Städtische Nachricht

Ein Stück Sportgeschichte


Drei Fotoalben aus den Jahren 1955 bis 1961, mehr als 600 Schwarz-Weiß-Fotos aus den 60er und 70er Jahren, zahlreiche Presseberichte sowie die jeweiligen Programmhefte dokumentieren eindrucksvoll die Geschichte der Pfingstjugendturniere des VfR.

Freude auf beiden Seiten

Die Witwe Elsbeth Preuß übergab im Beisein altgedienter VfR- Wegbegleiter dieses Erbe an Oberbürgermeister Klaus Eberhardt und Stadtarchivarin Dr. Sabine Diezinger. „Ich freue mich, diese Dinge in guten Händen zu wissen“, so Elsbeth Preuß. Und für die Stadt sei es ein Glücksfall, ein Stück Rheinfelder Sportgeschichte so gut dokumentiert „in Händen zu halten“, freut sich auch die Stadtarchivarin.

Erfolgsgeschichte

Anlässlich der Übergabe schilderte Gustav Fischer, der selbst von 1986 bis 2001 Vorsitzender des VfR war, eindrücklich, wie sich die Pfingstjugendturniere von einer regionalen Veranstaltung zu einem der größten internationalen Jugendturniere Deutschlands entwickelten.

Die Idee der Jugendturniere geht auf den damaligen Jugendleiter Fritz Schmidt zurück, der mit der Gründung der Jugendabteilung des Postsportvereins 1955 den Anstoß gab. Nahmen im ersten Jahr nur regionale Jugendmannschaften teil, waren es 1956 bereits überregionale und 1958 mit Nordstern Basel die erste internationale. 1967, zwei Jahre nachdem Manfred Preuß die Turnierleitung übernommen hatte, trat zum ersten Mal Arsenal London in Rheinfelden an. Besonders beliebt bei den Rheinfelder Zuschauern waren die Endspiele mit italienischen Mannschaften. So verfolgten 1969 das Finale zwischen Bologna und Eintracht Frankfurt 7.000 Zuschauer.

Spielergrößen

Bei den Pfingstjugendturnieren waren dabei auch immer wieder Spieler zu sehen, die später „groß rauskamen“ wie zum Beispiel Franz Beckenbauer, Hansi Müller, Mehmet Scholl, Rudie Völler oder Jens Nowotny. Auch bekannte Trainergrößen waren in Rheinfelden zu Gast.

Begegnungen

Für die Rheinfelder selbst boten die Fußballturniere ein spannendes Freizeitangebot an Pfingsten und für die teilnehmenden Spieler die Möglichkeit, im Zuge des Austauschs, andere Städte zu besuchen. An diese „Ausflüge“ und Begegnungen erinnert sich auch Elsbeth Preuß, deren Mann 18 Jahre lang mit viel Herzblut die Geschicke der Jugendturniere leitete, sehr gerne.

Niedergang

Der „Niedergang“ kam, wie Gustav Fischer es beschreibt, mit dem wachsenden Angebot an alternativen Freizeitaktivitäten sowie der zunehmenden Reisetätigkeit über Pfingsten. 1998 fand das letzte Internationale Pfingstjugendturnier statt. „Mit den einbrechenden Besucherzahlen konnte der Verein die Veranstaltung nicht mehr stemmen“, so Fischer.

Gesellschaftliches Ereignis

Eine Tatsache, die beim Anblick der Fotos und Zeitungsberichte sicher von vielen bedauert wird. Denn nicht nur die Turniere als sportliche Großveranstaltung, sondern auch die Bunten Abende zum Turnierabschluss waren ein gesellschaftliches Ereignis in Rheinfelden.