Städtische Nachricht

Ausbau der Kita-Landschaft


Warteliste

Aktuell sind 150 Kinder auf der Warteliste. Davon sind etwa 85 Kinder im Alter von über drei Jahren und 65 Kinder im Alter von unter drei Jahren. Bis 2030 prognostiziert das Amt für Familie, Jugend und Senioren einen Bedarf in Höhe von 300 Plätzen. Als Gründe hierfür nennt die Verwaltung unter anderem steigende Geburtenzahlen, starker Zuzug, zunehmende Berufstätigkeit der Frauen, höhere Betreuungsquoten sowie die Vorverlegung des Stichtages für die Einschulung (diese bedeutet pro Jahr rund 30 Kinder mehr).

Bedarfsgerechtes Angebot

Auf Wunsch der Mitglieder des Sozialausschusses und der Stadträte hatte sich das Amt in den vergangenen Wochen und Monaten noch einmal mit allen Ortsverwaltungen „kurz geschlossen“ und die jeweilige Bedarfslage genau analysiert. „Im Ergebnis kann man sagen, dass der Bedarf auf dem Dinkelberg extrem groß ist“, so Zimmermann. Da dort das Angebot unzureichend sei, wichen viele Eltern auf Einrichtungen in Herten und Degerfelden aus, so dass dort auch wiederum Plätze fehlten.

Acht Vorhaben

Amtsleiter Armin Zimmermann stellte den Ausschussmitgliedern nun acht Vorhaben im Detail vor, mit denen die Verwaltung in den kommenden Jahren das Angebot an Kitaplätzen ausbauen will. Vier der Vorhaben sollen dabei auf dem Dinkelberg Entlastung schaffen.

Waldkindergarten

Darunter die Einrichtung eines Waldkindergartens in freier Trägerschaft für 20 Kinder über drei Jahren. Dieses Vorhaben könne relativ schnell und mit geringem Kostenaufwand umgesetzt werden. Als Grundstück böte sich nach Rücksprache mit dem Forstrevier, so Zimmermann, ein Gelände in Nordschwaben an.

Karsau, Eichsel, Minseln

In Karsau sei es denkbar, die Sanierung des Bewegungsraumes der Kita Bienenkorb zu nutzen, um mit vertretbarem Aufwand Platz für eine weitere Gruppe – 25 Plätze für Kinder über drei – zu schaffen. Ebenfalls 25 Plätze für Kinder über drei Jahren könnten in der Kita Sonnenschein in Eichsel durch einen modularen Anbau entstehen. Und in Minseln sei eine Erweiterung um 30 Plätze für Kinder unter drei Jahren denkbar.

Ideen für eine Einrichtung in Adelhausen hat das Amt nach eingehender Prüfung erst einmal ad acta gelegt – sehr zur Enttäuschung von Ortsvorsteherin Silvia Rütschle. Sie bat darum, wenigstens die Möglichkeit zu prüfen, Tagesmüttern geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.

Weitere Vorhaben

Bei den weiteren Vorhaben ist die geplante Erweiterung – 25 Plätze für Kinder über drei Jahren und 10 Plätze für Kinder unter drei Jahren - des Pauluskindergartens am weitesten gediehen. Hier könnte schon bald mit den konkreten Planungen begonnen werden.

Für Herten steht als Idee, ein Umbau der Alten Schule zu einer sechsgruppigen Einrichtung im Raum. So würden „auf einen Schlag“ 95 neue Plätze (30 für Kinder unter drei Jahren, 65 für Kinder über drei Jahren) entstehen. Erweiterungen im Bereich des existierenden Osypka-Kinderhauses werden von der Verwaltung im Hinblick auf die Verkehrsbelastung eher kritisch gesehen.

„Mit den Plänen für eine Kita im Bereich der Römerstraße in Zusammenarbeit mit der Wohnbau Rheinfelden hängen wir etwas fest“, gestand Armin Zimmermann. Die angestrebte Aufnahme als Stadtsanierungsgebiet könne frühestens 2022 erfolgen. Darüber hinaus gäbe es noch viele weitere offene Fragen in diesem Zusammenhang. Aber grundsätzlich könnten auch hier 95 neue Kitaplätze (30 für Kinder unter drei Jahren, 65 für Kinder über drei Jahren) entstehen.

Diskussion in Klausurtagung

Über die Frage, welche der vorgeschlagenen Vorhaben umgesetzt werden sollen und in welchem Zeithorizont, werden die Stadträte in einer Klausur im November beraten.

Alle acht Vorhaben zusammen bedeuten ein vorsichtig geschätztes Investitionsvolumen von rund 11,5 Millionen Euro sowie jährliche, von der Stadt zu tragende, Netto-Betriebskosten(zuschüsse) von rund 1,6 Millionen Euro. „Je nach Einrichtung liegt der durchschnittliche Kostenanteil pro Jahr für einen Kitaplatz für die Stadt zwischen knapp 3.000 bis zu 7.000 Euro“, rechnete Amtsleiter Armin Zimmermann den Ausschussmitgliedern vor.