Städtische Nachricht

Stadtklimaanalyse
Bau- und Umweltausschuss 16. Juli 2020


Diplom-Meteorologe Rainer Röckle führte kurz und knapp in die Methodik, relevante Kennzahlen sowie die ersten Untersuchungsergebnisse ein. Nach Abschluss der Analyse werden die Ergebnisse bei der Frage von Nachverdichtungen oder der Entwicklung neuer Wohngebiete von Bedeutung sein.

Wetterextreme

Der Klimawandel macht auch vor Rheinfelden nicht halt. So geht der Experte davon aus, dass es im Jahr 2100 knapp 50 Hitzetage mehr – also über als 30 Grad – geben wird als heute. Diese Wetterextreme seien für den menschlichen Organismus besonders belastend.

Schadstoffbelastung

Auch die Belastung der Luft mit Schadstoffen wurde untersucht. Der Grenzwert von Stickstoffdioxid (NO2) liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Ein Wert, der in Rheinfelden nur auf den Hauptverkehrsstraßen erreicht wird. Diese seien aber, so der Fachmann, nicht beurteilungsrelevant.

Klar sei aber, so Röckle, dass die Betroffenheit der thermischen und lufthygienischen Belastung in der Kernstadt sehr viel höher ist als in den Randlagen.

Belüftung

Für Entlastung sorgen, vor allen Dingen am nördlichen Stadtrand, die sogenannten Kaltluftströme, die abends bodennah vom Dinkelberg herunter wehen und sowohl die Schadstoffe "wegtransportieren" als auch die Temperaturen senken. Ziel müsse es sein, diese Belüftung so wenig wie möglich – beispielsweise durch eine zu hohe oder falsch „platzierte“ Bebauung - zu „behindern“. Auch kleine „grüne Inseln“ in den Kerngebieten haben positive Effekte.

Lokales Klima

Auch wenn Röckle in der Sitzung nur einen ersten Zwischenbericht geben konnte, herrschte in der Runde Einigkeit, dass die lokalklimatischen Belange zukünftig bei der Stadtplanung noch stärker berücksichtigt werden müssen. „Kein Bebauungsplanverfahren mehr ohne diese Karten“, brachte es Oberbürgermeister Klaus Eberhardt auf den Punkt.