Städtische Nachricht

Kinderbetreuung: Nachfrage größer als Angebot

Sozialausschuss 25.3.2019

Geburtenzahlen steigen


Trotz des stetigen Ausbaus des Angebotes erhielten auch in diesem Jahr nicht alle Kinder einen Platz. Diese „Unterversorgung“ wird sich, nach Einschätzung der Amtsleiterin, auch in Zukunft fortsetzen, da die Geburtenzahlen in Rheinfelden mittelfristig ansteigen. Damit „rennt“ die Stadt dem selbst gesteckten Ziel, einer 37-prozentigen Versorgungsquote für Kinder unter drei Jahren auch weiterhin hinterher. (Aktuelle Quote: 35,5 Prozent).

Stetiger Ausbau in der Vergangenheit


Nach der abgeschlossenen Erweiterung des Kindergarten St. Anna in diesem Herbst stehen in Rheinfelden 1.384 Betreuungsplätze, davon 1.075 Plätze für Kinder über drei Jahren, zur Verfügung. 67 Kinder (29 davon älter als drei Jahre) fanden in diesem Jahr keinen Platz. Dabei hat die Stadt seit 2010 sowohl die Anzahl der Gruppen als auch die Anzahl der wöchentlichen Betreuungsstunden kontinuierlich ausgebaut. Vor neun Jahren betrug die durchschnittliche Öffnungszeit pro Gruppe 34,5 Stunden, heute liegt sie bis 38,7 Stunden. Darüber hinaus wurde das Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren deutlich – von 199 auf 309 Plätze – gesteigert.

Neue Einrichtungen unumgänglich


Ein Ausbau, der auch in Zukunft vorangetrieben werden muss, so Rösner, der aber auch die Stadt jedes Jahr aufs Neue vor große finanzielle Herausforderungen stellt. „Die Betriebskosten im Jahr 2017 – für das letzte Jahr liegen uns die letzten Zahlen leider noch nicht vor – beliefen sich auf fast 12 Millionen Euro“, erklärte die Amtsleiterin. Der städtische Anteil beträgt nach Abzug der Elternbeiträge und der Landesmittel 5,4 Millionen Euro. „Die Kindergärten und Kindertageseinrichtungen sind der Stadt lieb und teuer“, brachte die Amtsleiterin die genannten Zahlen humorvoll auf den Punkt.

Neue Gesetze von Bund und Land


Etwas mehr finanzielle Unterstützung soll es für die Kommunen in den kommenden Jahren von Bund und Land geben. Das „Gute-Kita-Gesetz“ des Bundes sieht Investitionen in Höhe von 5,5 Milliarden Euro in den qualitativen Ausbau der Kinderbetreuung vor. Für Baden-Württemberg bedeutet das rund 450 Millionen Euro verteilt auf die kommenden vier Jahre. Die genauen Modalitäten seien aber noch unklar. Auch das Land investiert bis zum Jahr 2024 jährlich rund 80 Millionen Euro. Im sogenannten „Pakt für gute Bildung und Betreuung“ geht es dabei unter anderem um eine Offensive für Fachkräfte, die Sprachförderung oder die Unterstützung der Inklusion, beispielsweise durch eine Erhöhung der FAG Zuweisungen.

Fachkräftemangel


„Der Fachkräftemangel in diesem Bereich ist und bleibt eine der größten Herausforderungen. Daher ist es von elementarer Bedeutung, dass wir unseren Erzieherinnen und Erziehern einen attraktiven Beschäftigungsrahmen bieten und auch selbst in die Ausbildung von Personal investieren“, so der eindringliche Apell von Cornelia Rösner zum Abschluss ihrer Ausführungen an die Mitglieder des Sozialausschusses.