Städtische Nachricht

Gneis-Findling vor dem Badischen Hof
Fast 5 Tonnen Gewicht mussten bewegt werden


Vor dem Badischen Hof kommt der Gneis-Findling gut zur Geltung und die Informationstafel klärt über die Geschichte des Hauses auf, da der Badische Hof eines der geschichtsträchtigsten Häuser in Karsau ist.

1836 ließ Jakob Johann Bannwarth das Haus als Ökonomiegebäude und Wirtschaft „Badischer Hof“ erbauen. Nur acht Jahre später fand dort der badische Revolutionär Georg Herwegh während seiner Flucht in die Schweiz Unterschlupf. Ab 1857 war der Badische Hof Schul-, Rat- und Wohnhaus.

Durch die Eingemeindung Karsaus ging das Gebäude schließlich 1975 in den Besitz der Stadt Rheinfelden über, die ihn 1987 an eine private Bauträgerschaft verkaufte. Nach Abschluss der Sanierungs- und Umbauarbeit wurden die Wohnungen in dem denkmalgeschützten Gebäude an Privatpersonen verkauft. Die Außenfassade blieb aber unangetastet.

Der Gneis-Findling wiederum war irgendwann durchbohrt worden, da geplant war, ihn auf einem Spielplatz als Brunnen einzusetzen. Aber dazu war es nie gekommen. Jahrelang lag er ungenutzt auf dem Gelände im Gewerbegebiet Schildgasse herum, wo heute Energiedienst den neuen Verwaltungssitz baut.

Die Verwaltung von ED wollte den Stein entsorgen und dazu in kleinere Teile zerlegen, da haben sich Karsauer Bürger eingemischt und in Eigeninitiative den Findling nach Karsau geschafft, um den kleinen Platz zwischen der Rütte und der Kreisstraße aufzuwerten und um die Geschichte des Badischen Hofes daran kenntlich zu machen. „Die Funktion die der Findling jetzt hat, ist besser, als ihn kaputt zu schlagen“, so Ortsvorsteher Jürgen Räuber.

Zunächst versuchte der Technische Dienst der Stadt den Findling zu verladen und an seinen Bestimmungsort zu bringen. es stellte sich aber heraus, dass der technische Dienst nicht über das nötige Gerät verfügte. „Da hatten wir das Gewicht aber ganz schön unterschätzt, der Findling wiegt fast fünf Tonnen“, so Karl Dörflinger. „Wir mussten schließlich den größten Gabelstapler holen, der in der Gegend verfügbar war.“

Neben Dörflinger und Räuber beteiligten sich noch andere Karsauer Bürger an der Aktion und wurden zudem mit Spenden von Karsauer Firmen unterstützt. Den Gabelstapler etwa stellte der Karsauer Betrieb Kohler.

„Bürgerschaftliches Engagement hat das möglich gemacht“, so Jürgen Räuber. „Die Stadt hat das nur das Fundament gekostet, die der Technische Dienst gebaut hat.“

Und natürlich kümmert sich die Stadtgärtnerei um den Blumenschmuck am Gneis-Findling.