Städtische Nachricht

Das Klima im Fokus


Intensiv verhandelten die Teilnehmer des Rollenspiels "World Climate" über das Klima.   Foto: Anna Uhlmann

Die Ziele dabei: Die Erderwärmung im Jahr 2100 auf einen Wert unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu bringen und zugleich den Weltklimafonds (aus ihm werden Klimaschäden und Maßnahmen zur CO2-Reduzierung bezahlt) auf ein Guthaben von 100 Milliarden Dollar pro Jahr aufzustocken.    

Verhandelt wurde dabei sowohl in der eigenen Ländergruppe – unterschieden wurde zwischen Industrieländern, stark entwickelnde Entwicklungsländer und schwach entwickelnde Entwicklungsländer –, als auch gruppenübergreifend.
Um das Ungleichgewicht zwischen den Industrienationen und den Entwicklungsländern auch im Jugendhaus deutlich zu machen, nahmen die Vertreter der Industrienationen wie den USA, Japan oder Deutschland am Tisch mit bequemen Ledersesseln Platz, während die Delegierten der stark entwickelten Entwicklungsländer (z.B. China, Brasilien, Mexiko) mit grünen Plastikstühlen Vorlieb nehmen mussten und es für diejenigen der schwach entwickelten Entwicklungsländer (Naher Osten, Südostasien) nur Sitzkissen gab.

Nach jeder Verhandlungsrunde wurden die Ergebnisse in ein interaktives Simulationsprogramm eingegeben. Dabei wurde deutlich, wie schwierig das Erreichen der gesteckten Ziele ist. Trotz intensiver Verhandlungen und Zugeständnissen gelang es den Konferenzteilnehmern letztendlich jedoch – wie in der Realität – nicht.

Das von der Geschäftsstelle Nachhaltigkeitsstrategie des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg als „HeldeN!-Tat des Monats Februar“ ausgezeichnete Spiel rief auch bei den Teilnehmern – unter ihnen auch Oberbürgermeister Klaus Eberhardt – gemischte Reaktionen hervor. So äußerte sich zum Beispiel ein Mitglied der schwach entwickelten Entwicklungsländer enttäuscht: „Man ist auf dem Boden und bleibt auf dem Boden“.  Und ein Vertreter der Industrienationen erklärte: „Man fühlt sich mächtig und genießt es, obwohl man das eigentlich gar nicht will.“    

Am Ende stand zudem die Erkenntnis, dass die realen Delegationsmitglieder die Zusammenhänge vermutlich genauso wenig überblicken wie die Rollenspieler. Deshalb „müssen wir uns selbst um das Schicksal der Erde kümmern.“