aufrecht erhalten zu können.

Es ist gut zu wissen, das wir auch angesichts des großen Bauprogrammes wissen, das wir mit der Wohnbau einen soliden aufgestellten und zuverlässigen Partner haben, so der stellv. Aufsichtsratsvorsitzende Paul Renz. Herr Oberbürgermeister Eberhardt stellt anlässlich der Vorstellung der Zahlen anerkennend fest, das sich dies auch in gleicher Qualität für die Folgejahre abzeichnet.

Wohnbau- und Sanierungsoffensive erfolgreich gestartet

Einen echten Meilenstein in der 70-jährigen Geschichte der städtischen Wohnbaugesellschaft bildete der im Jahr 2020 erfolgte Start der Wohnbau- und Sanierungsoffensive in Rheinfelden (Baden). Für den Bau der insgesamt knapp 150 Wohnungen, der bereits im Jahr 2022 abgeschlossen sein soll, rechnet das Wohnbauunternehmen mit einem Investitionsvolumen von etwa 40 Millionen Euro. Dazu gehören neben der Errichtung von 94 Wohnungen im Quartier Römerstraße – davon 47 im geförderten Wohnungsbau – unter anderem der Neubau von 40 hochwertigen Mietwohnungen im Herbert-King-Park sowie 12 weitere geförderter Wohnungen in der Ernst-Reuter-Straße. Darüber hinaus wurden neben einer Vielzahl von Maßnahmen der Bestandsentwicklung im Geschäftsjahr die Überarbeitung der Fassade am Haus Salmegg gestartet.

„Rheinfelden (Baden) ist seit Jahren eine äußerst gefragte Zuzugsregion, in der der Wohnraumbedarf die tatsächlichen Angebote seit langem deutlich übersteigt. Allein die Warteliste unserer städtischen Wohnbaugesellschaft umfasst mehr als 800 Interessenten“, betonte Aufsichtsratsvorsitzender OB Eberhardt. „Darum ist es uns als Stadt ein großes Anliegen, den steigenden Preisen für Wohnimmobilien durch die Schaffung neuen Wohnraums aktiv entgegenzuwirken. Durch den Bau von 59 öffentlich geförderten Wohnungen schaffen wir dabei auch Wohnraum für wirtschaftlich schwächer gestellte Bürger unserer Stadt. Mit Projektentwicklungen wie beispielsweise der Nachverdichtung im Quartier Römerstraße realisieren wir lebendige Wohnquartiere, in denen sich alle Bürger unserer Stadt wohlfühlen können. Ich freue mich, dass uns die städtische Wohnbau dabei als tatkräftiger und fachkundiger Partner zur Seite steht“, so der OB weiter. Neben der reinen Wohnrauversorgung wird auch auf verschiedene Wohnformen und soziale Belange geachtet, so wird bei der Wohnanlage Wohnen am Park eine Gästewohnung und ein Gemeinschaftsraum als Treffpunkt gleich mit errichtet, stellt Paul Renz anerkennend weiter fest.

Solide Finanzlage für geförderten Wohnungsbau

„Insbesondere für die Realisierung geförderter Wohnbauprojekte ist die solide wirtschaftliche Basis unseres Unternehmens eine echte Grundvoraussetzung“, ergänzte Wohnbau-Geschäftsführer Schwamm. „Denn für den Bau geförderten Wohnraums müssen jeweils 20 Prozent der Investitionskosten aus Eigenmitteln bestritten werden. Darum ist unser zweifellos erfreulicher Jahresüberschuss von 2,8 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2020 keineswegs ein wirtschaftliches Ruhekissen. Die erwirtschafteten Gewinne fließen ohne Umwege zurück in die Schaffung neuen Wohnraums und die Sanierung und Modernisierung unseres Immobilienbestands“, so Schwamm. „Damit leisten wir auch weiterhin einen Beitrag, um den Bürgern unserer Stadt ansprechenden und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen.“

