Städtische Nachricht

Schwerpunkte sind Jugend und Migration
Bilanz 2011 des Modellvorhabens Stadtmitte-Ost


Elisabeth Schade-Aniran, Christine Tortomasi, Cornelia Rösner, Oberbürgermeister Klaus Eberhardt und Günther Schmidt Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, Cornelia Rösner, Leiterin des Amtes für Familie, Jugend, Senioren und Soziales, Elisabeth Schade-Aniran, Koordinierungsstelle Bürgerschaftliches Engagement bei der Stadtverwaltung, Günther Schmidt und Christine Tortomasi, beide SAK Arbeit, konnten zufrieden auf eine erfolgreiche Arbeit im Sanierungsgebiet im Modellvorhaben der Sozialen Stadt zurückschauen. „Die Frage der Stadtentwicklung betrifft Rheinfelden elementar. Wie geht man mit den nicht über Tradition entstandenen Strukturen um? Das ist bei jungen Städten immer schwierig“, so Oberbürgermeister Klaus Eberhardt. „Das Modellvorhaben Soziale Stadt wurde in den neuen Bundesländern und in Großstädten entwickelt, wenn es dort nicht entwickelt worden wäre, hätte man es für Rheinfelden erfinden müssen.“

Beratungscafé Migranten für Migranten Das Sanierungsgebiet Stadtmitte-Ost wurde durch die vorangegangene Arbeit im Sanierungsgebiet Oberrheinfelden positiv befruchtet. „Wichtig war uns, einen Transfer hinzubekommen. Die guten Strukturen von Oberrheinfelden nach Stadtmitte-Ost zu übertragen“, so Cornelia Rösner. Das gelang auch in vielen Bereichen, beispielsweise mit dem Beratungscafé Migranten beraten Migranten, welches zuvor in Oberrheinfelden angesiedelt war. Der Treffpunkt Gambrinus hat sich mittlerweile etabliert und zu den Beratungszeiten herrscht dort ein buntes Durcheinander verschiedener Sprachen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter bieten Beratung und Hilfe in derzeit acht Sprachen an.

Internationales Frauenkulturfrühstück „Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf der Jugend und den Migranten“, so Günther Schmidt. „Wir machen viel Projektarbeit, die aber über das Sanierungsgebiet hinaus auf die ganze Stadt ausstrahlt.“ Mit dem Treffpunkt Gambrinus, der Stadtbibliothek, dem Rathaus und dem Jugendamt liegen Einrichtungen im Sanierungsgebiet, die für die Arbeit des Quartiersmanagements des SAK sich hervorragend eignen. Das Quartiersmanagement hat hauptsächlich eine koordinierende und beratende Funktion für die verschiedenen Projektträger, führt aber durchaus auch eigene Projekte durch.

Modellvorhaben Soziale Stadt Insgesamt mehr als 1.000 Bürger konnte 2011 durch die verschiedenen Projekte, in denen rund 60 Freiwillige aktiv sind, erreicht werden. 24 Prozent davon waren Kinder, 27 Prozent Jugendliche, 44 Prozent Erwachsene und 5 Prozent Senioren. Das jährliche Budget für das Modellvorhaben Stadtmitte-Ost beträgt 100.000 Euro, die zu 60 Prozent vom Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg und zu 40 Prozent von der Stadtverwaltung Rheinfelden (Baden) finanziert werden. Die Stadtverwaltung stellt weiterhin 12.000 Euro zur Aufrechterhaltung eines zehnprozentigen Anteils des Quartiermanagements in Oberrheinfelden nach Abschluss des dortigen Sanierungsgebiets zur Verfügung

Freiwilligenagentur Rheinfelden Herausragende Projekte im Sanierungsgebiet Stadtmitte-Ost waren 2011 die neugegründete Freiwilligenagentur, die als Koordinierungsstelle zwischen Bürgern, die sich engagieren möchten, und Organisationen, die Freiwillige suchen, dient, und die Einrichtung einer Anlaufstelle Migration, die niederschwellige Unterstützung für Migranten bietet, die sich im Gemeinwesen einbringen möchten. Erwähnenswert ist auch das Projekt Teilhabe, wo Beratung und Unterstützung für geduldete Asylbewerber angeboten wird.

Streetsoccer-Turnier Für Jugendliche und Kinder wurden Projekte durchgeführt, die gut angenommen wurden. Das Fußballprojekt „Überall am Ball - Fußball verbindet“ bot eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für Kinder und Jugendliche, die mit der Street-Soccer-Anlage des Jugendreferats direkt an den Orten, an denen sie sich aufhalten, aufgesucht wurden. Mit dem Hip-Hop-Projekt Break the Border wurden gezielt Jugendliche, die sich der Hip-Hop-Subkultur zugehörig fühlen, angesprochen. Zwei professionelle Tänzer leiteten die Kids an und dienten darüber hinaus auch als positive Rollenmodelle.

Darüberhinaus wurden noch verschiedene andere Projekte angeboten, wie der Mehrsprachige Bücherwurm in der Stadtbibliothek, über den viele Migranten und ihre Kinder auch einen Zugang zur Stadtbibliothek erhielten, oder das Schülerrestaurant des Diakonischen Werkes Lörrach. Ein wichtiger Partner ist auch das Familienzentrum Rheinfelden, das unter anderem das Projekt Rock my Baby, eine Babysitter-Ausbildung für Jugendliche, anbot. Die AWO Rheinfelden engagierte sich in den Räumen des Schatzkästleins mit Kinderbetreuung zur Einkaufszeit während der Weihnachtszeit. Das Modellvorhaben Stadtmitte-Ost wird noch bis wenigstens 2014 fortgesetzt und leistet einen wertvollen Beitrag zur Integration und zum Miteinander in Rheinfelden (Baden).