Städtische Nachricht

Ausschreibungsergebnisse für Rheinsteg liegen vor

Aus der öffentichen Sitzung des Gemeinderats

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Leider überschreiten die eingereichten Angebote die Kostenberechnungen des Ingenieurbüros Miebach deutlich. Über das weitere Vorgehen wird der Gemeinderat nach einer ersten Information in der heutigen Sitzung in den kommenden Wochen entscheiden.

Enttäuschendes Ausschreibungsergebnis


„Ich gebe es offen zu, mit diesem Ergebnis hat niemand gerechnet“, erklärte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates. Das günstigste Angebot liegt rund vier Millionen Euro (netto) über der Kostenberechnung des Ingenieurbüros Miebach. Eberhardt machte deutlich, dass „zu diesen Bedingungen“ das Projekt für ihn nicht durchführbar sei. Eine Sichtweise, die auch vom Stadtrat geteilt wird.

Sehr verärgert zeigten sich das Gremium und das Stadtoberhaupt darüber, dass das Ingenieurbüro nicht über Kostensteigerungen, die sich beispielsweise aus der Windkanaluntersuchung ergeben haben und dem Büro vor der Ausschreibung bekannt waren, rechtzeitig informiert hat.

Gemeinderat berät weiteres Vorgehen


Da das Ergebnis der Ausschreibung so deutlich von den Kostenberechnungen abweicht, dürfen die Projetträger die Ausschreibung, welche nach deutschem Recht durchgeführt wurde, aufheben und direkt mit den Firmen, die ein Angebot eingereicht haben, „verhandeln“. Diesen Schritt möchten die beiden Städte gerne gehen. „Wir hoffen, so zu erfahren, wie es zu diesen großen Abweichungen kommen konnte. Vielleicht verbergen sich ja hinter der einen oder anderen Zahl ein Risikozuschlag oder eine Fehlinterpretation des Ausschreibungstextes“, so Eberhardt. Fraglich ist laut Stadtammann Franco Mazzi auch, ob derzeit eine für das Projekt ungünstige Marktsituation herrscht.

Insgesamt hatten sich 24 Firmen für die Ausschreibung interessiert. Angebote wurden aber letztendlich nur von zwei Firmen abgegeben. „Tatsache ist, dass die Stahlbranche gerade boomt und das Projekt durch den „grenzüberschreitenden Charakter“ nicht zu den einfachsten gehört“, erklärt Tobias Obert, Projektleiter der deutschen Seite. Auch eine erneute Ausschreibung mit einer Aufteilung in Tiefbau- und Stahlbauarbeiten wäre möglich.

Hintergrundinformationen:


Vorankündigung der europaweiten Ausschreibung: 24.07.2018
Start der eigentlichen Ausschreibung: 31.08.2018
Ende europaweiter Ausschreibung: 09.10.2018
Plattform der Ausschreibung: TED (Tenders Electronic Daily)
Ergebnis: 24 registrierte  Firmen haben sich die Unterlagen abgeholt / 2 Firmen haben Angebote abgegeben
Günstigstes Angebot 10.474.136,82 Euro (netto)
Kostenschätzung 6,4 Millionen Euro (netto)