Städtische Nachricht

Weltfrauentag im Bürgertreffpunkt


Zentrale Forderung des ersten internationalen Frauentages im Jahre 1911 war das Frauenwahlrecht. Dafür gingen mehr als eine Million Frauen weltweit auf die Straße. Zu dieser Zeit durften in Europa allein in Finnland Frauen wählen.  Frau Dr. Diezinger informierte über die historischen Hintergründe des Weltfrauentags. In Deutschland dauerte es weitere sechs Jahre bis 1918 das Reichswahlgesetz mit dem allgemeinen aktiven und passiven Wahlrecht für Frauen in Kraft trat. Wenige Wochen später fand die Wahl zur verfassungsgebenden Deutschen Nationalversammlung statt und 37 der 423 Abgeordneten waren erstmals weiblich. Die meisten von ihnen gehörten der SPD an, allerdings war auch der Eintritt in eine Partei erst seit wenigen Jahren möglich, dabei konnte von Gleichberechtigung innerhalb einer Partei noch keine Rede sein.

In Europa nimmt Deutschland damit eine Vorreiterrolle ein, in Großbritanien erhielten Frauen 1928, in Frankreich 1944 und in der Schweiz erst 1971 das Wahlrecht.

Ein weitere zentrale Forderung der frühen Frauenbewegung war das Recht auf Bildung. 1886 fanden in Berlin die ersten Abiturprüfungen von Frauen statt und als erstes deutsches Land ließ das Großherzogtum Baden im Jahr 1900 Frauen als Studierende an den Universitäten Freiburg und Heidelberg zu.

Rund 35 Besucher verfolgten interessiert die Ausführungen. Auch auf die Frage, warum gerade der 8. März als Datum für den Weltfrauentag gewählt wurde, konnte Frau Dr. Diezinger ebenfalls Auskunft geben: Bereits 1910 übernahmen die Sozialistinnen Clara Zetkin und Käthe Dunker die Idee zur Einführung eines internationalen Frauentages aus den USA mit in die 2. Internationale Sozialistischen Frauenkonferenz. Als Datum erinnert der 8. März an eine große Frauendemonstration im Jahr 1917 in Russland. 60 Jahre später führte die UN-Vollversammlung den 8. März als "Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden" ein.

Die rund 35 Zuhörerinnen und auch zwei Zuhörer dankten der Referentin mit Applaus für ihre kurzweiligen Ausführungen. Zum Abschluss gab es noch bunte Tulpen von Loni Eichmann als Gruß von den CDU-Frauen.