Städtische Nachricht

Friedhöfe Rheinfelden 2050

Hauptausschuss 5.11.2018

Schon heute sind rund 75 Prozent der Bestattungen Urnenbestattungen. Dieser Trend hat nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht weitreichende Folgen, sondern auch für die Flächennutzung und damit die Friedhofsgestaltung. Daher möchte die Stadtverwaltung mit Unterstützung eines Fachbüros für den Stadtfriedhof und die Friedhöfe in Herten-Degerfelden und Minseln eine Friedhofskonzeption erarbeiten.

Workshop als Grundlage


Bereits im Sommer hatte unter der Leitung des Büros Weiher ein Workshop mit Beteiligten aus der Verwaltung, den Ortschaftsräten, den Friedhofsgewerken und der Bevölkerung stattgefunden, um erste Ideen zu entwickeln. Diese sowie mögliche nächste Schritte wurden in der Sitzung vorgestellt.

Wachsendes Defizit


Schon heute fällt im Bereich der Friedhöfe ein jährliches Defizit von rund 330.000 Euro an. „Wenn man nichts an der Situation ändert, dann wird sich dieses Defizit bis 2025 auf rund 408.000 Euro belaufen“, erklärte Tobias Weiher vom gleichnamigen Büro. Die Herausforderung besteht darin, zum einen die Kosten zu senken und zum anderen die Einnahmen zu erhöhen. Dies kann nur gelingen, wenn es für die weitere Entwicklung ein klares Konzept zu den Bestattungsarten, zur Aufenthaltsqualität und zum Umgang mit Flächenüberhängen gibt.

Orte der Begegnung


 „Es geht uns nicht darum, alles neu zu machen“, betonte Frank Littwin, Leiter des Bürgerbüros, der für die Friedhofsverwaltung bei der Stadt verantwortlich ist. „Vielmehr möchten wir die friedhofskulturellen Traditionen bewahren und fördern, gleichzeitig aber auch neue Bestattungsformen anbieten und die Aufenthaltsqualität der Friedhöfe ausbauen“, so Littwin. Friedhöfe sind und sollen ein Ort der Begegnung sein.

Bodenanalyse, Digitalisierung


Tobias Weiher schlug unter anderem als nächste Maßnahmen eine Bodenanalyse vor, als Grundlage für die Neuausweisung von Bestattungsflächen. Eine Digitalisierung der Friedhofspläne in Kombination mit einer Visualisierung der Grablaufzeiten soll darüber hinaus helfen, klare Strukturen für die verschiedenen Bestattungsformen zu erarbeiten.

Konzept im Dialog


Einigkeit herrschte bei den Ausschussmitgliedern darin, dass man sich auch in dem Bereich der Friedhöfe für die Zukunft rüsten müsse. Dabei hat die Einbindung der einheimischen Friedhofsgewerke sowie der Bevölkerung für alle Fraktionen oberste Priorität. Alfred Winkler (SPD) votierte dafür, auf externe Unterstützung zu verzichten. Soweit wollte die Mehrheit der Ausschussmitglieder aber nicht gehen. Nach einer intensiven Diskussion beauftragte der Hauptausschuss bei einer Enthaltung die Stadtverwaltung mit der Entwicklung einer Friedhofskonzeption (für Stadtfriedhof, Friedhöfe Herten-Degerfelden und Minseln) unter Einbeziehung der örtlichen Friedhofsgewerke. Entsprechende Planleistungen sollen im kommenden Jahr ausgeschrieben werden.