Waldkindergarten
Sozialausschuss 8. März 2021
10.03.2021
20 Kinder ab drei Jahren hätten dann die Möglichkeit von diesem neuen Angebot „zu profitieren“. Nachdem vor gut einem Jahr im Rahmen der Kita-Bedarfsplanung erstmalig über eine solche Einrichtung gesprochen wurde, konnte das Amt für Familie, Jugend und Senioren den Mitgliedern des Sozialausschusses nun schon sehr konkrete Pläne vorstellen.
Standort
Bei der Suche nach einem geeigneten Standort habe sich das Waldgrundstück (Flurstück-Nummer 923) in Nordschwaben als ideal erwiesen. Der nahe gelegene Parkplatz neben der Gemeindehalle biete für die Eltern zum Bringen und Abholen ausreichend Parkmöglichkeiten, es gäbe aber auch zu den entsprechenden Zeiten eine ÖPNV Verbindung und auch die erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen für eine „Schutzhütte“ seien umsetzbar, erläuterte die Verwaltung. Und die nahe gelegene Gemeindehalle sei ein ideales Ausweichquartier bei Sturm.Trägerfrage
Bei der Suche nach einem möglichen Träger ist die Stadt nach verschiedensten Kontakten mit der SenseAbilityAcademy, die in Steinen eine vergleichbare Einrichtung betreibt, in guten Gesprächen. Die Geschäftsführerin Asha Scherbach, die sich seit 18 Jahren mit der Gründung von Waldkindergärten beschäftigt, stellte in der Sitzung das Konzept des geplanten Waldkindergartens sehr anschaulich und eindrücklich vor. Ihre Schilderungen verbreiteten einen Hauch von „Bullerbü“ im Bürgersaal.Sowohl auf Grund des Subsidiaritätsprinzips als auch im Hinblick auf die erforderliche Fachkompetenz in Wald- und Gesundheitspädagogik möchte die Stadt eine solche Einrichtung nicht in eigener Trägerschaft organisieren. Amtsleiter Armin Zimmermann zeigte sich darüber hinaus auch davon überzeugt, dass die Eltern vom vielfältigen Betreuungsangebot und den unterschiedlichen Konzepten in Rheinfelden profitieren.
Kosten
Auch in der Frage der „Schutzhütte“ konnte das Fachamt den Mitgliedern des Sozialausschusses bereits eine favorisierte Lösung vorstellen. Nach vielen Besichtigungen und Gesprächen sei die Wahl auf einen Bauwagen der Firma Jungiger inklusive eines Vordaches gefallen. „Diese Variante erfüllt alle gesetzlichen Vorgaben und Sicherheitsvorschriften und wir bleiben hinsichtlich des Standortes notfalls „mobil“,“ erklärte Amtsleiter Armin Zimmermann.Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 100.000 Euro, wobei die Stadt einen Zuschuss von bis zu 70 Prozent vom Land erhalten kann. Die Kosten für die Herrichtung des Geländes sowie die Zuwegung werden aktuell von den jeweiligen Fachämtern im Haus kalkuliert.
Die Betriebskosten belaufen sich bei dem geplanten VÖ-Angebot von maximal sieben Stunden nach Abzug der Elternbeiträge und FAG Gelder (Leistungen nach dem Finanzausgleichgesetz) auf rund 67.000 Euro und müssten jährlich von der Stadt getragen werden. „Bei einem Vergleich mit kommunalen Waldkindergärten konnten wir feststellen, dass Frau Scherbach sehr sparsam wirtschaftet“, betonte Simone Fuchs, Abteilungsleiterin frühkindliche Bildung und Betreuung.
Resonanz
Das geplante Projekt sowie die vorgestellte Konzeption der SenseAbilityAcademy stießen bei den Mitgliedern des Sozialausschusses auf große Zustimmung. Die Begeisterung war so groß, dass manche Mitglieder sich bereits nach weiteren Standorten erkundigten. Eveline Klein von der SPD, die einen entsprechenden Antrag zur Einrichtung eines Waldkindergartens gestellt hatte, begrüßte insbesondere die Ansiedlung auf dem Dinkelberg, wo ein großer Bedarf bestünde. Um den Bring- und Holverkehr so gering wie möglich zu halten, regte sie die Bildung von Fahrgemeinschaften an und brachte den Bus des Jugendreferats als mögliches gemeinschaftliches Verkehrsmittel ins Spiel.Als nächstes befasst sich der Gemeinderat Mitte April mit dem Thema.