Neubauprojekte mit ökologischem Mehrwert

Neben der reinen Schaffung attraktiver Wohnräume zu bezahlbaren Konditionen werden bei den unterschiedlichen Projektentwicklungen auch ökologische Aspekte miteinbezogen, um die Belastung der Natur auf das absolute Minimum zu beschränken. So werden beispielsweise die 94 neuen Wohnungen im Quartier Römerstraße bewusst im Zuge einer Nachverdichtung errichtet. Als Baufläche für zwei Gebäude mit jeweils 47 Wohnungen dienen zu einem Großteil bereits asphaltierte Parkflächen – so wird eine unnötige zusätzliche Versiegelung von Grünflachen vermieden. Und auch die spätere Bewirtschaftung orientiert sich an ökologischen Aspekten. Neben der energieeffizienten Konzeption der Bauten im KfW 55-Standard soll die Beheizung des gesamten Quartiers auf eine Versorgung mit industrieller Abwärme umgestellt werden. Das nachhaltige ökologische agieren und das solide sparsame Wirtschaften ist für den Aufsichtsrat der Wohnbau eine besondere Freude fasst der stellv AR Vorsitzende Renz zusammen. Hierfür wurde das Leitungsnetz, dass sich im Besitz der Wohnbau Rheinfelden befindet, bereits umfangreich erneuert und saniert. Mittelfristig wird durch die Geschäftsführung angestrebt, das gesamte Wohnquartier unter Einbeziehung von Fördermittel klimaneutral zu betreiben.

Das gleiche Prinzip soll beim Neubauvorhaben im Herbert-King-Park zum Einsatz kommen. Auch dieses Projekt wird im KfW 55-Standard realisiert. „Durch die Nutzung industrieller Abwärme schonen wir die Umwelt auf zweifache Weise“, erläutert Geschäftsführer Schwamm: „Zum einen muss die benötigte Heizenergie nicht eigens produziert werden, da die Wärme durch die ansässige Industrie ohnehin bereits vorhanden ist. Zum zweiten wird die überschüssige Wärme bislang noch in die Umwelt entlassen. Die hierdurch entstehende Belastung des Ökosystems wird durch die gezielte Nutzung der Abwärme reduziert.“

Sanierungen im Bestand auf Rekordniveau

Nach stetig steigenden Ausgaben für die Sanierung und Instandhaltung des Immobilienbestands sind mit einem Betrag von 4,2 Millionen Euro auch die Investitionen in die Bestands-erhaltung der Wohnbau-eigenen Immobilien im Geschäftsjahr 2020 auf ein Rekordhoch gestiegen. „Durch Sanierungsgroßprojekte, aber auch tägliche Reparaturen und Instandhaltungsaufträge in unseren 1.900 Wohneinheiten erteilt die Wohnbau jährlich etwa 5.000 Aufträge an regionale Handwerker und Dienstleister“, weiß Geschäftsführer Schwamm. Zusätzlich zu den Aufwendungen für die Bestandssanierung investierte das Unternehmen rund 1,3 Millionen Euro in die Modernisierung seiner Immobilien. „Großprojekte, wie der Austausch von vier Fahrstühlen in den Hochhäusern Fécampring 26 und 30, die umfangreiche Sanierung einer Wohnanlage mit 96 Wohnungen in der Scheffelstraße schlagen dabei jeweils mit hohen sechsstelligen Summen zu Buche“, so Schwamm.

Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2020 im Überblick:

Bilanzsumme: 87,2 Mio. € (2019: 80,4 Mio. €)

Anlagevermögen: 81,2 Mio. € (2019: 72,8 Mio. €)

Eigenkapitalquote: 36,4 % (2019: 36,0 %)

Umlaufvermögen: 6,1 Mio. € (2019: 7,5 Mio. €)

Jahresüberschuss: 2,8 Mio. € (2019: 2,3 Mio. €)