Städtische Nachricht

Hoppelnder Besuch im Osypka Kinderhaus


Rebecca Übelin und die Krippenkinder füttern die Kaninchen im Streichelgehege.

Seit vergangenem Herbst hoppeln die tierischen Mitbewohner Ole und Rudi an zwei Tagen in der Woche im Außenbereich der Einrichtung herum. Die ein- bis dreijährigen Kinder beobachten die Tiere aufmerksam in ihrem Freilauf, füttern unter Anleitung Löwenzahn und helfen dabei, den Stall im Krippengarten einzustreuen.
 

Kaninchen fördern Empathie der Kinder

Rebecca Übelin, Erzieherin und Fachkraft für tiergestützte Pädagogik, ermöglicht bereits den Jüngsten einen Zugang zu Tier und Natur. Mit ihrem Konzept begeistert sie Kinder und Eltern gleichermaßen. Besonderen Wert legt die Erzieherin auf die artgerechte Haltung und die Freiwilligkeit der Tiere sowie der Kinder. „Die Kinder nähern sich Rudi und Ole durch Beobachten an, hin und wieder lassen sie sich auch streicheln“, erzählt Rebecca Übelin. „Dabei erleben sie, dass auch andere Lebewesen Gefühle und den Wunsch nach Rückzug haben. Gerade für Kleinkinder ist das am Anfang nicht immer einfach zu akzeptieren. Doch Stück für Stück machen sie ihre Erfahrungen und entwickeln erste Formen der Empathie.“
 

Sachwissen erfahren durch Kuscheltiere und Fingerfarbe

Weiterhin bietet Rebecca Übelin im Rahmen der tiergestützten Pädagogik verschiedene Angebote rund um die Kaninchen an: So erfahren die Kinder in Bilderbüchern und mit Hilfe von Kuscheltieren spielerisch Sachwissen, gestalten mit Fingerfarbe auf Papier Kaninchen-Handabrücke oder krabbeln durch einen Tunnel, wie die Tiere es arttypisch tun. Die Kleinkinder lernen, welche Merkmale die Kaninchen Rudi und Ole von einem Hasen unterscheiden – und haben damit sogar manchen Erwachsenen etwas voraus.
 

Natur erleben mit allen Sinnen

Bei allen Angeboten machen die Kinder verschiedene Sinnes- und Naturerfahrungen: Sie erleben beispielsweise die Beschaffenheit, den Geruch und das Aussehen von Heu, Stroh, Sägemehl oder auch Kaninchenfell. „Alles Erfahrungen, die heutzutage nicht immer selbstverständlich sind“, berichtet die Erzieherin. „Besonders wertvoll sind die Aktivitäten, bei denen ich nicht nur die Kinder in ihrer Entwicklung unterstützen kann, sondern auch meinen beiden Kaninchen eine Herausforderung biete.“ So schnibbelten die Kinder mit Unterstützung der Erzieherin Karotten in lange Streifen und befestigten sie mit Wäscheklammern an einer Schnur – eine echte feinmotorische Herausforderung für die Jüngsten. Die Langohren waren sinnvoll beschäftigt und machten neugierig Männchen, um sich die Leckereien von der Wäscheleine zu pflücken.
 

Unterstützung durch Familie und Förderverein

Den Stall und einen Freilauf für den Aufenthalt der Tiere im Krippengarten hatte Rebecca Übelin zuvor gemeinsam mit ihrer Familie gebaut. Dort können sich die beiden Kaninchen auf acht Quadratmetern nach Lust und Laune bewegen, buddeln, springen und verstecken. Der Förderverein Osypka Kinderhaus e.V. beteiligt sich an den anfallenden Kosten.
 

Kleine Hitze-Pausen

Während der aktuellen Sommerhitze legen die Fellnasen hin und wieder eine Pause ein und bleiben bei der Erzieherin zu Hause, um Stress für die Tiere zu vermeiden. Rebecca Übelin kümmert sich an den Wochenenden und in den Ferien um sie, so dass ihr Wohl ständig gewährleistet ist. An kühleren Tagen sind die beiden Hoppler wieder bei den Krippenkindern im Osypka Kinderhaus zu Gast, die die Beiden schnell ins Herz geschlossen haben und ihren Besuch immer voller Vorfreude erwarten.
 

Informationen zur Einrichtung:

Im städtischen Osypka Kinderhaus betreuen zwölf pädagogische Fachkräfte insgesamt 40 Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt. In zwei Krippengruppen und einer Kindergartengruppe werden die Kinder ganztags pädagogisch betreut. Das Kinderhaus sucht dazu auch noch weitere Mitarbeitende. Alle offenen Stellen finden Interessierte unter https://karriere.rheinfelden.de