Städtische Nachricht

Energiebilanz
Bau- und Umweltausschuss 16.7.2020


Alles in allem sieht Schwarz die Stadt auf einem guten Weg, machte aber auch deutlich, dass die Stadt in ihren Bemühungen nicht nachlassen dürfe.

Entwicklung

Der vorgelegte Energiebericht umfasst 47 Objekte der 56 städtischen Liegenschaften (inklusive der Straßenbeleuchtung). Neben den aktuellen Energieverbräuchen zeigt er die Verbrauchs- und Kostenentwicklung für Strom, Wärme und Wasser der vergangenen fünf Jahre auf.

Steckbriefe für jedes einzelne Gebäude geben darüber hinaus einen detaillierten Einblick in die Materie. „Anhand des Berichtes lassen sich sowohl der Erfolg von Maßnahmen als auch vorhandene Schwachstellen ablesen“, so der Energieberater.

Heizenergie-, Strom- und Wasserverbrauch

Insgesamt ist der Heizenergie-, Strom- und Wasserverbrauch seit Jahren rückläufig und dies, obwohl sich beispielsweise die Strukturen der Rheinfelder Schulen sowie die technische Ausstattung in den vergangenen Jahren deutlich verändert hat (Stichwort: Ganztagesschulen, interaktive Tafeln…).

Innerhalb der letzten zehn Jahre ist der Heizenergieverbrauch um 32 Prozent gesunken. Damit sieht es für das selbst gesteckte Ziel, den Verbrauch bis 2020 um 40 Prozent zu senken, nicht schlecht aus. Dies setze aber voraus, so Schwarz, dass man sowohl bei der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes als auch bei der Nutzersensibilisierung „am Ball bleiben muss“. Dass trotz des geringeren Verbrauchs die Heizkosten gestiegen sind, sei auf die gestiegenen Preise zurückführen.

Sehr erfreut zeigten sich die Ausschussmitglieder, dass die Stadt beim Stromverbrauch ihr Ziel – Reduzierung um 20 Prozent bis 2020 – bereits erreicht hat.

Der Wasserverbrauch wird von den drei Hauptverbrauchern – Freibad, Bürgerheim und Rathaus – bestimmt. Hier zeige sich, betonte der Energieberater, dass die Maßnahmen im Freibad und der Umbau des Teiches am Rathaus Früchte tragen. Trotz des sehr heißen Sommers 2019 hat sich der Verbrauch auf das niedrige Niveau von vor 2007 eingependelt.

Ein positiver Nebeneffekt all dieser Bemühungen sind Kosteneinsparungen: Innerhalb der letzten zehn Jahre konnten rund 1 Million Euro Heizkosten sowie 1,6 Millionen Euro Stromkosten eingespart werden.

Energieträger

Alles in allem verbrauchten die städtischen Liegenschaften im vergangenen Jahr 9.880.354 kWh Endenergie. Erfreulich sei, dass davon bereits 2019 35 Prozent auf das Nahwärmenetz entfallen sind und der Verbrauch fossiler Brennstoffe kontinuierlich sinkt. „Im Hinblick auf die angestrebte Reduktion der CO2-Emissionen ist der Ausbau des Nahwärmenetzes ein wichtiger Baustein“, so Schwarz.

Positiv-Beispiel

Welche positive Auswirkungen Investitionen langfristig haben können, verdeutlichte der Energieberater anhand des Freibads. Den in den letzten zehn Jahren getätigten Investitionen in Höhe von rund 700.000 Euro stehen Einsparungen von rund 1 Million Euro gegenüber.

Ein Aspekt, den die Ausschussmitglieder in der späteren Diskussion noch einmal aufgriffen. „Gerade im Energiebereich muss man den gefühlt hohen Investitionskosten die Einsparungen im Ergebnishaushalt sehr gut gegenüberstellen“, so das Fazit.

Schwachstelle

Als „negatives Beispiel“ führte der Energieberater die Heizkostenentwicklung im Rathaus an. Im Jahr nach der energetischen Sanierung habe man sich zwar der prognostizierten Einsparung angenähert, seit 2018 aber ginge der Trend in die entgegengesetzte Richtung.

Für Schwarz ein klares Zeichen, dass neben der Technik das Nutzerverhalten eine entscheidende Rolle spiele. Als Beispiel nannte er die Faustregel für die eigenen vier Wände: Eine Erhöhung der Raumtemperatur um ein Grad, führe zu einer Kostensteigerung von rund sechs Prozent. Dieter Meier von der CDU regte in diesem Zusammenhang kreative Ideen für ein Belohnungssystem an.

Masterplan Klima

Mit Blick auf die Zukunft verdeutlichte der städtische Energieberater die Bedeutung des Masterplans Klimas als Steuerungsinstrument und machte deutlich, dass es trotz der bereits teilweise guten Ergebnisse bis zur im Jahr 2050 angestrebten Klimaneutralität noch ein weiter Weg sei.


Energiebericht 2019 (PDF)