Städtische Nachricht

Projekt zur Nutzung industrieller Abwärme für das Nahwärmenetz biegt auf Zielgerade ein


Projekt zur Nutzung industrieller Abwärme für das Nahwärmenetz biegt auf Zielgerade ein. (Vertragsabschluss)

Sowohl Oberbürgermeister Klaus Eberhardt als auch Evonik-Standortleiter Dr. Olaf Breuer zeigten sich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden und freuten sich mit dem Projektteam über den erfolgreichen Abschluss. Bereits zur nächsten Heizperiode (2021/2022) wird Evonik-Abwärme Rheinfelder Gebäude und Wohnungen wärmen.

Herzenswunsch

Die grundsätzliche Idee zur Nutzung industrieller Abwärme „spukte“ schon seit vielen Jahren in den Köpfen von Dr. Stefan Rumpel, Leiter des Energiebetriebs bei Evonik, und Dr. Daniel Weiß, Betriebsführer Wärmenetz. „Dieses Projekt ist schon lange ein Herzenswunsch, der nun mit der gemeinsamen Partnerschaft zwischen Evonik und der Stadt Rheinfelden in Erfüllung geht “, so Stefan Rumpel.

Kooperation

Für Dr. Olaf Breuer ist dieser Schritt „über den Werkszaun“ nur folgerichtig, wenn man den Gedanken der Nachhaltigkeit konsequent weiterdenkt. „Themen wie Ultraeffizienz und Klimaschutz können nicht alleine erreicht werden, sondern nur gemeinsam“, so der Evonik-Standortleiter. In seinen Augen ist die Abgabe der Abwärme eine konsequente Fortführung der Evonik Klimaschutzziele.

Quantensprung

Und für die Stadt bedeutet diese Kooperation zwischen Industrie und Kommune einen Quantensprung bei der Erreichung der selbst gesteckten Klimaschutzziele. Wie groß der Nutzen des Projektes im Hinblick auf die CO2 Emissionen ist, zeigte Dr. Daniel Weiß anlässlich der Vertragsunterzeichnung kurz auf.

Wachstumskurs

Das städtische Nahwärmenetz will in den kommenden fünf Jahren seinen Wärmeabsatz verdreifachen und von aktuell rund 5.000 MWh auf rund 15.000 MWh steigern. Dies entspricht einer Verbesserung der CO2-Bilanz um circa 4.000 Tonnen oder umgerechnet auf Öl, einer Einsparung von 1 Million Liter Heizöl.

Projekt zeitgemäß

Eindrückliche Zahlen, wie Oberbürgermeister Klaus Eberhardt findet, und „schlagende Argumente“. Ihn freut es besonders, dass sich so viele private Eigentümer dem Projekt anschließen. „Die Anschlussquoten zeigen uns, dass hier ein Umdenken einsetzt und wir mit dem städtischen Nahwärmenetz – das für eine Stadt von der Größenordnung Rheinfeldens schon etwas Besonderes ist – einen Nerv treffen“, so das Stadtoberhaupt.

Nächste Schritte

In den kommenden vier Monaten wird nun die Leitung an das Werksgelände der Evonik herangeführt und dann beginnen die Arbeiten für die Schaffung der technischen Voraussetzungen auf dem Werksgelände. Die Auskopplung der Abwärme erfolgt direkt am Abhitzekessel mit Hilfe eines Wärmetauschers. Pro Jahr können rund 10 Millionen KWh Wärme ausgekoppelt werden, ausreichend für 1.300 Wohnungen.

„Das klingt simpel, ist im Detail aber etwas schwieriger“, betont Tobias Obert, der Leiter der Stadtwerke. Daher ist die Erleichterung auf beiden Seiten groß, dass mit der Unterschrift unter das Vertragswerk das Projekt nach fünfjähriger intensiver Zusammenarbeit auf die Zielgerade einbiegt.
 
Förderung:
Das Kooperationsprojekt von Evonik und den Stadtwerken wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) mit Mitteln in Höhe von rund einer Million Euro gefördert.